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01. Eine Idee entsteht
02. Der Abriß der alten Anlage
03. Der Umbau des Modellbahnraumes
04. Der Schattenbahnhof
05. Der Rohrlacher Tunnel
06. Jannowitz die Dritte
01. Eine Idee entsteht
  
Wie so oft in unserem Hobby, entwickeln sich Wünsche, Vorstellung Fähigkeiten und auch Möglichkeiten schneller als die Anlage.  Die erste Anlage war nach neunjähriger Bauzeit gerade vier Jahre in Betrieb, davon die letzten drei Jahre mit einem unzufriedenen Erbauer. Die halbfertige zweite Anlage (ent)stand von 2004 bis 2009, als Anfang 2009 erste Überlegungen aufkamen, noch einma neu zu beginnen. Im Herbst 2009 fiel dan die Entscheidung, alles abzureißen. Dieser Entschluß hat bei bei einer Reihe Bekannten Entsetzen ausgelöst, ist aber, wie ich meine gut begründet. Ich habe ein gutes halbes Jahr mit der Entscheidung gerungen, was letztlich zur Neubau führte, will ich kurz darlegen:

1. Etwa 1/4 der Anlage ist bislang fertig und landschaftlich durchgestaltet. Da ich auch Module für den Fremo baue, habe ich nicht mehr die Zeit, beides umzusetzen.
2. Ich werde älter. Unter der Anlage zu sitzen und Weichenantriebe einzubauen oder Elektrik zu verlegen, bereitet inzwischen Schwierigkeiten.
3. Ich war nie der große Betriebseisenbahner. Die erste und zweite Anlage waren als Spielanlagen mit einer großen Anzahl Betriebsstellen konzipiert. An diesen wollte ich mit Freunden unserer ehemaligen AG und Kindern umfangreichen Fahrbetrieb abwickeln. Betrieb kann ich inzwischen im Fremo haben und da reichen mir aus der Erfahrung der letzten Jahre drei oder vier Tage im Jahr.
4. Auch die zweite Anlage ist zu komplex, zu störanfällig, es exitieren wieder einmal keine Schaltpläne.
5. Habe ich beim Bau Fehler gemacht, die die Betriebssicherheit mit NEM und 80 Achsen nicht durchgängig gewähren.
6. Die Bahnhöfe, speziell der fertige Bahnhof, sind zu kurz.
7. Die verwendeten Weichen sind mir inzwischen zu kurz, ich möchte noch größere Radien.
8. Die Fahrleitung ist zu grob, Mastabstände sind radienbedingt zu gering.
9. Nicht bedachte Toleranzen bei einigen Weichen am Radlenker lassen NEM sicher, RP25 aber u.U. auf die Herzstückspitze auflaufen. Natürlich im fest überdeckten Schattenbahnhof.
10. Der Hobbyraum ist nach 20 Jahren erkennbar renovierungsbedürftig. Speziell der Dielenfußboden aus Kiefer, 1938 als Belag für einen Trockenboden gedacht, ist den Belastungen nicht gewachsen. Zudem sind die Astlöcher und Fugen ideal für fortspringende Kleinteile als Versteck. Zudem hoffe ich auf hellem Laminat die Flüchtigen besser ausmachen zu können.
11. Das Fehlen einer ordentlichen Hintergrundkulisse stört vor allem auf Fotos.
12. Einige Kleinserienmodelle kommen mit ihren vorbildgetreu tiefen Tritten nicht an meinen Schüttbahnsteigen vorbei.

Was also will ich nun machen?
- Laminat verlegen, renovieren, Wolkentapete, Hintergrundkulissen von JoWi.
- Beschränkung auf einen sichtbaren Bahnhof: Jannowitz, so wie er auf alten Postkarten zu sehen ist. Er soll dafür etwa 6 bis 7 Meter der Langseite beanspruchen, über die Schmalseiten des Raumes laufen nur die Bögen, rechts vom Bahnhof der Boberviadukt, links der Rohrlacher Tunnel. Die andere Schmalseite erhält einen oben offenen 14-gleisigen Abstell-/Schattenbahnhof, analog der Sperrholzwüsten beim  Fremo.
- Es gibt sichtbar 14 Weichen, geplant habe ich die 7,5°-Weichen mit 2000er Radien von Günter Weller. Als Schienenprofil will ich Code 75 von Peco verwenden.
- Die Fahrleitung auf der Strecke wird mit Kleinserienmasten gebaut, im Bahnhof wie gehabt mit Sommerfeldtmasten. Als Draht werde ich Klaviersaiten mit 0,35 und 0,3 mm benutzen.
- Jannowitz II wird auf Modulkästen errichtet, so daß ich ihn mit zum Fremo nehmen kann.
- Sämtliche Hochbauten sollen alten Fotos entsprechen, das EG wird wohl gelastert werden müssen.
- Technisch minimalistisch, keine Blockstrecken, Automatik o.ä.
- Gleise direkt auf das Sperrholz gelegt, keine Korkunterlagen, die bei meinen Geschwindigkeiten ohnehin keine dämmende Wirkung haben.
- Landschaftsunterbau mit Styrodur, insgesamt eine möglichst detailierte und vorbildnahe Lanschaftsgestaltung.

Das waren die grundsätzlichen Gedanken, die vor dem Abriß der zweiten Anlage feststanden. Im Vergleich zu früher, als achtgleisige Kopfbahnhöfe Pflicht waren, ist das sehr wenig. Vielleicht kann ich meine Absicht auch anders formulieren: Ich möchte ein 12 Meter langes fototaugliches Diorama bauen.

Mit diesen Ideen im Kopf lud ich meine Modellbahnfreunde im November zum letzten Treffen ein und begann am folgenden Tag mit dem Umbau.

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Nachfolgend eine erste Skizze.



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