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Der Aufbau
einer Modellbahnfahrleitung
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0. Grundsätzliche Bemerkungen |
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Besucht man als interessierter Modellbahnfreund
Ausstellungen, blättert man in Modellbahnzeitschriften, fällt
auf, daß Anlagen mit einer vorbildnahen Oberleitung sehr selten
sind.
Im Grunde genommen habe ich auf Ausstellungen noch keine einzige
Oberleitung
gesehen, die vorbildnahes Aussehen mit einer echten Funktion
verknüpfte.
Selbst Modellbahnanlagen mit vereinfachten
Fahrleitungen
aus Industriematerial sind nicht sehr häufig und ich wage die
Behauptung,
die Verteilung der elektrifizierten Strecken im Modell und beim Vorbild
sind nicht einmal annähernd gleich.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Fehlendes Wissen über den korrekten Aufbau dürfte der
Hauptgrund
sein, aber auch handfeste Nachteile spielen sicher auch eine Rolle.
Abzulehnen dagegen ist die Meinung,
Eisenbahnromantik
gibt es nur mit Dampfbetrieb. Die elektrische Zugförderung ist
keine
Erfindung des Atomzeitalters, schon vor dem ersten Weltkrieg gab es
einen
Zugbetrieb mit E-Loks. Zwar sind Informationen über die
Fahrleitungen
der Epoche I schwerer zu bekommen, aber insgesamt erfordern die
frühen
Epochen umfangreiche Recherchen.
Die bei Modelleisenbahner beliebte Epoche III,
überhaupt die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg ist die Phase des
zügigen
Ausbaus der Fahrleitungen in Deutschland. Auch bieten die
Modellbahnfirmen
zahlreiche E-Lokmodelle an, so sollte eigentlich jeder Modellbahner,
der
eine zweigleisige Hauptstrecke auf seiner Anlage hat, Züge
elektrisch
befördern. Anlagen der Epochen IV und V gewinnen auf jeden Fall an
Vorbildtreue, da heute fast alle Hauptstrecken elektrifiziert sind.
Für den Digitalbetrieb unerheblich, ist
für Analoganlagen das Vorhandensein eines weiteren Stromkreises
ein
nicht zu unterschätzender Vorteil, im Übrigen wirkt eine
überspannte
Modellbahn naturgetreuer, interessanter und fasziniert den Betrachter
durch
eine Vielzahl Details.
Trotz der zahlreichen, hier noch unerwähnten
Vorteile gibt es natürlich handfeste Nachteile durch eine
Oberleitung.
Das wichtigste Argument gegen eine Fahrleitung sind die Kosten.
(Diese sind je nach Hersteller unterschiedlich,
in diesem Aufsatz wird nur auf die Produkte von Sommerfeldt
eingegangen. Bis vor kurzem hatte nur dieser Hersteller Bauteile im
Angebot
um eine funktionsfähige und doch stabile Fahrleitung verschiedener
Epochen zu errichten. Inzwischen hat auch Viessmann ein Programm
aufgelegt,
das Metallmaste enthält. Erfahrungen hiermit kann ich noch nicht
aufweisen.)
Selbst bei weitgehendem Selbstbau der Kettenwerke
kostet das Material für einen Meter freie Strecke ungefähr 30
Mark, das Kettenwerk bei der Verwendung des Industriematerials noch
einmal
so viel. Sechzig Mark für einen Meter Gleis klingt gewaltig, aber
wer bereit ist, fast 100 Mark für einen Schnellzugwagen oder 600
Mark
für eine Lok auszugeben, sollte auch diesen Preis bezahlen
können.
Weitere Nachteile entstehen durch die begrenzten
Zugriffsmöglichkeiten auf die Anlage. Eigentlich eine
Selbstverständlichkeit,
sollte die Gleislage weitgehend fehlerfrei sein, um Entgleisungen unter
der Fahrleitung zu vermeiden. Wenn Kinder mit der Anlage spielen, halte
ich eine Fahrleitung für grundsätzlich ungeeignet.
Wenn nun Vor- und Nachteile miteinander abgewogen
werden, kommt man zu einer, vom Bewertungssystem des einzelnen
Modellbahners
abhängenden Entscheidung. Leider bleibt eine Entscheidung für
eine elektrifizierte Anlage oft nur Theorie, da das Grundwissen um den
korrekten Aufbau einer Fahrleitung begrenzt ist bzw. völlig fehlt.
