|
|||
Empfehlungen für den Anfänger |
Es ist kein Geheimnis, daß
man hinterher
immer schlauer ist. Und so gibt es auch auf meiner Anlage zahllose
Dinge,
die ich jetzt beim Umbau besser mache (und dabei neue Fehler
ausprobiere). In aller gebotenen Kürze möchte ich nun meine Erfahrungen in Form von Empfehlungen weitergeben. |
||
Größe der Anlage | ||
Ein leidiges Problem. Die Anlage
kann
im Grunde nicht groß (lang) genug sein, so mußte ich
feststellen,
daß auch auf 8 x 3 Metern weder Bahnhöfe noch die freie
Strecke
befriedigend gestaltet werden können. Selbst wenn wir zum Beispiel die Länge auf 1:100 kürzen, würde ein Bahnhof von 5 km Länge (Berlin Schöneweide) immer noch 50 Meter lang sein, ein ICE-Bahnsteig von 420 m hätte 4,20 m. Tip: Selbst wenn Sie 10 m Länge zur Verfügung haben, beschränken Sie sich auf eine Nebenbahn, bzw. auf eine eingleisige Hauptstrecke. Tip: Planen Sie Ihre Anlage so, daß auf der freien Strecke sich der längste Zug komplett strecken kann. |
||
|
||
Unterbau | ||
Die Rahmenkonstruktion hat sich
bewährt.
Nur die Platten, die ich als Auflage benutzte, 8- 12 mm Sperrholz und
Hartfaserplatte
sind zu dünn. Tip: Benutzen Sie zumindest für den Gleisunterbau Tischlerplatten. |
||
|
||
Unterbau der Gleise | ||
Meine bisherigen Erfahrungen
beschränken sich auf - Holz - Korkmatten - Korkstreifen - Trittschalldämmung - Mössmerbettung - Schaumgummi allgemein. Die beste Gleislage erreichte ich mit blankem Holz, aber auch die massivste Geräuschbelästigung. Ungenügende Festigkeit bringt Schaumgummi auf, zwar ist ein fast lautloser Lauf der Fahrzeuge zu erreichen, aber die Gleislage ist einfach nicht sicher. Im Laufe der Zeit entstehen Dellen und Verwerfungen die Probleme bei empfindlichen Fahrzeugen bescheren. Der zur Zeit beste Kompromiß ist für mich eine zweilagige Korkschicht. Tip: Benutzen Sie Korkstreifen als Unterbau. |
||
|
||
Maßstab | ||
Der Maßstab, manchmal auch
als Baugröße oder (fälschlich)
als Spurweite bezeichnet, entscheidet wesentlich über den
Platzbedarf.
Je kleiner der Maßstab, umso mehr läßt sich auf
gleicher
Fläche unterbringen. Aber: Je kleiner der Maßstab umso schlechter wird das Fahrverhalten der Modelle und umso größere Probleme bereiten Schmutz und Staub, von mangelhafter Gleislage ganz abgesehen. Wollen Sie lediglich lange Züge auf weiten Strecken fahren, ist N geeignet. Wünschen Sie auch etwas Rangierbetrieb, sollten Sie TT den Vorzug geben. H0 ist am verbreitetsten und stellt m.M. nach einen guten Kompromiß zwischen Platzbedarf, Fahrverhalten, Preis, Angebot und Detailierung dar, größere Maßstäbe sind mangels genügend Hersteller nur sehr bedingt für den Einsteiger geeignet. Spur Z zeigt gerade im Bezug auf die letzte Eigenschaft Defizite, die z.B. nur angedeutete Steuerung der Dampfloks läßt sich bei einem Maßstab von 1:220 nicht besser nachbilden ohne die Praxistauglichkeit der Fahrzeuge einzuschränken. Geeignet für Kofferanlagen und ähnliche Einsatzgebiete, das Angebot an Modellen insgesamt ist im Vergleich zu N bescheiden. Einziger "Großserien"-Hersteller ist Märklin. N, 1:160, wird von einer Reihe Hersteller angeboten. Die wichtigsten sind Fleischmann, Roco, Kato, Trix (+) und Arnold (+), wobei letztere in den vergangenen Jahren wirtschaftliche Schwierigkeiten hatten und als eigenständige Marken verschwanden. Die Detailierung der