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Inhalt
1.
Jannowitz (Riesengebirge)
2.
Der Bahnhof von Jannowitz
3.
Die Wahl des Vorbildes für meine Modelldarstellung
4. Bahnhof Jannowitz/R. als Modell

5.
Übersicht und Link zu den Modulkästen
6. Technische Eckdaten der Module
7. Gleisbau
8. Elektrik
9. Fahrleitung
10. Gebäude
11. Landschaft
12. Signale, Kennzeichen, Laternen, Schilder
13. Figuren und Ausschmückung







 
12.1 Signale
Es gibt im Bahnhof weit mehr Signale als dem durchschnittlichen Laien bewußt ist. Am auffälligsten sind zweifelos die Formsignale. Jannowitz hat davon sechs Stück. Die beiden zweiflügeligen Einfahrsignale, sowie jeweils zwei einflügelige Ausfahrsignale.




Sicher gibt es inzwischen auch passende preußische Kleinserienmodelle. Als ich mit der Signalbeschaffung begann, gab es Viessmann-Signale mit einem Flügel für 20 D-Mark! Aus dieser Zeit stammen die von mir verwendeten Signale zu größten Teil, ergänzt durch Bausätze, die Conrad anbietet.
Nun sind die Formsignale von Viessmann optisch recht modern. Unter Zuhilfenahme alter Fotos und der ESO von 1928 modifizierte ich die Signale ein wenig. Am auffälligsten ist das Entfernen des Mastschildes. Fahrdienstlich hat es keine Bedeutung, es dient nur der besseren Erkennbarkeit der Signalstandorte.
Mir steht eine alte Farbskizze zur Verfügung, darin wird die Farbgebung der Maste und Flügel bildlich dargestellt. So wird u.a. darauf hingewiesen, daß künftig die Maste nur noch weiß-rot anzustreichen sind. Die dargestellten Flügel sind Preßblechflügel ohne Durchbruch.
Jannowitz hatte 1920 noch Signale der Bauart Jüdel. Gut zuerkennen sind auf dem Foto von 1919 die durchbrochenen Signalflügel. Diese ätzte ein Bekannter aus Neusilber.



Zusammengelötet, Hülse angelötet, lackiert. Für das Gegengewicht gibt es beide Anbringungsstellen nachweislich, also mittig und oben (Bauart Gast, sehr ähnlich Brt. Jüdel).

Bei der Farbgebung der Flügel habe ich mich für Rot entschieden. Einerseits gab es im preußischen Signalbuch keine Festlegung zur Farbe und auch in den Amtsblätter habe ich nichts gefunden. Die Farbe der Flügel hing noch 1900 vom Lieferanten ab. So gab es weiße, gelbe, rote und auch die bekannteren rot-weißen Flügel in verschiedenen Varianten. Auf einigen alten Fotos der Jüdel-Signale sind die Signalflügel einfarbig und wirken recht dunkel. Auch auf dem Foto der westlichen Ausfahrt sehen die Flügel einfarbig aus. So daß ich weiß auf jeden Fall und gelb weitgehend ausschließen möchte.




Gezeigt werden die Signale 7 und 8 bei Tage und Dunkelheit.
Am linken Signalmast fehlt alles Zubehör. Das Signal steht zwischen zwei Gleisen, die nur 56 mm Gleisabstand haben. Beim Vorbild in Jannowitz ist der Platz zwischen den Gleise so gering. Leider haben es einige Dampfloks mit Überbreite nicht vorbeigeschafft, so daß ich den Mast von allen Anbauteilen befreien mußte.

Die 03 154 auf Märklinbasis kommt jetzt problemlos vorbei,...



  ...die G 7.2 von Model Loco dank der Zylinder nicht!