Allgemein wird völlig zu unrecht, wie ich
finde, der Aufbau einer Fahrleitung noch immer als die hohe Kunst des
Anlagenbaus
angesehen.
Dieser Bereich soll diesen Zustand abändern
helfen, dieser Aufsatz soll den interessierten Modellbahnfreund in die
Lage versetzen, auch ohne Vorkenntnisse eine funktionierende,
vorbildgerechte
Fahrleitungsanlage zu errichten.
1. Die Vorbereitungen
Der Aufbau einer funktionsfähigen
Fahrleitung
stellt an den Erbauer keine überhöhten handwerklichen
Anforderungen.
Etwas Geschick, Erfahrungen im Umgang mit dem Lötkolben, gutes
Werkzeug
und das richtige Material sind natürlich die Voraussetzungen. Aber
wer eine gute Gleisanlage errichten kann, sollte auch hier nicht
scheitern.
Die Nachrüstung einer bestehenden Anlage ist ebenso möglich
wie
die Errichtung einer Oberleitung während des Baus. Ersteres
erfordert zwar mehr Aufwand, ist aber trotzdem durchführbar.
Bevor man mit dem Aufbau der Oberleitungsanlage
beginnt, sollten einige Bedingungen erfüllt sein. Die Gleise
sollten
sauber und fest verlegt sein, alle Fahrzeuge sollten ohne Entgleisungen
verkehren können. Zwar sind spätere Korrekturen am Gleis auch
unter der Fahrleitung möglich, erfordern aber viel Geschick und
Geduld.
Diese Forderungen sollten auch Tunnelstrecken oder verdeckte Abschnitte
erfüllen, sie sind also nichts ungewöhnliches.
Ebenfalls zu überprüfen ist, ob
überall
neben den Gleisen fester Untergrund vorhanden ist, ein fest stehender
Mast
ist von größter Bedeutung. Sonderbauwerke, wie Brücken
oder Unterführungen, Bahnhofshalle o.ä. sollte eine
ausreichende
Höhe über Schienenoberkante haben, die NEM 201/1 verlangt
für
H0 als tiefste Fahrdrahtlage 62 mm.
Weiter sollte der Umfang der Oberleitungsanlage
klar sein, ebenso wie die gewünschten (epocheabhängigen)
Bauarten.
Ich empfehle weiter das Studium folgender
Bücher
und Zeitschriften:
123Autor90112345678 |
12345678909012345678901234567890Titel1234567890123456789012345678901234567890 |
Hans Köhler |
Die Entwicklung der Fahrleitung
für Vollbahnen
in Deutschland, Der Modelleisenbahner, Hefte 8/57; 9/57; 3/59
Verlag
Die Wirtschaft Berlin |
J.Sommerfeldt et al. |
Mit Oberleitungen Fahren wie in der
Natur,
G+J Sommerfeldt, Klett Druck Stuttgard/Korb |
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Titel folgt, Modellbahn Praxis
Band ?
Alba Publikation Alf Teloeken GmbH & Co. KG Düsseldorf |
ROI G. Dietrich et al. |
Fahrleitungsanlagen der Deutschen
Reichsbahn,
Lehrheft für die sozialistische Berufsbildung, Lehrheft 1 Teil a,
Zentralstelle für Bildung des Ministeriums für
Verkehrswesen |
Gerhard Trost |
Modelleisenbahn ganz rafiniert ??? |
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Elektrische Bahnen |
Da ein Teil der Literatur schon seit
Jahrzehnten
vergriffen ist, bzw. nie frei verkäuflich war, werde ich mich
bemühen,
die dort behandelten Themen in meiner Abhandlung erschöpfend zu
bearbeiten.
So ist die Literaturliste als Ergänzung zu verstehen.
Ohne das Wissen um die Anlagen des Vorbilds ist
der Aufbau einer Fahrleitung unmöglich, deshalb finden Sie im Vorbildbereich
eine detaillierte, und ich hoffe auch verständliche Beschreibung
der
Fahrleitungsanlagen der Deutschen Reichsbahn von 1920 bis 1990.
