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0. Allgemeines
Anfangs einige Begriffsbestimmungen: Als Stützpunkte bezeichnet man alle Quertrageinrichtungen der Kettenfahrleitung , an denen Tragseil und/ oder Fahrdraht unmittelbar befestigt werden. Stützpunkte befinden sich in der Regel an Auslegern oder in Quertragwerken. Die Längsspannweite ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Fahrleitungsstützpunkten in Gleisrichtung. Die Längsspannweiten werden durch Gleisradien und den Windabtrieb beeinflußt. Quertrageinrichtungen sind alle Teile der Fahrleitungsanlage, die Kettenwerke tragen und in der Regel quer zur Gleisachse liegen. Querspannweite ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Masten quer zur Gleisrichtung, an denen das Quertragwerk befestigt ist. Der Ausleger ist eine durch Isolatoren getrennte Metallkonstruktion, die gewöhnlich an einem Mast angebracht ist und einen Stützpunkt bzw. ein Kettenwerk trägt. Quertragwerke ist der Oberbegriff für Querjoche, Drahtjoche und Querfelder. Die ersten
elektrifizierten
Strecken waren nur für niedrige Geschwindigkeiten geeignet, der
Fahrdraht
wurde durch an Masten oder Häuserwänden befestigte
Spanndrähte
auf Höhe gehalten. Mit der Entwicklung des Kettenwerks war diese
Art
der Befestigung nicht mehr geeignet.
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1. Ausleger
Die Entwicklung der Ausleger ist eng verknüpft mit der Entwicklung der Isolatoren , in vielen Fällen bestimmten die zur Verfügung stehenden Isolatorbauarten über die Form und Ausbildung der entsprechenden Bauart. |
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1.1. Feste
Auslegerkonstruktionen
1.1.1. Rüsselausleger für Kettenfahrleitung, etwa 1903 - 1910 |
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aus Lehrheft 1 Teil a, Seite 18 |
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Diese
Auslegerkonstruktion
kann ihre Verwandtschaft zur Straßenbahn kaum leugnen. Eine
Walzeisenkonstruktion
umfaßt den lichten Raum, auf ihr steht ein nur auf Druck
belastbarer
Stützisolator. Der Fahrdrahthalter wird durch Spanndrähte in
seiner Sollage arretiert, der Fahrdraht ist angelötet. Die
Isolatoren
in den Spanndrähten sind ebenfalls nur druckfest, sie
ähnelten
den Straßenbahnisolatoren.
Die Bauart zeigte nicht die erwartete Festigkeit, das Kettenwerk geriet in Schwingungen, sobald Geschwindigkeiten über 40 km/h gefahren wurden. Verwendet von 1903 bis etwa 1910. |
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1.1.2. Rüsselausleger mit Glockenisolator und Seitenhalter, etwa 1910 - 1925 | ||||||||
Zeichnung H. Köhler Modellfoto |
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Die
weiterentwickelte Bauart
bringt eine wesentlich Neuerung mit, den Seitenhalter. Er besteht aus
einem
Rohr, daß isoliert angebracht, den Fahrdraht zuverlässig in
seiner Lage fixiert. Erst mit dieser Konstruktion ist ein ordentlicher
Zick-Zack möglich, Voraussetzung für höhere
Geschwindigkeiten.
Je nach Fahrdrahtlage ist der Seitenhalter am Mast oder am Rüsselausleger befestigt, die Seitenhalter werden nur auf Zug belastet. Die Isolatoren sind nur druckfest. Vergleichbare Bauarten gibt es heute noch bei der RhB und den SBB. Verwendet von etwa 1908 bis etwa 1925. |
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1.1.3. Fester Ausleger mit Stützisolator, etwa 1914 - 1925 | ||||||||
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Der Nachfolger
des Rüsselauslegers
brachte eine geringfügige Änderung, die Seitenhalter werden
nun
grundsätzlich auf Druck und Zug belastet. Der Ausleger ist jetzt
einheitlich
ausgeführt. Der Ausleger ergänzt das Querjoch.