Laut ESO gibt es noch weitere Signale, deren Darstellung im Modell angeraten ist.
Vorsignale habe ich auf den Bahnhofsmodulen keine, Vorsignalbaken gab es 1928 noch nicht, Vorsignaltafeln wurden gerade eingeführt. Aber Weichensignale, die waren schon vorhanden. Inzwischen auch in der niedrigen Ausführung.
Diese werden durch diesehr filigranen, aber unbeweglichen Weichensignal von Auhagen dargestellt. Ich habe sie in der Stellung festgeklebt, in der die Weichen in Grundstellung liegen. Sie sind so klein, das merkt in einer Turnhalle kaum jemand.
Gezeigt werden Signal 12 und 13.


Ein weiteres auffälliges Signal ist das Sperrsignal an der Gleiswaage. Ein Eigenbau, entstanden aus Messing, einigen Drehteilen und einem Abzug von einer Pilz-Weichenlaterne von 1970. Dieses Signal zeigt nur Signal 14, wenn die Gleiswagen nicht befahrbar ist. Ist die Sperrung aufgehoben, ist die Signallaterne zur Seite gedreht und zeigt kein Signal. Die Ausführungsbestimmung No. 66 der ESO läßt den Verzicht auf das Zeigen von Signal 12 zu.


Signal 36a, "Haltetafel" habe ich am Gleis 2 an den Enden des Inselbahnsteiges aufgestellt. In Richtung Dittersbach dient es Falschfahrten bzw. außerplanmäßigen Reisezügen zur Kenntlichmachung des Halteortes. Hier steht Signal 36a in Höhe des Signales N1 (eine Schachbrettafel gab es damals noch nicht). Personenzüge in Richtung Hirschberg müssen weit vor dem Signal P1 halten, so daß auch hier Signal 36a zur Anwendung kommt.



Ein weiteres Signal 12/14, Gleissperrsignal befindet sich im Ladegleis in Richtung Hirschberg. Auch hier ist die Laterne drehbar und soll später mit einer Gleissperre von Weinert zusammenarbeiten.



Gern vergessen wird das Signal 11 "am Wasserkrane". Ein rotes Licht zeigt an, wenn der Ausleger in Sperrichtung steht und ein Schienenfahrzeug nicht profilfrei passieren kann. Diese Signallaternen sind vorhanden, aber zur Zeit noch nicht beleuchtet.


Weitere optische Signale sind zur Zeit nicht im Einsatz. Über akustische Signale denke ich nach, um eventuell die Läutesignale auf Treffen oder Ausstellungen zur Erheiterung des Publikums anzuwenden.




12.2. Kennzeichen
Sogenannte Kennzeichen waren anfangs nicht im Signalbuch aufgeführt, viele wurden erst 1935 mit der DV 301 in den Rang eines Signales erhoben.
Jannowitz hat eine Reihe unscheinbarer Kennzeichen. Heute unter "So 12", ab 1935 als "K 12" bekannt und als Grenzzeichen populär, ist dies im FREMO-Betrieb ein wichtiges Element. Als Bahnhofseigner weiß man, wie weit ein Gleis besetzt werden kann. Fremde wissen dies nicht und müssen daher auf die Grenzzeichen achten.
Laut alter Literatur wurden Grenzzeichen als rot-weiß gestrichene und an der richtigen Stelle eingegrabene Schienenstücke beschrieben. Leider wird da nicht klar, wie die Schienen anzumalen sind! Komplett weiß, mit rotem Kopf? Oder mit einem roten Ring? Oder vielleicht so, wie ich es getan habe? Ich habe die Schienenreste zweimal durchbohrt um die Befestigungslöcher für die Laschen darzustellen, dann komplett wei gestrichen und in beide Richtungen einen roten senkrechten Strich mittig auf die Schienen gemalt.