In den folgenden Abschnitten tauchen eine Unzahl
Fachbegriffe auf. Oft wird mir die Verwendung derselben nicht
auffallen,
im Zweifelsfall schlagen bein Unklarheiten Sie im Vorbildbereich nach.
Ich werde mich nach Kräften bemühen, die Begriffe zu
"verknüpfen",
durch die Verteilung auf mehrere Server ist das aber nicht einfach und
vor allem nicht auf Anhieb fehlerfrei zu bekommen.
1.1. Das Werkzeug
Benötigt wird das übliche Werkzeug,
über das jeder Modellbauer verfügen sollte. Zum Schneiden der
Drähte sollte eine guter, scharfer Seitenschneider vorhanden sein,
günstiger ist natürlich eins jener speziellen
Schneidgeräte,
die z.B. auch Knippex vertreibt.
Es scheint mir günstig, speziell für
diesen Zweck einen Schneider zu erwerben, mit dem Sie dann nur Kupfer
bis
2 mm schneiden. Beim Kauf sollten sie das ganze Angebot durchsehen,
meiner
Erfahrung nach ist höchstens einer von zehn Seitenschneidern genau
genug gearbeitet. Überprüfen Sie, ob der gewünschte
Schneider
leichtgängig ist, aber trotzdem ohne Spiel auskommt. Gegen das
Licht
gehalten, müssen beide Schneiden aufeinander liegen und nicht
zuletzt
sollten beide Schneiden exakt über einander liegen. Am besten
testen
Sie selbst: Schneidet Ihr gewähltes Gerät Nähgarn
genauso
gut wie 1 mm Kupferdraht? Dann können Sie ihn beruhigt kaufen.
Ein bis zwei genaue Spitzzangen, ein
Schraubenzieher
(ich weiß...) dürften kein Problem darstellen. Eine
Rundzange
benötigt man ebenfalls und das wichtigste ist der Lötkolben.
Dieser sollte etwa 25 Watt haben, ein auswechselbare Spitze und keine
allzu
steife Zuleitung. Das Lötzinn sollte ohne integriertes
Flußmittel
sein, sonst verzundert der Kolben zu schnell. Günstig ist ein
kleiner
Lötständer, auf dessen Fuß etwas Kolophonium
aufgebracht
wird, um die Lötspitze zu reinigen.
Zum Löten der eigentlichen Fahrleitung ist
Kolophonium eher ungeeignet,
ich habe es auch mit verschiedenen Lötwässerchen
probiert.
Meinen Erfahrungen nach ist Lötfett am
besten.
Es hält auch an unmöglichen Stellen, verdunstet nicht,
läuft
nicht weg und hat trotzdem gute Flußeigenschaften. Nachteilig ist
das schnellere Verzundern der Lötspitze, womit ich aber leben kann.
Ein Werkzeug, das nicht zu vergessen ist, stellt
die Bohrmaschine dar, die Wattzahl ist von untergeordneter Bedeutung,
die
Maschine muß aber eine Drehzahlregelung haben. Dann brauchen wir
noch eine Schrauböse und eine festen Haken an einer Wand oder
ähnliches.
Zum Arbeitsschutz gehört noch eine
Schutzbrille,
auf diese sollten Sie unter keinen Umständen verzichten. Dazu aber
später.
1.2. Grundsätzliche Entscheidungen
über
Bauarten und Epochen
Wie die Überschrift schon deutlich macht,
stehen jetzt folgenschwere Entscheidungen an.
Die Auswirkungen dieser Wahl beeinflussen Kosten
und Arbeitsumfang, bevorzugen Sie den Selbstbau der Kettenwerke,
können
Sie Kosten auf etwa 50% senken, müssen aber viel Zeit investieren.
Ist Ihnen das industrielle Kettenwerk lieber,
finden Sie hier keine genaue Bauanleitung.
Möchten Sie allerdings, und das lege ich
Ihnen ans Herz, mit Industrieteilen eine ganz individuelle, voll
funktionsfähige
Oberleitungsanlage erschaffen, sollten Sie sich jetzt über die
Bauart
klar werden.
Da wir die Maste der Firma Sommerfeldt benutzen
werden, ist nur bei
Flachmasten auf eine
epocheabhängige Wahl zu achten.