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1.1.4. Fester Ausleger mit Glockenisolatoren, Bauart SSW,1922 | ||||||||
Bild aus: Georg Schwach, "Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz", Bd. 2 |
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Eine der ersten
Bauarten,
die auf Winkelkonstruktionen verzichtete und statt dessen Rohr
verlangt.
Diese "Gasrohrausleger" ähneln stark den heutigen Bauarten,
abweichend
davon kamen Glockenisolatoren zur Anwendung. Zusammen mit Betonmasten
auf
der Strecke Görlitz - Hermsdorf kam dort versuchsweise eine sehr
wartungsarme
Bauart zum Einsatz.
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1.1.5. Fester Ausleger mit Stützisolator, 1925 - 1928 | ||||||||
aus "Die Fahrleitungsbauarten in Deutschland" Informationsschrift der DR, Seite 57 |
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Diese Bauart
weist große
Ähnlichkeiten mit den vorhergehenden Bauarten auf. Abweichend
davon
wurde der Glockenisolator im Gestell abgelöst durch einen
durchschlagfesten
Stützisolator für festes Tragseil. Diese Bauart wurde
auch
zusammen mit der Einheitsbauart verwendet, im Breslauer Freiburger
Bahnhof
war diese Form neben Querfeldern zu finden.
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1.2. Feste Ausleger mit
aufsteigenden
Hauptträgern
Wie schon bei den SSW- Auslegern (1.1.4.) wurde die das Tragseil haltende Konstruktion nicht mehr waagerecht angebracht. Die eigentliche Stützkonstruktion verläuft nun etwa in einem 45° Winkel steigend, dadurch werden bessere dynamische Eigenschaften erreicht, die Ausleger können etwas zierlicher ausgeführt werden. 1.2.1. Starrer Ausleger mit Hängeisolator, Bauart AEG |
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Text
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1.2.2. Starrer Ausleger mit Hängeisolator, Bauart BBC | ||||||||
Bild aus: Georg Schwach, "Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz", Bd. 2 |
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Diese Bauart
ähnelt
vom Äußeren der Bauart nach 1.2.1., abweichend davon
trägt
die Auslegerstütze einen Hängeisolator, ein Rohrseitenhalter
kommt zur Anwendung. Tragseil und Fahrdraht befinden sich lotrecht
übereinander.
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1.2.3. Starrer Ausleger mit Hängeisolator, Bauart BEW | ||||||||
aus Lehrheft Teil 1, Seite 22 |
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Der Ausleger
besteht aus
Winkeleisen, als Anker findet ein massiver Stahlstab mit 20 mm
Durchmesser
Anwendung. Die Isolatoren sind direkte Vorläufer der
Stabisolatoren.
Der Seitenhalter ist drehbar gelagert, um temperaturbedingten
Längenänderungen
des Fahrdrahtes folgen zu können, er wird über einen
Hänger
auf Höhe gehalten.
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1.2.4.Starrer Ausleger mit Hängeisolatoren, Bauart SSW | ||||||||
Bild aus: Georg Schwach, "Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz", Bd. 2 |
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Der SSW-
Ausleger verfügt
über eine sehr steile Winkelkonstruktion. Normale
Hängeisolatoren
kommen zur Anwendung. Die Ausführung des Seitenhalters ist je nach
anforderung unterschiedlich.
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1.2.5. Starrer Dreiecksausleger mit zugfesten Isolatoren, Einheitsbauart 1928, 1928 - 1935 | ||||||||
aus "Die Fahrleitungsbauarten in Deutschland" Informationsschrift der DR, Seite 31 |
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Die Winkeleisen
waren spiegelgleich
auf beiden Seiten des Mastes schräg angebracht, an der
Auslegerspitze
befindet sich die Tragseilschale. Durch das Ankerseil wird die Lage des
Auslegers fixiert. Der Seitenhalter ist drehbar gelagert, um
temperaturbedingten
Längenänderungen des Fahrdrahtes folgen zu können. Der
Seitenhalter
wird über einen Hänger auf Höhe gehalten.
