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Bereits 1909,
nach der erfolgreichen Betriebsaufnahme in
Hamburg bestellten die Preußisch-Hessischen
Staatsbahnen für ihre Versuchsstrecke drei 2'B
Schnellzuglokomotiven. Leistungsmäßig
orientierte man sich bei den Anforderungen an
der S 10.1. Gefordert waren für den
Flachlandbetrieb 700 kW Dauerleistung,
50 t Dienstmasse und eine
Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Um eine genügend breite Basis für die
verschiedensten elektrischen Ausrüstungen zu
haben, wurde alle Loks, also auch die
Güterzugloks, bei mechanisch weitgehend
gleichen Teilen von verschiedenen
Elektrofirmen ausgestattet, welche bei der
Wahl der Bauteile und in der Ausführung
weitgehend freie Hand hatten.
Die erbrachten Leistungen lagern weit über den
projektierten Werten, die Ergebnisse
überzeugten von den Vorteilen der elektrischen
Zugförderung. Nach der kriegsbedingten
Einstellung des Versuchbetriebes im Jahre 1914
waren die Versuchsloks abgestellt. 1915 wurden
ES 1 bis 3 reaktiviert und nach Schlesien
umgesetzt. Dort waren die B-gekuppelten Loks
überfordert. Laut den Akten der RBD Breslau
von 1920 wurden die Loks als ausschließlich
vorspannfähig gekennzeichnet. Nach der
Rückgabe an die Direktion Halle im Jahre
1920/21 wurde die ES 1 dort noch einmal kurz
eingesetzt, dann abgestellt und später nach
München ins Museum überführt.
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Zustand 2023
Endlich mit vollständiger Beschriftung, aber nach 15
Jahren Einsatz mit Gebrauchsspuren.
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Das Modell entstand aus
einem Bausatz für die ES 2 von
Westmodel. Da der Rahmen des Bausatzes
aber der ES 1 entspricht,
Siemens-Isolatoren beilagen und im Fremo
die ES 2 eines Bekannten laufen wird,
entschied ich mich für die ES 1.
Der
Baubericht.
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ES 1 als Vorspann vor EP 245
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Quellen:
Bäzold/Fiebig, Archiv Elektrischer Lokomotiven,
Transpress, 1. Auflage 1966,
Bäzold/Fiebig, Ellok-Archiv, Transpress, 3. Auflage,
Rampp, Preußen-Report No. 10, Merker, 1997 |