Die Kettenwerksbauarten
dagegen, sind optisch sehr verschieden.
Ich gehe davon aus, daß Ihre Epochenwahl
gefallen ist, deshalb eine Auflistung.
In der Epoche I haben Sie die Wahl
zwischen
drei hier beschriebenen Bauarten, für den Anfang sollte die Bauart
AEG genügen. Die Queraufhängung
in Bahnhöfen erfolgt in der Regel an Querjochen, eine schön
anzusehende,
sehr stabile aber auch zeitaufwendige Bauart.
In der Epoche II haben Sie die
große
Auswahl. Es stehen Ihnen sechs Kettenwerksbauarten zur Verfügung,
drei Möglichkeiten der Queraufhängung.
Die Epoche III läßt dem
Bundesbahner
( hier nicht berücksichtigt) einen Bestand an Altanlagen, der
Reichsbahner
hat drei Kettenwerksbauarten und nur Querfelder zur Auswahl.
Die Epoche IV reduziert bei der
Reichsbahn
die Zahl der Kettenwerksformen auf zwei, die Bundesbahn geht vom
Querfeld
zum Einzelmast auf Bahnhöfen über.
Die Epoche V bringt keine wesentlichen,
für den Modelleisenbahner relevanten Veränderungen, sieht man
ab vom großflächigen Rückbau ganzer Bahnhöfe und
dem
Verschwinden von Quertragwerken außerhalb großer
Städte.
Das heißt für Sie, je nach Epoche
müssen Sie sich für eine Kettenwerksbauart entscheiden und
die
Form der Queraufhängung.
Das am Anfang noch die Übung fehlt, empfehle
ich für die Epochen II bis V die Einheitsfahrleitung der DRG bzw.
DR Re 1 mit Querfeldern.
Mir ist klar, wie wenige die Möglichkeit
haben, aber Sie sollten Ihre ersten Versuch an einem etwa drei Meter
langem
Gleis der freien Strecke wagen. Wenn Ihnen die nötigen Ressourcen
zur Verfügung stehen, bauen sie eine entsprechend lange
Probestrecke.
Die dafür benötigten Maste können sie weiter verwenden,
Teile des Kettenwerk sind ebenfalls noch brauchbar.
Auf diesem Stück können Sie üben
und müssen sich später nicht über die anfänglichen
Schönheitsfehler ärgern.
Im Zusammenhang mit der Versuchsstrecken
können
Sie dann herausfinden, welche Drahtstärken Sie bevorzugen.
Beim Kettenwerk des Vorbilds ist der Fahrdraht
am dicksten (80 - 100 mm²), dann folgt das Tragseil (50 mm²)
und am Schluß der Hänger (10 mm²) mit dem geringsten
Durchmesser.
Industriell gefertigte Fahrleitungsteile haben
alle Bauteile aus dem selben Material. Bei Sommerfeldts Profi-Fahrdraht
beträgt die Materialstärke 0,5/0,35.
Probieren Sie aus, was Ihnen optisch am besten
zusagt. Für die Probestrecke aber nutzen Sie erst einmal gleiche
Durchmesser.
Erste
Bilder meiner Modellfahrleitung können Sie hier betrachten!
Es ist
geplant, die
detaillierte Bauanleitung irgendwann zu vervollständigen. Damit
soll
der geschätzte Modellbahnfreund dann in der Lage sein,
eine vorbildgetreue Fahrleitungsanlage zu errichten. |
2. Der Bau
Der Aufwand beim Bau ist abhängig von der
gewünschten Bauart, beginnen wir also mit dem einfachsten
Kettenwerk,
der Einheitsbauart 1928 der DRG bzw. RE 1 der DR.
2.1. Die Probestrecke
Wie schon erwähnt, empfiehlt sich der Bau
einer etwa drei Meter langen Probestrecke.
Materialbedarf:
- Ein etwa 150 mm breites Brett für eine
eingleisige Strecke.
- Zwei Brettchen 120 x 150 mm für die
Abschlüsse.
- Beliebiges Gleismaterial.
- Eine Anzahl Sommerfeldtmaste mit Auslegern
(Nr. 114, 117, 120 oder 127).