Diese Bauart, es gab verschiedene in Details abweichende Unterbauarten, war Grundlage für die Elektrifizierungen in der Zwischenkriegszeit. Die Isolatoren bestehen ab jetzt aus zugfesten Baustoffen. Verwendet von etwa 1926 bis 1950 auf (fast) allen neu elektrifizierten Strecken.. Der Ausleger wird im Modell von Sommerfeldt angeboten (Nr. 171). |
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1.3. Rohrschwenkausleger
Der Ausleger wird nun komplett aus Rohr gefertigt. Die damit erreichte Gewichtseinsparung war eine Vorraussetzung für höhere Geschwindigkeiten. Durch die Eigenschaft "schwenkbar" kann der ganze Ausleger den temperaturbedingten Wanderbewegungen des Kettenwerks folgen. Somit war es möglich, ohne größeren Aufwand nachgespannte Tragseile einzuführen. 1.3.1. Rohrschwenkausleger mit Rohrseitenhalter, etwa 1935 - heute |
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Die
Prinzipdarstellung
(ohne Isolatoren) zeigt den Rohrschwenkausleger, wie er etwa seit der
Mitte
der dreißiger Jahre gebaut wird.
Er besteht (heute) aus dem 2 Zoll starkem Auslegerrohr aus Stahl (DRG, DR, DB) teilweise auch aus Aluminium (nur DB- Neubau). Der Anker besteht bei Druckbelastung des Stützpunktes ( Mast an Bogeninnenseite) aus 3/4" bis 1 1/4" Zollrohr. Bei Zugbelastung, bzw. gerader Strecke aus 50 mm² Bronze- oder Stahlseil. Der Ausleger ist drehbar am Mast befestigt, der Seitenhalter drehbar am Ausleger. Die Isolatoren werden gewöhnlich dicht am Mast im Ausleger eingebaut. Unter besonderen Bedingungen, zum Beispiel der Forderung nach ständiger Besteigbarkeit des Mastes, werden die Isolatoren auch mindestens 1,5 m vom Eckstiel entfernt eingebaut. Dabei erhält oft der Seitenhalter einen eigenen Isolator, was sich natürlich ungünstig auf das Kettenwerk auswirkt (zusätzliche Masse!). Die Konstruktion nennt man dann "freigebaut". Sie findet sich auf Bahnsteigen zur Sicherheit der Reisenden und an Radspanner- und Schaltermasten. Verwendet etwa von 1935 bis Gegenwart. |
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1.3.2. Rohrschwenkausleger mit Leichtbauseitenhalter, etwa 1935 - heute | ||||||||
aus Lehrheft 1 Teil a, Seite 70 |
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Der Leichtbauseitenhalter
wird ab Geschwindigkeiten von 100 km/h eingebaut. Er wird in
Längen
von 650, 1000 und 1200 mm geliefert. Er besteht aus Aluminium, die
Fahrdrahtklemme
und der Hakenkloben aus Grauguß.
Im Prinzip wird der Ausleger mit Rohrseitenhalter übernommen, der Rohrseitenhalter wird 250 mm höher angebracht und bekommt den Namen "Rüssel" An ihm wird nun ein Rüsselhänger angebracht, der von der Auslegerspitze kommend, den Rüssel nahezu waagerecht hält. Auf den Rüssel wird ein Befestigungsteil für den Aluseitenhalter aufgeschoben, dann der Leichtbauseitenhalter angebracht. Verwendet von etwa 1935 bis Gegenwart. |
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Foto! |
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1.3.3. Bogenabzug mit zugfestem Isolator | ||||||||
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Der Bogenabzug findet in Gleisbögen Verwendung, wenn das Kettenwerk stark abgezogen werden muß, es aber unwirtschaftlich ist, an dieser Stelle komplette Querfelder oder auch Ausleger zu errichten. Der Bogenabzug hat keinerlei tragende Funktion und bringt auch keine zusätzlichen harten Harten Punkte in das Längskettenwerk. | ||||||||
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1.4. Abweichende Bauarten | ||||||||
Diese finden
Sie detaillierter
unter Besonderheiten, erwähnt sei nur, daß auf und unter
Brücken
sowie in Tunnelbauwerken oft der Platz für Ausleger fehlt. Deshalb
werden dort die Stützpunkte direkt an Bauwerk befestigt.
