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Bauanleitung
Offener Kokswagen Ock[u] nach Musterblatt pr IIc7

Bauanleitung für einen Oc Münster 
Das Vorbild
Um 1880 ließ Preußen den ersten offenen Kokswagen für 10 Tonnen Ladegewicht bauen. 15 Jahre wurde der Wagen mit einigen Veränderungen beschafft, bis er generell durch den späteren Om Ludwigshafen (Ocmlk[u]) abgelöst wurde.
Carstens spricht von 13 000 Wagen, die noch zur Reichsbahn kamen, gut 10 Jahre später war der Bestand auf  rund 550 Ow-Wagen geschrumpft.
Selbst den zweiten Weltkrieg überlebten einige Exemplare, diese dürften aber ihr Dasein als Bahnhofswagen gefristet haben.

Die Idee
(Einführung überspringen und gleich zur Baubeschreibung)
Aus dem vagen Gedanken an einen 10-Tonner wurde die Idee nach ein paar Mails mit Christian F. Hansen. Er erzählte, mit welchen Aufwand aus dem Om Ludwigshafen von Piko (pr. Ocmlk[u]) ein Ock[u] nach Blatt pr IIc7gebaut wurde.
Das Fahrwerk war da vom Gw Magdeburg (Sachsenmodelle), das Oberteil zusammengesetzt aus gekürzten Feldern des Om, die Türen von einem Omm der Kriegsbauart.
Gerade Sägeschnitte sind nun überhaupt nicht mein Fall, also überlegt ich wie ich den Ocw Münster anders bauen kann. Er soll möglichst billig im Material und möglichst in Massen zu fertigen sein.

Fahrwerk - Idee 1
Die noch in Massen gebraucht verfügbaren Om Königsberg, oft inzwischen ohne Griffe und Tritte stelle eine gute Ausgangspostion dar. Hier wird lediglich ein Stück Rahmen zwischen den Achsen entfernt um auf den 4m-Achsstand zu kommen. Die Achslager werden nach der Ermelmethode aus dem vorhandenen geschnitzt.

Fahrwerk - Idee 2
Hier wird der Fahwerksrahmen selbst gefertigt. eine PS-Platte 81,7 x 29,1 wird zugeschnitten, hier werden die Achshalterklammern von Piko durchgesteckt, der äußere Rahmen entsteht aus Polystyrolstreifen. eine Bleiplatte wird zwischen den Trägern untergebracht und ersetzt die Stahlplatte unter dem Wagenboden. Damit kann dieser schön tief angebracht werden.

Fahrwerk - Idee 3
Das Fahrwerk, allerdings nur für gebremste Wagen, kommt vom Pseudo-G10 von Liliput. Dann muß aber die Bremsanlage umgebaut werden, die in Achshalterflucht liegenden Bremsbacken müssen weg. Nun ist das Fahrwerk (bzw. der komplette Wagen) weder besonders vorbildgetreu noch besonders billig.

Wagenkasten - Idee 1
Ein Dietzel-Oberteil verliert den Wagenboden, die Türen, die Kastenstützen und die inneren Nietreihen. Dann werden neue Türen gebaut und der Wagenkasten auf Maß gebracht. Neu Kastenstützen entstehen aus Messingprofil. Der neue Wagenboden entsteht aus Furnierstreifen.

Wagenkasten - Idee 2
Der Wagenkasten wird fast völlig selbst gebaut. Die Seitenwände entstehen aus PS von Evergreen mit Bretterstruktur, die Kastenstützen aus Messingprofil. auch hier werden die Türen aus PS geschnippelt, die Stirnwände werden eventuell von Om-Wagen gewonnen.