Fahrzeuge ist in den letzten Jahren sehr viel besser geworden. Der Maßstab TT ist in Ostdeutschland weit verbreitet, im Westen dagegen klafft eine Lücke, von der N profitierte. Als Spur der Mitte (1:120) bezeichnet, ist TT heute fast ebenso fein detailliert wie H0, die Fahreigenschaften erreichen ebenfalls fast H0-Qualität. Durch den (zur Zeit noch) auf Gesamtdeutschland bezogenen geringen Marktanteil ist der Preis der TT-Fahrzeuge recht hoch. Wichtigster Hersteller ist Tillig, daneben haben auch andere Hersteller wie Roco oder Arnold für TT produziert. Eine Vielzahl sehr engagiertert Kleinserienhersteller füllt die von der Industrie gelassenen Lücken. H0, 1:87 ist im Grunde der Maßstab, vom großen Marktanteil profitieren die Modellbahner. Eine Vielzahl Hersteller hat fast alle Lokomotivmodelle und auch eine große Azahl Wagen des letzten Jahrhunderts im Angebot. (Daß der Fachmann viele Sachen vermißt, ist eine andere Geschichte.) Drei verschiedene Systeme sind bzw. waren im Angebot. Trix Express ist im Grunde tot, Neuentwicklungen kommen aus dem Hause Trix nicht mehr, so daß nur noch Märklin (Wechselstrom, Mittelleiter) und das internationale Zweileiter-Gleichstrom-System von Bedeutung sind. Märklin hat nur in Deutschland einen bedeutenden Marktanteil, der Gleichstrommarkt wird von einer Vielzahl Hersteller bedient. Fleischmann, Gützold, Jouef, Rivarossi & Lima (gehören nun zu Hornby), Liliput-Bachmann, Piko, Roco und Trix international (übernommen vom Märklin) sind nur einige davon. Weiter produzieren viele kleinere Firmen ausgefallenere Modelle in Kleinserie. Die Spuren S, 0, 1, 2, und größer sind nicht nur für den Modellbahner mit größerem Platzangebot, sie sind auch für den Käufer mit dem größeren Geldbeutel. Tip: Entscheiden Sie sich für H0. |
||
|
||
Systementscheidung | ||
Mit dieser Wahl, die nur bei H0
zu treffen
ist, entscheidet man nicht nur über einen (Marken-) Namen sondern
auch
über
die Preise, die man in der Zukunft bezahlen wird. Firmensysteme, die eher exotischer Art, auf den deutschsprachigen Raum beschränkt (Märklin, Trix-Express) und vom technischen Standpunkt überholt sind, eignen sich für den Sammler und auch der Freund robuster Miniaturbahnen ist gut bedient. Für den Betriebseisenbahner und für Kinder mag die Zuverlässigkeit des Dreileitersystems in Hinblick auf die Stromabnahme von Vorteil sein, aber: Sie liefern sich hauptsächlich einem Anbieter aus mit den entsprechenden Folgen hinsichtlich Preisen und Modellangebot. Zudem ist die fernere Zukunft von Märklin ungewiß seit die Firma Heuschreckennahrung wurde. Fragen sie sich selbst: Wenn das von Märklin bevorzugte Punktkontaktsystem solche entscheidenden Vorteile hat, warum benutzt der Hersteller für Spur 1 und für Spur Z dann ein Zweischienensystem? Tip: Wählen Sie das internationale Zwei-Leiter-Gleichstromsystem. Wichtigstes Argument ist das größere Angebot an Gleismaterial, vom Spielbahner bis zum Spezialisten wird jeder bedient. Daneben ist auch die Auswahl an Fahrzeugen deutlich größer, viele Rosinen sind nur für Gleichstrom erhältlich. Nicht zu ignorieren ist die Tatsache, daß heute kein "Gleichstromhersteller mehr versucht, durch bewußte Inkompatibilität einen Erstkäufer an die eigene Marke zu binden, wie es Märklin mit z.B. der Kurzkupplung und den Weichenlaternen macht. Tip: Lassen Sie sich nicht von solchen Attributen wie "Marktführer" leiten! Daß ein hoher Marktanteil nicht unbedingt für (höhere) Qualität oder (technische) Überlegenheit steht beweist die Bildzeitung. Tip: Die Hersteller wünschen natürlich, daß der Modelleisenbahner alles, von der Lok bis zum Signal aus einer Hand erwirbt, lassen Sie sich nicht beeinflussen. Auch wenn der Händler oder Freunde anderes erzählen, alle Fahrzeuge innerhalb eines System sind kompatibel! Ausführliche Gedanken finden sie hier. |