- Kupferdraht 0,5 mm Durchmesser, dieser sollte
einen höchstmöglichen Reinheitsgrad haben. Geeignet ist das
Material,
wenn Sie den Draht in der Hand "zusammenknüllen" können und
anschließend
mit der Hand wieder glatt gezogen kriegen ohne daß Knicke
zurück
bleiben.
- Die Schablone Nr. 158 von Sommerfeldt
- Eine kleine Feder aus einem Beutel mit einem
Sortiment.
- Das übliche Werkzeug.
Verlegen Sie ein Gleis in gewohnter Technik,
es
braucht nicht besonders exakt verlegt sein, leichte Ungenauigkeiten in
der Seitenlage geben uns ein besseres Gespür für spätere
Probleme auf der richtigen Anlage. Bringen Sie an den Enden des Brettes
im rechten Winkel jeweils Brettchen an, an denen das Kettenwerk
abgespannt
werden kann.
Nach dem Verlegen der Gleise werden die
Masten
gestellt. Mit der Schablone fällt die Wahl des richtigen Abstands
(34 mm) vom Gleis nicht schwer. Als Mastabstand wählen wir
dreißig
Zentimeter, für eine gerade Strecke ist das ausreichend. Haben sie
ein kürzeres Brett, können Sie bis auf 20 cm herunter gehen,
das ist aber nicht zu empfehlen. |
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Den ersten Maststandort wählen wir
rund
15 cm vom Randbrett auf, die folgenden Maste dann im gewünschtem
Abstand.
Der Abstand des letzten Mastes zum Randbrett sollte nicht unter 5 cm
sein. |
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Beim Bohren der Löcher
(für Bolzen
M3) und Befestigen der Maste sollte es keine Schwierigkeiten
geben, |
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achten sie auf eine rechtwinklige
Ausrichtung
zum Gleis und auf eine senkrechte Stellung der Maste. |
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Nun kommen wir zur Vorbereitung des Drahtes, dem
Richten und Kalthärten. Schneiden Sie etwa 1500 mm lange
Stücken
ab. Dies ist die maximale Länge, die zu beherrschen ist. Haben Sie
nur härteres Kupfer zur Verfügung, müssen Sie
experimentieren,
bis zu welcher Länge sie gehen können.
Ein Ende des Drahtes wird an einen festen
Gegenstand
befestigt, geeignet ist ein Wandhaken. das andere Ende kommt an eine
Schrauböse,
die im Bohrfutter der Bohrmaschine steckt. Setzen Sie die Schutzbrille
auf (!), spannen Sie den Draht und lassen Sie die Bohrmaschine mit
niedriger
Drehzahl laufen.
(Jetzt zeigt sich die Qualität des Drahtes.
Das von mir verwendete Material verträgt bei 500 U/min und 1500 mm
Länge etwa zwei Minuten, bis es am Bohrfutter abbricht. Dann ist
der
Draht exakt gerade, gehärtet und trotzdem völlig glatt.
Härtere
Materialien, wie Messing oder Stahl lassen sich ebenfalls auf die Art
richten.
Leider neigt Material geringer Zähigkeit zum Abbrechen beim
Biegen,
zum anderen ist die Drahtoberfläche nicht mehr völlig glatt,
sie erinnert an ein Gewinde.)
Bereiten Sie genügend Material vor, für
einen Meter Gleis brauchen Sie etwa das Dreifache an Draht.
Legen sie ein Drahtstück ins Gleis und
bereiten
Sie die Lötutensilien vor.
Jetzt bohren Sie in die senkrechten Bretter
jeweils
zwei Löcher, in denen Sie später die Federn befestigen
werden.
Die Löcher ( ~3 mm Durchmesser) sollten in Gleismitte 75 und 85 mm
über Schienenoberkante sein.
Nun stecken Sie den ersten Draht durch eines
der unteren Löcher und befestigen ihn. Wie, das überlasse ich
ihnen.
Benutzen Sie die Schablone, um auf dem
Seitenhalter
Markierungen anzubringen. Diese sollten so angeordnet sein, daß
der
Fahrdraht im Zick-Zack verläuft. Jetzt löten Sie den
"Fahrdraht"
an den ersten Seitenhalter an. Dabei wird der Draht mit einer Zange
gespannt.