Ein weiteres ungewöhnliches Kennzeichen steht auf der Ladestraße. Es ist ein auf der Spitze stehendes Quadrat, weiß mit schwarzem Rand und unbeleuchtet. Als Aufschrift zeigt es "Halt für Ellok." Es stammt optisch vom Signal 36b ("Halt für Schiebelok.") ab. Die sogenannten El-Signale, blau-weiß ausgeführt, kamen erst 1935 mit der DV 301 (Signalbuch) offiziell auf die Welt. Aber schon vorher waren entsprechende Signale notwendig, die Besonderheiten für elektrische Fahrzeuge regeln mußten. Beschränkte man sich anfangs auf rechteckige Hinweisschilder, wurden daraus schnell besondere Kennzeichen, deren Form und Ausführung in den Amtsblättern bestimmt wurde. El-Signale sollten sich auch von der Form deutlich von anderen Signalen unterscheiden, da bot sich die Form der Schiebeloksignale an.

Das Signal ist natürlich ein Eigenbau, etwas Messing, das Schild selbst in Groß gezeichnet und dann entsprechend beim Kopieren verkleinert um die Schriftqualität zu erhalten.




Eher unscheinbare Kennzeichen findet der aufmerksame Beobachter noch am Zaun des Bahnsteiges. Hier werden dem Personal Hinweise gegeben, wo die Post- bzw. Packwagen halten werden um das Ein- und Ausladen zu beschleunigen.
 Hierbei handelt es sich um weiß markierte Zaunlatten.





Abteilungszeichen, gern auch vom Laien "Kilometersteine" genannt, sind auf Heimanlagen eher selten zu finden. Sie stehen beim Vorbild im Abstand von 100 m - da fängt das Problem schon an...
Auhagen hat aus dem Fundus von Mamos die Packung mit verschiedenen Signalen und Schildern übernommen, darin sind auch einige weiße Nummernsteine enthalten. Die DV 843 (1939) regelt die Aufstellung der Steine, zwar etwas zu modern für meine Belange, aber mangels älterer Vorschrift muß das gehen.
Bei mir stehen die Steine im Bahnhof





12.3 Laternen
Eigentlich war ich nie ein Freund üppig beleuchteter Modellbahnanlagen. Vielfach wirkte das eher spielzeughaft, riesige Leuchten, überdimensionierte Lampenkörper, Gaslaternen mit der Strahlkraft einer Supernova.
Nun hat sich technisch einiges getan, Microlämpchen muß man nicht mehr aus Armbanduhren mit Flüssigkristallen bergen, SMD-Bauteile machen vieles möglich.
Ursprünglich hatte ich 2010 die Absicht, nur Lampenattrappen in Jannowitz aufzustellen. Inzwischen habe ich aber erkannt, daß auf Ausstellungen beleuchtete Anlagen beim Publikum besser ankommen. Zudem haben beleuchtete Signale und Laternen auch auf FREMO-Treffen ein besonderes Flair. Also werde es Licht!

War, wenn man den alten Fotos glauben darf, vor 1890 nur der Bahnsteig vor dem EG mit niedrigen Petroleumlampen beleuchtet, so wurden zwischen 1895 und 1905 eine Reihe hoher Leuchten aufgestellt. Diese existierten mindestens bis 1930.
Diese Mastleuchten standen nachweislich auf dem Hausbahnsteig, zudem gibt es das Foto mit der Hirschberger Ausfahrt, auf dem eine Laterne den Bereich der Gleissperre beleuchtet.



Wenn ich die Reste aus dem Jahre 2010 in Jannowitz richtig interpretiere, hatten die Laternen einen Metallmast. Oben war ein "Galgen" befestigt, über zwei Umlaufrollen wurde ein Seil geführt. Am Mast war eine Kurbel befestigt, zudem sieht man am Galgenfuß noch eine Führung. Anscheinend war die Laterne von quadratischer Grundfläche, sicher bin ich mir dessen aber nicht.

