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1.4. Die Bahnhöfe
1.4.3. Das Vorbild: Fellhammer Personenbahnhof

In Fellhammer erreicht die schlesische Gebirgsbahn ihren höchsten Punkt. Südlich des Personenbahnhofes kreuzt die zweigleisige Gebirgsbahn die eingleisige Hauptstrecke Nieder Salzbrunn - Halbstadt, den oberen/südlichen Abschnitt der Freiburger Bahn. Fellhammer Pbf bietet die Möglichkeit, zwischen beiden Strecken umzusteigen. Diese Möglichkeit ist vor allem für Reisende von und ins Glatzer Bergland interessant. Am nördlichen Kopf des Bahnhofes gibt es eine charakteristische Weichenverbindung,, die allen Zügen von Westen oder Süden die Möglichkeit bietet, über Waldenburg oder Salzbrunn zu fahren. In Nieder Salzbrunn vereinigen sich beide Strecken. Die eingleisige Strecke ist die ältere, die zweigleisige Hauptbahn über Waldenburg und Dittersbach wurde im Zusammenhang mit dem zweigleisigen Ausbau errichtet.

Als die KPEV eine geeignete Strecke für die Ausrüstung mit einer Fahrleitung suchte, fiel die Wahl auf die Strecke Nieder Salzbrunn - Halbstadt. Bei Problemen konnte der Verkehr  über Waldenburg umgeleitet werden, der Abschnitt bis ins böhmische Halbstadt war von eher untergeordneter Bedeutung. Am 1. Juni 1914 ging die Strecke in Betrieb, die befürchteten Störungen blieben aus und am 1. Januar 1916 wurde auch die zweigleisige Strecke Freiburg - Gottesberg zugeschaltet. Ausgerüstet waren die Strecken mit Fahrleitung der AEG an Querjochen, einzig der Gbf Fellhammer erhielt eine Querseilaufhängung.
Der Pbf Fellhammer war als Inselbahnhof ausgebildet, die Zugänge erfolgten über eine Fußgängerbrücke vom Südosten über die Gebirgsbahn und über eine Straße parallel zur Gebirgsbahn. Neben dem Hausbahnsteig mit dem EG verfügten beide Seiten über Inselbahnsteige mit der typischen Anlage in Schlesien. D.h., jeder Bahnsteig hat praktisch nur eine Bahnsteigkante, um den Zug der Gegenrichtung (nach links) zu erreichen, müssen die Reisenden das Gleis am Hausbahnsteig überschreiten.

Heute ist die Strecke Pbf - Nieder Salzbrunn abgebaut, die Halbstadter Seite verfügt nur noch über das äußere Gleis.

Das Modell
Beim Umbau wollte ich versuchen, diesen Personenbahnhof möglichst vorbildgetreu darzustellen. Neben dem allgemeinem Platzproblem erwies es sich auch als etwas schwierig, 1,3 m Weichenstraße, 2 m Bahnsteiggleislänge und an den Enden jeweils 1000er Radien auf 3 m Länge unterzubringen.
Deshalb liegt mein Bahnhof komplett im Bogen, einschließlich der markanten Weichenverbindung. Dadurch mußte ich auf eine DKW verzichten, die ganze Geschichte strecken und die Kreuzung ebenfalls in den Bogen legen. Ebenfalls nicht vorbildgerecht ist die Kreuzung beider Strecken, bei mir liegt die Gebirgsbahn oben, die Freiburger Bahn unten. Eigentlich wäre das umgekehrt und statt einer Kastenbrücke habe ich eine Bogenbrücke eingebaut. Daß der Güterbahnhof auf der falschen, also der Salzbrunner Seite liegt, spielt da schon keine Rolle mehr. Ursache dafür, mit Ausnahme der Brücke, sind die Platzproblem und die Unlust, die gesamte Unterkonstruktion neu zubauen um dann festzustallen, daß es auch nicht funktioniert.

Ebenfalls vom Platz her problematisch ist die Aufstellung des Empfangsgebäudes im Landhausstil. Vor die Alternative gestellt, das EG zu verkleinern oder das alte, aber 1928 bereits abgerissene Backstein-EG aufzustellen, entschied ich mich für dieVariante mit den alten Gebäuden.