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1.4.1. Querseilaufhängung der freien Strecke Bauart SSW, 1921 | ||||||||
Bild aus: Georg Schwach, "Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz", Bd. 2 Modellfoto! |
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Diese
interessante Konstruktion
war auf der Strecke Hirschberg - Greiffenberg beim Bahnhof Reibnitz zu
finden. Auf gerader freier Strecke wurde an Flachmasten ein doppeltes
Querseil
aufgehängt, das über den Gleisen einen in Längsrichtung
angebrachten Glockenisolator trug. An ihm hing das Tragseil, die
Seitenhalter
wurden wie gewöhnlich am Mast befestigt und auf Zug und Druck
belastet.
In Gleisbögen dagen wurde die bekannte Aufhängung an Jochen benutzt. |
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2. Quertragwerke | ||||||||
Quertragwerke
sind Bauarten,
die mehr als ein Gleis überspannen und an zwei Masten
aufgehängt
sind.
Auch bei den Quertragwerken gibt es zahlreiche Bauarten und Unterbauarten, von denen hier nur eine Auswahl beschrieben wird. |
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2.1. Querjoche | ||||||||
Das Querjoch
ist die älteste
Form des Quertragwerkes. Es besteht aus Walzeisen, das zu einer
Gitterkonstruktion
zusammengenietet an zwei Masten maximal 5 Gleise überspannen kann.
Am eigentliche Querträger sind die Hängestützen
befestigt,
am deren Ende befindet sich der Isolatorbock mit dem Seitenhalter. Der
Querträger und die Hängstützen werden zusätzlich
verstrebt.
Die Tragseilböcke können hängend und stehend angebracht sein. Die Querjoche sind sehr formstabil, erfordern aber einen hohen Wartungsaufwand (Korrosionsschutz). Nachteilig ist die Sichteinschränkung für die Lokpersonale und die Notwendigkeit von Zwischenmasten bei großen Bahnhöfen. Günstig dagegen ist die Verwendung von Rahmenflachmasten. Die Querjoche der einzelnen Firmen geben ein recht einheitliches Bild ab, die Unterschiede bei den Bauarten sind eher gering. |
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2.1.1. Das Querjoch Bauart AEG | ||||||||
Zu finden unter
anderem
im Bahnhof Dittersbach.
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2.1.2. Das Querjoch Bauart BBC | ||||||||
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2.1.3. Das Querjoch Bauart BEW | ||||||||
Die Bauart fand
sich beim
Vorbild im Bahnhof Garmisch-Partenkirchen.
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2.1.4. Das Querjoch Bauart SSW, 1910 - etwa 1923 | ||||||||
aus Lehrheft 1 Teil a, Seite 23 Modellfoto |
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Diese
häufige Bauart
fand man unter anderem im Bahnhof Hirschberg, aber auch auf dem
freien
Strecken war sie weit verbreitet. Das Foto entstand in der Nähe
von
Leipzig.
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2.2. Querfelder der ersten Generation mit nicht zugfesten Isolatoren | ||||||||
Neben den
bewährten
Querjochen experimentierten die verschiedenen an der Elektrifizierung
beteiligten
Firmen auch mit verschiedenen Formen der damals so genannten
Querseilaufhängung.