Lange hatte ich überlegt, wie ich diese Laterne möglichst vorbildnah gestalten könnte. Irgendwann fielen mir dann Parkleuchten von Viessmann in die Hände. Es gibt sie in riesig für H0 und in etwas kleinerer Ausführung für TT und N. Ich bin recht zuversichtlich, daß der Lampenkörper für N viel zu groß ist. Aber für mich perfekt paßt.



Es gibt diese Parkleuchten inzwischen mit LED, zum Glück gelang es mir noch, genügend Lampen mit Glühlämpchen zu erwerben. Das obige Bild zeigt das Grundmaterial: Messingrohr von 2,5 mm, etwas Draht von 08 und 0,4 mm Durchmesser.



Die Viessmann-Leuchten haben sechseckigen Grundriß, damit kann ich leben. Der untere Ring wird entfernt, durch das Lampendach wird ein 0,5er Loch gebohrt



Der Lampenmast sollte ursprünglich auch winzige, aus MS gedrehte Umlenkrollen bekommen. Das wir mir dann doch zu aufwendig und ich stilisierte mehr.



Die Bauschritte zeigt das obere Bild. Mast zusammenlöten, ein Loch für das Kabel bohren, lackieren, Lampenkörper auffädeln, Glühlämpchen anlöten. Am Mastfuß noch das Kabel mit dem Vorwiderstand - fertig!



Gut, der Abzug auf dem Lampendach könnte noch durch ein Drehteil dargestellt werden, aber fürs erste reicht das.
Und zur Kontrolle ein Luftbild. Insgesamt 10 dieser Laternen stehen auf dem Hausbahnsteig.



Nun waren nicht nur das Gleisfeld und die Bahnsteige ausgeleuchtet. Auch am Güterschuppen der Papierfabrik wird es Innen- und Außenbeleuchtung gegeben haben. Innen wird der Güterschuppen durch eine Reihe gelber LED erhellt, außen habe ich an den Sirnseiten und über den Schuppentoren Schirmlampen von Brawa angebracht.
diese sind zwar optisch auch nicht mehr die Revolution, genügen aber hier den Anforderungen.









12.4 Schilder
Die Beschilderung in Jannowitz ist, wenn man den Fotos glaubt, recht zurückhaltend. Als Bahnhof 3. Klasse wurde der Name mit Farbe direkt auf das Mauerwerk des Empfangsgebäudes gemalt: "Jannowitz/R.". Wenn ich das richtig interpretiere, ist die Schriftart keine IV44. Die Bahnsteigsperre trägt ein Schild "Ausgang.", die Türen des Abortgebäudes "Für Damen." und  "Für Herren." Vermutlich wurden die Enden der Bahnsteige mit "Durchgang verboten." versehen. Außerdem gab es noch zwischen Bahnsteigsperre und Brunnen, in Höhe Abortgebäude ein emailiertes Stationsschild im verschnörkelten Rahmen, welches quer zum Gleis stand. Damit war es bei fehlenden Bahnsteigschildern den Reisenden möglich, aus den Fenstern heraus den Namen zuerkennen.



Bei der Beschriftung der Stellwerksgebäude bin ich mir unsicher. Grundsätzlich bestimmte die entsprechende Dienstvorschrift, daß die Stationsnamen auch an den Bahnhofsköpfen auf geeigneten Gebäuden anzubringen waren. Von Hirschberg kommend, ist das erste richtige Gebäude in Gleisnähe der Schuppen der Papierfabrik. Reste einer Beschriftung sind aber auf Fotos von 2008 nicht mehr zu erkennen. Richtung Dittersbach ist das Stellwerk am Wegübergang geeignet. aber trug es auch die Bezeichnung "Jtz"?





Auffällige Schilder in gelb-schwarz erhalten noch die Querfelder auf der Ladestraße. Da gibt es eine Reihe von Beispielen, wie Verlader gewarnt werden sollten. Die Aufschrift lautet:
"Hochspannungsleitung.
Berührung lebensgefährlich."
Diese Schilder hängen auch am Wegübergang über der Straße an Betonmasten.


















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