Der Abriß im Mai 2005


Links: Der Abriß der alten Anlage, an der Stelle der Lücke war früher die Wendeschleife, darüber der Abzweig Vot und der Güterbahnhof West. Links im Bild ist noch die Einfahrt in den ehemaligen Kopfbahnhof zu sehen, rechts an der Dachschräge hatte ich versucht einen Himmel mittels Sprühdose zu gestalten. Das ist mir erst einmal gelungen, das war aber in der Nacht vor einer Ausstellung im Dustern auf dem Hof. :-)
 
Rechts der damals noch abzureißende Kopfbahnhof, an dessen stelle später mal der Güterbahnhof Fellhammer gebaut wird.





Links: Nach dem Enfernen der alten Rauhfaser habe ich einfache Tapete mit dem Gesicht zur Wand geklebt. Der Kopfbahnhof ist inzwischen weg.
 
Dann habe ich mich mit meiner Tochter hingesetzt, und mit Abtönfarbe Hügel und Himmel gemalt. Die Hügel entstanden mit dem Pinsel, der Himmel wurde mit einem Schwamm aufgewischt. Später haben wir dann noch ein paar Bäumchen und Hintergrundhäuser angedeutet.





Der Neuaufbau Mai 2005 bis Juni 2006

Links: Nach dem Neubau des Schattenbahnhofes folgte die Trasse für die Gebirgsbahn auf Sperrholz mit zwei Lagen Kork. Den Rahmen versuche ich möglichst offen zu gestalten, mit der geschlossenen Platte der alten Anlage hatte ich so meinen Trödel.

Rechts: Ein Überblick über die Trasse. Die Brücke für die Kreuzung beider Strecken entstand aus zwei einbahnigen Bogenbrücken von Roco, die Widerlager aus Platten von Kibri.




Links das Tunnelportal von Faller, neu lackiert und in der Höhe gekürzt. Die Felswand entstand aus handeslüblichem Felsspachtel, dahinter verläuft die Zufahrt zum Schattenbahnhof mit der Tunnelfahrleitung.

Rechts ein Blick auf das Kreuzungsbauwerk noch ohne Felswand.





Links ist Gelände schon weiter gestaltet, die Lichtverhältnisse unter der Brücke sind nicht optimal.

Rechts ein Blick aus dem Tunnelportal in Richtung Bahnsteig. Die Signale stehen schon, ebenso ist die Bewaldung am Übergang zur Kulisse aufgestellt.





Links das Bild entstand einige Wochen später. Die Steigung zum Hintergrund ist bereits fertig, sie entstand aus dem Stoff alter Arbeitsbekleidung, welche mit Holzkaltleim eingestrichen und dann mit einigen Lagen Zeitungspapier beklebt wurde. Darauf kommt gesiebter Sand und dann das Grünzeug. Aber wichtiger ist hier der entstehende Bahnsteig. Im Vordergrund das Hausbahnsteiggleis, hinten das zweite Gleis. Die Bahnsteigkante ist aus PS-Mauerwerk und wurde mit Heißkleber befestigt, im Vordergrund eine "Breitschwelle" für den Gleisstoß.

Rechts ein ganz brauchbarer Überblick über die Ecke. Ein 950er und ein 830er Radius, die Bäume sind serbische Fichten und scheinen mir für den Hintergrund noch ausreichend, der Bahnsteig ist im hinteren Bereich bereits fertig aufgefüllt, hier sieht man sehr schön, daß es nur eine Bahnsteigkante gibt. Der Hintergrund hat schon Wolken bekommen, die wurden freihand mit der Airbrush-Pistole aufgesprüht. Die gelben Fingerhüte auf den Masten sollen dem Augenarzt Arbeit ersparen. :-)





Links vom bereits fertigen Bahnsteigabschnitt fotografiert. Hier schließt sich an den Hang etwas Felswand an, entstanden aus Felsspachtel von Noch, glaube ich. Der darüberliegende Hang ist noch nicht fertig begrünt, im Hintergrund die Brücke über die Strecke nach Halbstadt.

