5.2.2.1 Gedeckter 15 t Wagen der
Verbandsbauart nach Musterblatt A2, 1910 - 1927.
Grundlage des
weiterentwickelten gedeckten Wagens für 15
Tonnen war der preußische IId8. Der A2 wurde
im Vergleich zum Vorgänger verstärkt, die
Seitenwände 50 mm höher ausgeführt und die
Ladeluke wanderte in Endfeld. Die auffälligste
Änderung betraf aber beim gebremsten Wagen das
Bremserhaus. Das Bremserhaus bekam nun ein
einfacher zu bauendes spitzwinkliges Dach.
Die Vorbilder der Wagen wurden vom
Deutschen Staatswagen-Verband in etwa 160 000
Exemplaren beschafft und in die
Gattungsbezirke Cassel (ab 1926 dann Kassel)
und München eingeordnet. Der A2 wurde aber
auch noch über die offizielle Bauzeit hinweg
von Privatbahnen und ausländischen Bahnen
(welche einst dem Verein
deutscher Eisenbahnverwaltungen angehörten
bzw. diesem beigtreten waren) bestellt und in
Dienst gestellt. Er dürfte der weltweit
zweithäufigste zweiachsige Güterwagen sein.
Am Modell haben sich in der Vergangenheit so
gut wie alle Modellbahnfirmen versucht. Der
älteste brauchbare Wagen ist der
"Flachdachwagen" von Piko, 1958 auf den Markt
gebracht, das jüngste Modell ist der
wunderbare Wagen von Brawa.
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Der A2 in der Interpretation von
Piko
Die
ursprüngliche
Ausführung, wie von
Piko 1958 auf den Markt gebracht:
Erhabene Beschriftung, zusätzliche
Kastenstreben. Weiter hat der Wagen
"Speichenradsätze", die allerdings nicht
durchbrochen sind. In dieser Form ist der
G-Wagen nicht so häufig, ich habe erst
drei Modelle gesehen.
Leider hat dieser Wagen einen Fehler,
Lade- und Lüftungsluke sind vertauscht,
zudem ist die Luke rechts der Tür im
falschen Feld.
Der Wagen hat eine Besonderheit, die
Piko-i-Kupplung. Mit dieser
Universalkupplung gelang es dem VEB Piko
in den Sechzigern, eine echte
Universalkupplung zu schaffen.
Alle Versuche, über den Morop, diese
Kupplung als europäischen Standard zu
etablieren, scheiterte an der
Firmenpolitik in Westeurop, wo die
Hersteller aus Abschottungsgründen eine
weitgehende Inkompatibilität der Produkte
anstrebten.
Sie kuppelte mit
allen damaligen Kupplungsformen, der
Kupplungshaken lag (wie beim Vorbild)
zwischen den Puffern und durch ein paar
einfache Handgriffe konnte die Kupplung
in eine vorbildgetreue Hakenkupplung
umgerüstet werden.
Leider setzte sich
die i-Kupplung auch in der DDR nicht
durch und so fahren wir heute noch mit
viel zu tiefliegenden
Kupplungsvorrichtungen herum.
Detailbilder
von
der Kupplung gibt es hier. |
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Der A2
in der handgebremsten Version. Piko wählte
die Nachkriegsvariante mit zurückgebautem
Bremserhaus, welche bei
DB-Epoche-3-Bahnern sehr beliebt ist.
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Kurz
vor der Währungsunion erschienen einige
Güterwagen noch in der DRG- Ausführung,
unter anderem auch dieser Gn. Bei dieser
Auflage hatten die Wagen noch die alten
Kupplungen und trugen die Wagennummer 78
455. Etwas später wurden die Modelle
überarbeit und erhielten
Kurzkupplungkulissen von Symoba.
Beide Ausführungen
waren nur in der Zeit von 1990 bis 1991
erhältlich. |
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Der A2 in der Interpretation von
Fleischmann
Der A2 von Fleischmann ist ein
relativ feines Modell, welches leider als Folge
der 1:85-Ära zu breit geraten ist. Sonst ist er
recht gelungen und als Massenwagen fällt er
nicht weiter aus dem Rahmen. sonst aber haben
die GFN die epochetypischen Unterschiede
beachtet.
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Der A2
in der Interpretation von Märklin
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Das Modell von Märklin trägt
die Endfeldverstärkungen, wie sie die DR ab 1938
versuchsweise anbrachte, durch den Krieg
unterblieb die flächendeckende Einführung.
Insgesamt ist der Wagen vom Innovationstaktgeber
eine zwar spieltaugliche, aber sehr grobe
Interpretation des Vorbildes. Das betrifft das
Fahrwerk, die Bretterfugen, Türlaufschiene,
Kastenprofile.
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