Erschwert wurden diese Versuche durch die nicht zugfesten und ebenfalls
nicht durchschlagfesten Isolatoren. Den Durchbruch schafften
Querseilaufhängungen
erst mit der Einführung neuer Isolatorenbauarten am Ende der
zwanziger
Jahre.
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2.2.1. Querseilaufhängung Bauart AEG, 1914 | ||||||||
Bild aus: Georg Schwach, "Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz", Bd. 2
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Diese Bauart
ist einer
der ersten Versuche, Alternativen zum Querjoch zu finden. An
Gittermasten
hängt ein doppelt geführtes Quertragseil (A). Das obere
Richtseil
(B) ist ebenfalls doppelt geführt, zwischen den oberen Richtseilen
hängt jeweils ein waagerechter Doppelkappenisolator (F) mit der
Rolle
für das nachgespannte Tragseil. Der Richtseilhänger (D)
stellt
die Verbindung zwischen Tragseilrolle und unterem Richtseil her. Der
Fahrdraht
wird mit einem Rohrseitenhalter befestigt.
Diese Bauart gab es zum Beispiel in den Bahnhöfen Fellhammer und auf den Strecken nach Oberschreiberhau und Hirschberg - Polaun. |
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2.2.2. Querseilaufhängung Bauart BBC | ||||||||
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2.2.3. Querseilaufhängung Bauart BEW | ||||||||
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2.2.4. Querseilaufhängung Bauart SSW mit Rohrseitenhaltern, 1919 | ||||||||
Bild aus: Georg Schwach, "Oberleitungen für hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland, Österreich und der Schweiz", Bd. 2 |
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Beim Vorbild zu
finden
im Bahnhof Lichtenau an Stahlmasten und in Nikolausdorf mit doppelten
Betonmasten.
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2.2.5. Querseilaufhängung Bauart SSW mit Hängestützen | ||||||||
Das Querfeld
besteht aus
doppelt geführten Quertragseilen mit 70 mm² und einfach
geführten
oberen und unteren Richtseilen mit jeweils 70 mm², verwendet wurde
Bronzeseil. Das Tragseil hängt an zwei hintereinander angeordneten
Hängeisolatoren, die Hängestützen nehmen die
Seitenhalter
auf, hier kommen ebenfalls doppelte Hängeisolatoren zum Einsatz.
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2.2.6. Das Drahtjoch, 1924/25 | ||||||||
aus Lehrheft 1 Teil a, Seite 24 Modellfoto |
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Nach den ersten
Vereinheitlichungsbestrebungen
wurden die Fahrleitungsbauarten 1921 aneinander angeglichen.
Auswirkungen
auf die Bauarten hatte die einheitliche Verwendung von
Isolatorensätzen,
bestehend aus zwei Glocken und einem Diaboloisolator.
Das Querjoch vereinte die Vorzüge der Querseilaufhängung, leichte Bauweise und geringe Sichteinschränkung für die Lokpersonale, mit der beim Querjoch stabilen und bewährten Tragseilaufhängung am Dreieraggregat. Die Lagerung der Isolatoren erfolgte im Tempergußrahmen, die Seitenhalter waren über Glockenisolatoren an Hängestützen befestigt, eine Bauart, die auch bei SSW- Querfeldern zu finden ist. Diese Bauform wurde trotz höherer Kosten von der RBD München bevorzugt und auf der Strecke München - Garmisch-Partenkirchen zu eingebaut, einzelne Kettenwerke auf dieser Strecke wurden an Rüsselauslegern aufgehängt. Die Bezeichnung der Seile von oben nach unten:
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2.3. Quertragwerke mit zugfesten Isolatoren | ||||||||
Die Entwicklung
zug- und
durchschlagfester Porzellanwerkstoffe brachte den Durchbruch bei der
Ausbildung
der Quertrageinrichtungen mit Querseilen, die dabei entstandene Form
ist
noch heute gebräuchlich. Querjoche wurden bei der DR ab diesem
Zeitpunkt
nicht mehr neu errichtet.
