1.1.2.
preußische Schnellzugwagen
Obwohl die vierachsigen
Durchgangswagen der preußischen Staatsbahnen rein
äußerlich über 25 Jahre weitgehend unverändert
blieben, veränderte sich die Technik doch
erheblich. Anfangs rein hölzerne Wagenkästen,
wurden die Langträger später mit Blechen verstärkt
und nach 1910 durch Stahlträger verdrängt. Ähnlich
bei den Seitenwänden, von Holzwänden mit
aufgeschraubten Blechtafeln ging man nach 1912
über zum Stahlgerippe mit "eiserner" Außenhaut.
Mit den Stahlträgern verschwanden die Sprengwerke
und 1909 wurde das preußische Regeldrehgestell
durch das amerikanische Schwanenhals-Drehgestell
ersetzt.
Neben den Reichseisenbahnen
beschaffte auch Mecklenburg preußischen Bauarten,
für die Epoche II haben noch die folgenden
Bauarten eine Bedeutung:
Wagen
1. & 2. Klasse
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Wagen
1., 2. & 3. Klasse
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Wagen
2. und 2. & 3. Klasse
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Wagen
3. Klasse
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AB4ü pr02 |
ABC4ü pr02 (Ia 5,
23 Wagen) |
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AB4ü pr03,
(Ia 2, 64 Wagen) |
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AB4ü meck03 |
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C4ü pr06 (Ia 6, 215
Wagen) |
AB4ü pr06 (Ia 2) |
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C4ü meck06 |
AB6ü pr06 (Ia 2, 72
Wagen) |
ABC4ü pr06 (Ia 5,
43 Wagen) |
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C4ü pr06 (Ia 6, Ia
7, 235 Wgn) |
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C6ü pr 07 (Ia 6, 60 Wagen) |
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ABC4ü pr07 (Ia 5,
82 Wagen) |
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C4ü pr 07 (Ia 6, 8
Wagen) |
AB4ü pr07 (Ia 2,
106 Wagen)) |
ABC6ü pr07 (Ia 5,
35 Wagen) |
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C4ü pr07 (Ia 7, 14
Wagen) |
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ABC4ü pr08 (Ia 5a,
195 Wagen) |
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C4ü pr08 (Ia 6, 632 Wagen) |
AB4ü pr 09 (Ia 2) |
ABC4ü pr09 |
BC4ü pr09 (Ia 5b, 267 Wagen) |
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AB4ü pr09a (Ia 2a, zus. 476
Wagen) |
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BC4ü pr09a |
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C4ü meck10 |
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BC4ü pr11 |
C4ü pr11a |
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C4ü meck12 |
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BC4ü pr13 (Ia 5bII,
31 Wagen) |
C4ü pr13 (Ia 5bIa 6bII, 425
Wgn) |
AB4ü pr15 (Ia
2aII/Be 462, 64 Wagen) |
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BC4ü pr15 (8 Wagen) |
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AB4ü pr20
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B4ü pr20 |
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B4ü pr20a |
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C4ü pr21 |
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C4ü pr21a |
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C4ü pr21b |
Quellen:
Konrad, Emil, Die
Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen I. Preußen,
S. 44ff
Fedderau, Walter, Die Typenbezeichnung der
Reisezugwagen, ME 10/1958, S.270ff
Es
dürfte noch eine Reihe weiterer Bauarten geben,
zu denen mir aber keine Informationen vorliegen.
Von den existierenden Vorbildern gibt es nur
sehr wenige Umsetzungen ins Modell, vorhandene
Wagen sind in der obigen Tabelle mit grün
unterlegt bei exakter Umsetzung (Brawa), gelb
bei angenäherter Umsetzung (GFN, Liliput).
Hellblau dagegen habe ich mögliche
Modellvarianten gekennzeichnet, die mit mehr
oder weniger Aufwand gebaut werden können.
Umbauwagen der DRG sind in der obigen Tabelle
nicht enthalten. Darunter zähle ich die
"rekonstruierten" Wagen (z.B. C4üpr 13/21) wie
auch abgewertete AB oder ABC-Wagen.
Betrachtet man die
Klassenverhältnisse nur nach Konrad, so stehen sie
in folgendem Verhältnis (gebaute Wagen x
Sitzplätze)
1.Klasse
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2.Klasse
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3.Klasse
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7852
|
35295
|
115260
|
1
|
4,5
|
14,7
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Somit
standen bis 1915 je Sitzplatz 1.Klasse 4,5
Plätze 2.Klasse und 14, 5 Plätze 3.Klasse zur
Verfügung. Gerundet läßt sich das auf 2:9:29
bringen. Durch die Verarmung der Bevölkerung
haben sich die Klassenverhältnisse nach 1918
deutlich zur 3.Klasse verschoben. Der erhöhte
Bedarf an Wagen 3. Klasse führte dann dazu, daß
ärmere Passagiere vermehrt in modernen
Einheitswagen reisten.
Insgesamt
halte ich es für eine gute Regel, bei der
Zusammenstellung eines fiktiven Reisezuges die
Klassenverhältnisse zu beachten.
Scan aus dem "Handbuch
für den Wagenaufsichtsdienst", etwa 1919.
Verlag von F. Zellerhof, Essen.
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2. C4ü pr06a (Schichtumbau)
Basis für den Umbau war der C4üpr13/21
von Schicht. Niete entfernt, Langträger verkleidet,
Dienstabteil und Halbabteil entfernt, Gasbeleuchtung,
neues Sprengwerk, gänderte Drehgestelle.
Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch...
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