So wird weiterverfahren, bis wir zum Ende des Drahtes kommen. Am
letzten
Seitenhalter wird der Fahrdraht um den Seitenhalter geschlungen und nur
angeheftet, falls er abzurutschen droht. Jetzt werden Sie feststellen,
daß der Fahrdraht durch die fest angebrachten, starren
Seitenhalter
eine gewisse Spannung behält. Ein weiteres Drahtstück,
ebenfalls
um den letzten Seitenhalter geschlungen, dürfte bis zum Ende des
Gleises
reichen.
Dort wird nun am unteren Bohrloch eine der Federn
befestigt. Spannen Sie die Feder mäßig (welche Federn
geeignet
sind, müssen Sie experimentell feststellen) und hängen Sie
den
Fahrdraht in die Öse der Feder ein. Jetzt sollte der Fahrdraht
eine
ordentliche Vorspannung haben. Einer ersten Probefahrt mit einer E-Lok
steht nun nichts im Wege, sofern starre Seitenhalter Verwendung fanden.
Nun kommt der Einbau der Hänger an die
Reihe.
Eine Vielzahl Drahtstücken, etwa 100 mm lang wird an beiden Enden
etwa 1 mm abgewinkelt. Dieser Winkel verbessert die Haltbarkeit auf dem
Fahrdraht. Ein Hänger gehört immer an den
Stützpunkt
und legt die Höhe des Seitenhalters fest, benutzen Sie die
Schablone
für die Höhenregulierung. Dabei sollte der Seitenhalter immer
leicht fallen (vom Mast aus gesehen), damit verhindert man das
Anschlagen
der Stromabnehmerpalette, wenn der Bügel das Kettenwerk zu hoch
drückt.
Weiter soll dies Stellung auch das Sammeln von Regenwasser im Rohr
verhindern.
Im Abstand von etwa 50 mm löten wir die
Hänger zwischen den Masten auf den Fahrdraht, Abweichungen sind
bei
variablen Mastabständen nötig. Es sollte ein
gleichmäßiges
Bild entstehen. Nach dem Aufsetzen der Hänger werden die
Drähte
etwa in Höhe der Auslegerspitze abgeschnitten.
Achten Sie darauf, daß Sie sich beim Bauen
nicht die spitzen Drahtenden ins Auge stechen!
Sind alle Hänger aufgesetzt, wird das
Tragseil
eingezogen. Wir fädeln es durch die Ösen der Ausleger und
geben
ihm einen schönen Durchhang. Aber beachten Sie: Das Tragseil ist
nicht
gespannt! Es darf den Fahrdraht nicht nach oben ziehen, beim Bau ist es
nur Dekoration, erst später und bei komplizierteren Bauarten
erhält
es eine Funktion.
Ist das Tragseil eingebaut, also an den
Hängern
angelötet, werden die überstehenden Enden der Hänger
abgeschnitten.
Zum Tragseileinbau werden Sie nach kurzer Zeit eine eigene Technologie
entwickelt haben.
Im Grunde ist das erste Kettenwerk nun fertig.
Auf der Anlage würde jetzt der Probebetrieb mit allen Fahrzeugen
mit
Stromabnehmern beginnen. Is dieser erfolgreich, können die Enden
der
Seitenhalter abgeschnitten und das Kettenwerk eingefärbt werden.
Manche Lötstelle sieht sicher unschön
aus oder ist nicht besonders haltbar, aber die Fertigkeiten entwickeln
sich noch weiter.
Beim Probebetrieb, gerade bei E-Loks mit zwei
angelegten Stromabnehmern (Epoche II) werde Sie feststellen, daß
das Kettenwerk zwischen den Masten recht stark hochgedrückt wird.
Dieses Wippen der Stromabnehmer ist alles andere als vorbildgetreu.
Wie man dies verhindern kann, und welche
interessanten
Bauarten noch dargestellt werden können, das erfahren Sie
demnächst
in diesem Bereich.
Irgendwann geht es weiter, wahrscheinlich wenn
ich eine Digtalkamera habe, viel Zeit, die Sonne scheint und ich keine
Lust habe, an meiner Anlage oder an Fahrzeugen zu bauen. Wer ganz
dringend
was wissen will, muß sich per Mail melden.
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Der Aufbau
einer Modellbahnfahrleitung
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