||
|
||
Gleise und Weichen allgemein |
||
(Bitte beachten Sie, daß ich diese
Ausführungen aus der Sicht eines Modellbahners schreibe, der
einige Jahre Erfahrungen hat und sich Weichen auch selber baut.) Wenn man sich nicht gerade für Märklin entscheidet, ist die Auswahl doch recht groß und die Folgen einer Entscheidung sind sehr weitreichend und können letztlich darüber entscheiden, ob die Beschäftigung mit der Modellbahn Freude oder Frust wird. Aber im einzelnen: Wechselstrom-Mittelleiter 1) Metall-Gleis (M-Gleis): In großen Mengen vorhanden und das ist das eigentliche Problem. Technisch entspricht es dem Stand der frühen 50er Jahre, paßt also zu den damals angebotenen Fahrzeugen aus Blech. Wenn sie einen CD-Spieler an ein Röhrenradio von 1955 anschießen, nutzen sie das M-Gleis, ansonsten: Wegschmeißen! Auch nicht über eBay anbieten, denn dann benutzt es eine andere arme Seele. Wegschmeißen! 2) Kunststoff-Gleis (K-Gleis): eigentlich auch schon uralt, wuchtig und klobig, paßt aber zu den märklinschen Spurkränzen und Rädern. 3) "Click"-Gleis, C-Gleis:
Als Ersatz für das M-Gleis gedacht, eine
Weiterentwicklung des Alpha-Gleises. 2,3 mm hohe Profile, gut geeignet
für Teppichbahner, aber lückenhaftes Weichenprogramm,
kaum Chancen auf schlanke DKW und Flexgleis.
Gleichstrom-Zweischienengleise, Vollsortiment-Anbieter 1) Fleischmann Modellgleis: 2,7 mm hoch, Messingprofile, auch schon weit über 40 Jahre alt. Nur noch für Nachkäufe geeignet. 2) Fleischmann Profi-Gleis: 2,5 mm hohes Profil, nicht wesentlich jünger als das Modellgleis, eingeschrumpftes Schotterbett. 3) Roco Standard: 2,5 mm hoch, auch von Anfang an dabei, gab es bis zum Konkurs noch Grundelemente. 4) Roco Line mit Bettung: 2,1 mm, ganz brauchbar für Teppichbahner, nutzten es viele Kunden auch für Festanlagen weil die Schotterei wegfiel. Gibt es nicht mehr neu wegen diverser Patentstreitigkeiten. 5) Roco Line ohne Bettung: 2,1 mm, für die ambitionierteren Modellbahner, umfangreiches Sortiment. 6) Mehano: Für mich so ein Naja-Gleis, 2,5 mm hoch, Blechzungen, spielt in der Liga wie Roco Standard. 7) Trix C-Gleis: Technisch wie Märklin-C-Gleis, aber 2,1 mm hohes Profil und weniger Weichenelemente. Schön für Teppichbahner, gut von Kindern zu verwenden. 8)Roco Geo-Gleis: Als Ersatz für Roco Line m. Bettung, aber optisch nicht so überzeugend und die Geometrie geht in Richtung C-Gleis. Große Weichenwinkel (über 15° um Bettungsschneiden zu vermeiden, daraus folgend riesige Gleisabstände. Eigentlich eine überflüssige Entwicklung, aber notwendig um Starpackungen bestücken zu können und auch die Leute mit zwei linken Händen und 10 Daumen zu bedienen. Mit diesen Anbietern kann man auch ohne Erfahrungen Gleisfiguren zusammenstecken, ist dann aber auf Spurkränze nach NEM angewiesen. Ein wesentliches Problem ist m. E. das Festhalten an den