Ein erstes Fazit
Die Kupplung ist schnell zu fertigen und nach ein paar Versuchen kriegt
man sie auch ohne ständige Kontrolle der Maße hin.
Die Höhe des Drahtbügel ist in der Tat wichtig, liegt er
höher als 12 mm, können andere Fahrzeuge nicht kuppeln. auf
die Ausformung des Hakens ist genau zu achten, günstig scheint
mir, die "Öse" des Auflaufhakens um einige Grad nach außen
zu drehen um
mehr Raum zu gewinnen. Größer als 3 bis 4 mm kann der
Kupplungsabstand nicht sein, weil darüber hinaus der Haken am
Gegenfahrzeug anschlägt.
Der Draht sollte vor dem Einbau geschwärzt werden, an den
Lötstellen allerdings muß er blank sein (Wohl logisch)
Federpuffer habe ich mit einem Klecks Kleber von hinten
festgelegt, weil ich hier mit der Anpassung der Kupplung gedanklich
noch nicht fertig bin.
Für lange Fahrzeuge ist diese Kupplung m.E. auf Heimanlagen nicht
verwendbar. Folgende Erfahrung möge das illustrieren:
Umgebaut wurde die EP 211/212
als Zuglok, die Haken wurden angelötet, die Federpuffer
festgelegt. Erstes Versuchsfahrzeug ist ein Pw4 pr. von GFN, der etwas
umgebaut werden muß. Zuerst folgt die Tieferlegung des
Wagenkastens, da hier die Pufferhöhe um 2 mm zu hoch ist. Die
Öffnung in der Pufferbohle wird mit Polystyrol verschlossen und
bei den Drehgestellen wird die Kupplungshalterung rausgeschnitten. Die
am Wagenboden befindlichen Drehzapfenaufnahmen werden flacher gefeilt,
so daß die Zapfenhülse die gleiche Höhe wie der
dahinterliegende Anschlag hat. Die Anschläge vom Drehgestell
schneide ich sowieso immer ab, die beiden seitlichen Abstützungen
am Wagenboden müssen ebenfalls gekürzt werden. Die nicht
abschneiden, sonst hängt der Wagenkasten.
So umgebaut stimmt zwar die seitliche Pufferlage noch nicht, aber die
Höhe paßt zum übrigen Wagenpark. Der Haken der neu
angebauten Drahtbügelkupplung hat die Länge von 3,4 mm und im
geraden Gleis kuppelt der Wagen an die EP 211/212 sanft und tadellos
an. Die Lok hat keinen Haken und wenn der Wagenhaken im Inneren des
Gleisbogens liegt, kommt die Fuhre problemlos durch 15°-Weichen.
Die alte Pilz-DKW im Rechtsbogen (r=600) befahren, ergibt ein
Zwängen des Hakens und ein sehr schwerfälliges Arbeiten der
Puffer. Ist der Haken nur minimal kürzer, hebt es den Wagen aus
und er entgleist. Wegen der Wasserkästen an der Ellok kann aber
der Haken nicht verlängert werden. Die neuere DKW von Pilz Elite
(r=484) wird dagegen ohne Zwängen befahren. (Eigenartig, trotz des
kleineren Radius, die Länge der Weiche ist aber größer.)
Wie es mit zwei Abteilwagen aussieht, kann ich noch nicht sagen, das
wird aber noch mehr Probleme geben, denn die EP212 ist sehr kurz und
schwenkt kaum aus.
Damit wird mein Entschluß verstärkt, wirklich nur noch
schlanke Weichen einzubauen, also die EW 1 (r=866) und EW 3 (r=1350).
Bei den weiteren Experimenten zeigt sich, daß die exakte
Höhe von 12 mm für den Bügel eine nicht zu
unterschätzende Bedeutung hat. Orientiert man sich nur an den
Pufferhöhen ohne nachzumessen, passiert es, daß
"ausreißende" Bügel im Schiebebetrieb unter oder über
die Gegenpuffer gleiten.
Wegen des Scheiterns mit den "langen" GFN-Wagen griff ich einen
Gedanken von Erik Melzer auf. Er schlägt vor, den Normschacht
festzulegen, seitlich zu durchbohren und als Lager für den Haken
zu nutzen. Das funktioniert ganz gut und noch besser, wenn man den
Normschacht nicht festlegt, so daß er unter großer Spannung
des Haken ausschwenken kann!
Damit erreicht man zwei Ziele: Zum Ersten kann der Haken trotz enger
Radien kürzer ausfallen und damit auch der Kuppelabstand
verringert werden, zum anderen ist so ein Wagen ohne größere
Spuren wieder zurückzubauen und verkäuflich, falls sich
Epoche und Thema ändern.
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