Wie schon erwähnt ,bestehen die Bahnsteige in den 20ern von vielfach aus einer einfachen Sandschüttung. Ich benutze dafür, wie auch für den Gleiskies, gesiebte Erde, die ich unter Tannenbäumen finde. Sie wird zwischen Bahnsteigkante und innerer Schiene geschüttet und mit einem Metallspachtel glatt gezogen. Dabei ist darauf zu achten, daß der Sand unterhalb der Schiene bleibt. Die Räder unserer Fahrzeuge sind deutlich breiter als die Schienen und würden bei zu hoher Sandfüllung darauf auflaufen. Also Sand einbringen, glatt ziehen, mit einer Blumenspritze anfeuchten.
Rechts zeigt das Bild wie der Sand verklebt wird. mit einer Spritze wird ein Gemisch aus Leim (~50%), Wasser (49%) und Spülmittel (1%) aufgebracht. Das zieht gut ein und ist hinterher nicht zu sehen. Bei dickeren Schüttungen entsprechend mehr Leim nehmen, da sonst nur die Oberfläche verklebt wird.





Links dann das fertig verklebte Teilstück, das innere Gleis wurde ebenfalls nach preußischen Vorschriften mit Sand zugeschmissen, schließlich dürfen die Leute beim Überschreiten nicht stolpern. Lediglich das Kleineisen guckt raus.

Rechts ein Blick von ganz vorn, am linken Gleis fehlt noch Schotter und der Übergang von der Weichenstraße auf den Bahnsteig ist auch noch nicht perfekt.




Zwei weitere Bilder vom Bauzustand Juni 2005:
Links das Ausfahrsignal der Gebirgsbahn Richtung Dittersbach, farblich zwar grauenvoll - aber erkennbar. Erahnbar die Weichenverbindung mit dem Gleis zum Güterbahnhof und eine Ziegelbauer, hinter der sich die Fulgurexantriebe für die Weichen verbergen. Das Signal wurd seines Mastschildes beraubt und der Mast an der Vorderseite weiß-schwarz-weiß-schwarz-weiß gestrichen. Mastschilder waren in den 20er noch nicht so verbreitet.
Rechts die selbe Raumecke, früher war hier die hintere Drehscheibe des Kopfbahnhofes. Nun verläuft hier die Hauptstrecke vor einem Hügel. Dieser ist noch unzureichend begrünt, aber die Hintergrundbäume und ein Getreidefeld wurden gesetzt. Letzteres entstand aus einer Kokos-Fußmatte, die mit Hellgelb und zwei Grüntönen behandelt wurde.


Juli 2005
Die Joche werden weiter montiert, links die Kurve mit dem Getreidefeld vom Anfang aus gesehen, rechts die selbe Kurve zum Ende hin mit der Stützmauer. Am linken Bildrand kommt später die Kreuzung der beiden Gleisverbindungen hin.


Links die Kurve von der Dittersbacher Seite aus gesehen. Am linken Bildrad die Stützmauer, im Hintergrund das Getreidefeld in Hanglage. Ja, auch mir ist klar, daß der obere Rand des Ackers arg steil ist und nicht mit Maschinen bearbeitet werden kann. Durch das Gewicht der Kokosmatte sackte der Hügel noch etwas in sich zusammen. Aber so wird nie ein Betrachter die Szene sehen...
Rechts ein Bild vom oberen Bahnsteig mit den zum Teil noch schiefen Masten. Erstaunlich, wie eng der 850er Radius auf dem Bild wirkt!
Noch fehlen rechts Bäume und Büsche auf dem Hang und natürlich die Fahrleitung.





Der Zustand 2006 bis ...


Links ein Bild von der Ausfahrt Richtung Dittersbach 2006,

rechts die gleiche Szene ein Jahr später mit der fertigen Gleisanlage zum unteren Bahnsteig.





Links die selbe Stelle von den Bahnsteigen aus gesehen. Das linke Gleis führt nach Halbstadt, hier ist das Kettenwerk noch nicht fertig.

Rechts: Auch auf dem oberen Bahnsteig hat sich einiges getan, die Joche haben ihren Anstrich bekommen und die Hintergrundlandschaft ist weitgehend fertig.





Links: Die beiden oberen Bahnsteige mit einem Triebwagen im Probebetrieb. Am rechten Bildrand sind Teile des unteren Bahnsteiges zu erkennen.

Rechts der selbe Triebwagen kurz hinter den Bogenbrücke mit fertiger Fahrleitung.





Links: Und auch an der bogenbrücke hat sich einiges getan. Die Hauptstrecke ist weitgehend fertig, auf der Halbstädter Seite fehlen noch die Tragseile, aber der ET 88 kannbschon ins Böhmische fahren.





Weitere Bilder finden Sie bei den Bildern vom Anlagenbetrieb, dort mit Fahrzeugen und fast vollständiger Landschaft.

 
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