Vorgaben von 1935. Damals mußte ein Kreis auf den Eßtisch passen, darauf fuhren dann zweiachsige Loks mit zweiachsigen Wagen. Loks und Wagen sind länger, aber trotzdem halten die Hersteller an Radien fest, die selbst für Straßenbahnen zu eng wären. Folgen sind zu hohe Spurkränze, Knickrahmen und andere Sonderkonstruktionen, verkürzte Fahrzeuge und vor allem zu große Gleisabstände um Kollisionen im Bogen zu vermeiden. Vier Beispiele für das Aussehen bereits verkürzter Fahrzeuge auf engen Radien findet man hier: Bild 1, 2, 3, 4. Daneben gibt es noch ein paar Anbieter, die Gleissysteme ohne Vollprogramm bieten. 9) Shinahara: Exotisch, aber Oberbauformen, die für Länderbahnen geeignet sind 1,5 mm bis 2,5 mm hohe Profile. Schwer zu bekommen. 10) Peco: Verschiedenste Profilhöhen von 1,9 mm bis 2,5 mm. Aber häßliches Schwellenband und englische Weichenformen, schon besser zu bekommen, Weinert hat es im Programm. 11) Pilz Standard (Tillig): Der Klassiker in der DDR, entwickelt nach Vorgaben von Harald Kurz ab 1952 durch Fritz Pilz, wurde es weltweit nachgemacht, zuerst von GFN. Wird immer noch angeboten, aber da es auch für Fahrzeuge von 1947 geeignet sein mußte, ist es ebenfalls nicht mehr zeitgemäß. 12) Pilz Elite (ebenfalls Tillig): Eigentlich mein Favorit, obwohl es inzwischen nach 20 Jahren auch ein bißchen Modellpflege gebrauchen könnte. Entwickelt wurden die ersten Elemente noch in der DDR, die weitgehende Komplettierung erfolgte in den 90ern. Im Osten überall, im Westen teilweise nur schwer erhältlich. Viele Händler sehen wohl keine Absatzmöglichkeiten. 13) Kein "richtiger" Hersteller im klassischen Sinne, sei er trotzdem erwähnt: Günter Weller aus Wittenberge, Weichenroste aus PU, Profile von Tillig oder Peco können nach Wunsch verwendet werden, Gleisroste 3. Ordnung gibt es auch, ebenso Gußformen. Einer der wenigen Anbieter, die auch Doppelschwellen bei den Weichen vorsehen. Man sieht schon, daß es eigentlich kein perfektes Gleis gibt. Die "modernsten" Systeme, C-Gleis und Geo-Gleis sind für Anlagen nicht wirklich brauchbar, Pilz Elite zusammen mit mit Wellerweichen ist gewollt teppichbahnerinkompatibel und erfordert auch eine Mütze volle Erfahrung. Es sieht zwar nicht so aus, aber Gleisbau ist keine triviale Angelegenheit, egal wie die Kataloge das darstellen. Grundsätzlich gilt das Axiom "Wenn man die Gleisstücke eines Herstellers ordnungsgemäß zusammensteckt und unveränderte Industriefahrzeuge entsprechend der Vorgaben einsetzt, gibt es keine Entgleisungen." Nur, wie sieht es in der Praxis aus? Und, fragt man die Erbauer der Anlagen, so haben sie nach ihrer Auffassung beim Gleisbau nichts falsch gemacht. Von diesen Handregeln gibt es übrigens noch ein paar mehr: - Je schlechter die Gleislage, umso höher müssen Spurkränze und umso breiter die Räder sein. - Je enger der Radius umso empfindlicher reagieren Fahrzeuge auf Ungenauigkeiten. - Mit zunehmenden Radiengrößen sinkt die Wahrscheinlichkeit für Entgleisungen. Aus all dem nun die Konsequenzen: Tip: Für fliegende Aufbauten nehmen Sie ein Bettungsgleis. Tip: Für feste Anlagen ein Gleissystem mit großem Angebot an Weichen. Möglichst so, daß sich Produkte anderer Hersteller einfügen. Tip: Benutzen Sie ein modernes Gleissystem! Keine Kompromisse, weil noch drei Schienen aus einer Startpackung da sind oder eine Lieblingslok