Wagenkasten - Idee 3 für PK&NZ
Der Wagenkasten wird selbst gebaut - aus Furnierstreifen und Messingprofilen. Ebenso die Türen, die Stirnwände werden u.U. klappbar ausgeführt. Das geht natürlich nur bei entsprechend tief liegendem Wagenboden. Und wenn mich der Teufel richtig reitet, kann man auch die Türen öffnen. Das widerspricht zwar der Idee der Massenfertigung, bringt aber u.U. einen wunderschönen Einzelwagen zum Angeben hervor. ;-)

Der Umbau: erster Versuch
Nachdem ich erst versucht hatte, einen Dietzel Ommr von Kastenstützen und Verstrebungen zu befreien, aber nicht so richtig  zufrieden war, versuchte ich gleich den (fast) totalen Eigenbau.

Bild 1
Das Rohmaterial
Das Material
PS 1mm, PS 0,1 mm, Achsklammern von Piko, PS mit 2mm Bretterstruktur von Evergreen, 1mm stark und eventuell noch zwei Kopfklappen/ Stirnwände von einem Om-Wagen. Dazu der übliche Kleinkram Klebstoff, Messingprofile, usw.

Die Arbeiten
Den Wagenboden auf Maß schneiden, hier 81,7 x 31. Vom Evergreenzeug werden Streifen mit 7 Brettern abgeschnitten, ich habe erst einmal acht wie beim gebremsten Wagen genommen, damit die Dietzelstirnwände reinpassen. Die werden ebenfalls bei 81,5 abgelängt.
Nun müssen die Türen gebaut werden Dazu benutzte ich das 0,1er PS, in 1mm breite Streifen geschnitten, der mittlere Streifen ist 1,5 mm breit und in der Mitte geritzt. Die werden nun wie auf folgendem Bild erkennbar, aufgeklebt, die Gesamtbreite der Tür ist 17,2 mm.

Bild 2
Die erste Tür angefertigt.
    
Nachdem beide Türen zusammengepfriemelt sind, werden die Kastenstützen mit Sekundenkleber angebracht. Dabei sollten sie nach unten genügend überstehen. Ist das erledigt, sollte die Seitenwand ungefähr so aussehen:

An die Ecken kommen, logisch, Ecksäulen aus Winkelprofil, 1,5 x 1,5, das Innenmaß beträgt 1 mm. Somit schließen sie genau mit der Wand ab. Da die Stirnwände auch klappbar sein sollen, muß nun eine Halterung für die Kopfklappe in die Ecksäule gearbeitet werden. Dazu habe ich vom Winkel die stirnseitige Hälfte wegeschnitten, schräg einen Schnitt durch die Seite und das Ganze abgerundet. Dann werden die Ecksäulen aufgeklebt und der Wagenkasten montiert, als Seitenwände mit dem Boden verbinden. Die Seitenwände auf den Boden aufsetzen, nicht seitlich ankleben!
Auf dem folgenden Bild habe ich schon die Pufferbohle angeklebt, sie stabilisiert den ganzen Wagenkasten.

Nun werden die Kopfklappen angefertigt, da bei der Verwendung der Dietzelteile auch umfangreiche Schnitte und Kürzungen hätten sein müssen und die Verstärkungen wären immer noch falsch gewesen. Es werden wieder 8 Bretter vom Evergreenmaterial benötigt, oben drauf kommt ein Winkel wie er für die Ecksäule Verwendung fand, darauf wird ein Draht gelötet. Auf die Stirnwand klebt man wieder vier Winkelprofile 1 x 1 mm.
Diese werden unten bündig abgeschnitten, den Draht habe ich erst einmal so dran gelassen, er wird später in der Mitte entfernt so daß nur an den Seiten der Drehbolzen stehen bleibt.

Aus einer anderen Perspektive sieht das (mit noch ungekürztem, aber viel zu dickem Drehzapfen) so aus:

Weil ich schon gerade beim Ablängen der Kastenstützen war und die Minitrennscheiben immer kaputt gehen, wenn das Werkzeug abgelegt wird oder ruht, habe ich alle Kastenstützen rundum auf das gewünschte Maß gebracht:

==> Weiter zum Bau des Fahrwerkes.

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