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2.3.1. Quertragwerk mit geerdetem oberen Richtseil, 1928 - heute | ||||||||
Foto! |
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Das Querfeld
besteht aus
einfach, doppelt oder vierfach geführten Quertragseilen, der
Querschnitt
beträgt 50, 70 oder 90 mm².
Ein Teil des Bahnhofs Dittersbach und der Freiburger Bahnhof in Breslau waren mit Querfeldern überspannt, nach dem Kriege verdrängten die Querfelder die älteren Bauarten fast völlig, im Bereich der DB gibt es noch vereinzelt Joche. Die größte überspannte Weite wurde in Untertürkheim erreicht: Ein Querfeld überspannte mit 115 Metern 29 Gleise! |
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2.3.2. Quertragwerk mit spannungsführendem oberen Richtseil, 1928 - heute | ||||||||
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Diese Bauform
wird verwendet,
wenn der Bogenhalbmesser unter 800 m beträgt oder wenn durch
Weichenstraßen
Tragseile seitlich abgezogen werden müssen. In solchen Fällen
würden die Isolatoren beim geerdeten oberen Richtseil eine starke
Schrägstellung einnehmen und der Abstand Richtseil - Tragseil
wäre
zu gering. Nachteilig ist der höhere Bedarf an Isolatoren.
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2.3.3. Querfeld für unterschiedliche Gleishöhen, 1928 - heute | ||||||||
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An
Ablaufbergen, über
Ladestraßen und bei gemeinsam überspannten Strecken
unterschiedlicher
Lage über 0 wird diese Bauart eingesetzt. Das untere Richtseil
wird
geteilt.
Diese Bauart findet man z. Bsp. in Berlin Schöneweide (Ablaufberg) und in Königs Wusterhausen (Ladestraße). |
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3. Der zweigleisige Ausleger | ||||||||
Der
zweigleisige Ausleger
findet überall dort Anwendung, wo aus den unterschiedlichsten
Gründen
an zweigleisigen Strecken nur auf einer Seite Platz für Maste ist.
In den zwanziger Jahren wurden in der RBD Breslau auf der freien Strecke auch im Bereich der Signale beide Kettenwerke an zweigleisigen Auslegern aufgehängt. Auf der Strecke Görlitz - Hermsdorf gab es die Form mit Betonmasten am Kilometer 4,4 bis 5,5 und mit Gittermasten vor Nikolausdorf. |
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3.1. Zweigleisige Ausleger mit Glockenisolatoren, 1919 - etwa 1925 | ||||||||
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Diese Bauart
besteht aus
einer Fachwerkkonstruktion, die waagerecht an einem Flachmast
angebracht
wurde. Sie ähnelt stark einem "halben Querjoch". Die
Aufhängung
des Kettenwerks erfolgt mit Glockenisolatoren.
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3.2.1. Der zweigleisige Ausleger nach DR-M, 1950 - 1970 | ||||||||
Zeichnung H. Köhler |
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Der
zweigleisige Ausleger
besteht aus einer leiterartigen Konstruktion, dem modernen Flachmast
vergleichbar.
Sie wird waagerecht in etwa 8.5 m Höhe angeschraubt und mit zwei
70
mm² Bronzeseilen abgefangen. Das Kettenwerk des zweiten Gleises
hängt
an einer speziellen Konstruktion.
Beide Kettenwerke hängen am Ausleger. |
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3.2.2. Der zweigleisige Ausleger nach DR-M 1970 -1991 |
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Die
Weiterentwicklung des
zweigleisigen Auslegers ermöglichte eine mechanische Trennung
beider
Kettenwerke. Das Kettenwerk des mastseitigen Gleises erhält einen
normalen Rohrschwenkausleger
Die Strecke Berlin Grünau - Königs Wusterhausen weist eine große Anzahl dieser Konstruktionen auf. |
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