auf neuem Zeug nicht fährt. Wenn sie sich "modellbahnerisch" weiterentwickeln, bereuen Sie solche Entscheidungen später. Tip: Kommen sie nicht umhin, altes Gleismaterial zu verwenden, verbauen sie das nicht im Schattenbahnhof! Dort, wo man nicht rankommt, altes, ausgelutschtes Zeug zu verbauen ist doch widersinnig und man macht sich da keine Freude. Einzig gerade Gleise sind akzeptabel, aber keine alten Bögen und Weichen im Keller. Tip: Nutzen sie große Radien! Bei Neubauten planen Sie bitte mindestens Radien von 500 mm ein, besser noch größere Radien ab 800 mm. Tip: Achten sie bei den Radien auch auf die Weichen! Vermeiden Sie die beliebten Bogenweichen, wenn der kleinere Radius unter r=500mm liegt. Tip: Vermeiden Sie Sonderkonstruktionen wie doppelte Kreuzungsweichen (DKW) und einfache Kreuzungsweichen (EKW), wenn es nicht absolut notwendig ist oder der Vorbildgleisplan diese ausweist. Tip: Planen Sie mit den größeren Weichen, die Praxis erfordert dann oft den Wechsel zu nächtskleineren Weiche. Streben Sie immer nach der Weiche mit dem größten Abzweigradius. Keine Weichen unter r=600! Tip: Vermeiden Sie Gegenbögen! Diese entstehen oft ungewollt, wenn der Radius durch die Weiche durchgezogen ist, nicht am Herzstück endet und man mit diesen Weichen Gleiswechsel baut. Tip: Verlegen sie die Gleise auf eine feste Unterlage. Tip: Legen sie Stöße im den Schienen versetzt an. Tip: Legen sie Stöße in der Trasse/Grundplatte, im "Bahndamm" (Kork oder Moosgummi, Balsaholz oder ähnliches) sowie Stöße im Schwellenband und Gleis möglichst nicht übereinander. Tip: Speisen Sie an vielen Stellen die Gleise, bei Meterwaren jede Schiene die über 400 mm lang ist. Tip: Verlöten Sie Schienfußlaschen, wenn nur die Nachbarschiene eingespeist ist. Tip: Lassen Sie Dehnungsfugen bei größeren Temperaturschwankungen. Möglichst alle 2 bis 3 m. Und wenn Sie nicht in der Lage waren, alle Hinweise umzusetzen, dann verwenden Sie wenigstens kein muchtiges Gleismaterial bei engen Radien oder bauen sorgfältigst eine Trasse. Pfusch und Radien unter 750 mm passen nicht zusammen... |
||
|
||
Signale | ||
Hier erübrigt sich eine
weitere Erörterung,
vom Aussehen sehr gut, vom Preis (im Vergleich zu weniger optimal
gestalteten
Signalen) befriedigend sind einzig die Signale von Viessmann. Tip: Sofern Sie über den Platz für den Einbau der senkrechten Antriebe haben, benutzen Sie die Viessmann- Formsignale. |
||
|
||
Verdrahtung und Elektrik | ||
Eine Anlage erfordert in der
Regel umfangreiche
Verdrahtungen. Günstig ist eine konsequente Verwendung von Farben
für bestimmte Zwecke. Weiter sollte die Anlage über einen gemeinsamen Nulleiter verfügen, der als Ring ausgeführt und etwa 5 mm² haben sollte. Tip: Auch wenn Ihnen Ihr Händler anderes empfiehlt, erwerben sie die Kabel und andere Elektroartikel (Relais, LED, Schutzrohrkontakte, etc.) bei Conrad, Reichelt oder vergleichbaren Anbietern. Rollen mit 100 m und verschiedenen Farben sollten für den Anfang genügen und sind dort entschieden billiger. |
||
|
||
Fahrleitung | ||
Gehört für meine
Begriffe zu
einer vollständigen und vorbildgetreuen Modellbahnanlage. Tip: Errichten Sie eine Fahrleitung, Informationen dazu finden Sie ebenfalls bei mir. |
||
|
||
Fahrzeuge: | ||
Die Preise für
Modellbahnartikel
allgemein sind in den letzten zehn Jahren um fast 100 % gestiegen.
Dieser
Umstand wurde schon oft beklagt, aber solange der Markt das hergibt,
werden
die Firmen weiter nach dem Maximalprofit streben. Dazu kommt noch,
daß die alten Herren, die in den 50ern anfingen, heute wegsterben
und kein Nachwuchs mehr kommt. Weniger Absatz bei gleichen Kosten bzw.
gleichen und gestiegenen Renditeerwartungen, was soll das werden? Da die meisten von uns aber kaum bereit sind, auf das Hobby komplett zu verzichten (oder alles selbst zu bauen) bleibt uns nur das Sparen. In den großen Städten gibt es mehrere Läden, die sich mit dem Verkauf gebrauchter Modellbahnartikel beschäftigen. Dort finden Sie viele, zum Teil auch aktuelle Modelle im Neuzustand bzw. sehr gutem Erhaltungszustand für einen Teil des offiziellen Ladenpreises. Angekauft wird neuwertige Ware für 20 bis 30% des Neuwertes, verkauft für 60 bis 80%, eigentlich eine schöne Gewinnspanne... Auch auf Modellbahnbörsen findet am immer wieder gute Angebote, nur ist auch hier seit dem Euro festzustellen, daß es günstige Angebote kaum mehr gibt. Es überwiegen semiprofessionelle Händler mit teils absurden Preisvorstellungen, der Privatmann der Überbestände verhökert, ist zu eBay abgewandert. Seit einige Jahren kann man eBay als die realistischste Möglichkeit sehen, Preise für Modellbahnartikel zu bestimmen. Etwas Geduld vorausgesetzt, findet der interessierte Käufer das Wunschmodell zum akzeptablen Preis. Leider sind Käufe nicht immer unproblematisch, weil Verkäufer und Käufer unterschiedliche Definitionen haben was "neuwertig" oder "wenig gebraucht" bedeutet und im übrigen auch so manch übelwollender Zeitgenosse Ware anbietet. Als Verkäufer sollten Sie aber einige Regeln beachten. Tip: Kaufen Sie Ihre Modelle
dort. |
||
|
||
Auswahl der Modelle: | ||
Das Angebot der Hersteller
verleitet natürlich
dazu, möglichst viele verschiedene Lokmodelle zu erwerben. Beim Vorbild wurden in den Bahnbetriebswerken möglichst die Lokomotiven einer Baureihe zusammen gezogen, um die Zahl der gelagerten Ersatzteile gering zu halten. Tip: Beschränken auch Sie sich auf wenige Baureihen, die in der gewählten Landschaft und Epoche auch wirklich eingesetzt waren. |
||
|
||
Fahrverhalten: | ||
Das Fahrverhalten ist nicht nur
von der
Gleislage und der Stromversorgung der Weichenzungen und Herzstücke
abhängig. Wesentlichen Einfluß hat auch die Ausrüstung der Loks mit Stromabnehmern. Selbst bei optimaler Gleislage, direkter Einspeisung der Herzstücke und gereinigten Schienenköpfen ist es m.E. nicht jederzeit möglich, kurze Fahrzeuge ohne Stocken über komplizierte Weichenstraßen fahren zu lassen. Hätten unsere Fahrzeuge alle gefederte Achsen und Schwungmassen, sähe es vielleicht anders auch, aber so ist der sichere Betrieb nur mit E-Loks und mit langen Fahrzeugen zu erreichen. Tip: Rüsten Sie Ihre Fahrzeuge mit zusätzlichen Schleifern aus. Benutzen Sie für Rangierarbeiten Loks wie die BR 94 oder andere E-Kuppler. |
||
|
||
Kurzkupplungen | ||
Kurzkupplungen gehören
heute zur
Standardausrüstungen der Modelle. Leider endete mit den
Kurzkupplungskulissen
die Quasinormung der Bügelkupplung. Diese von Märklin
entwickelte
Form wurde (außer von Fleischmann) in den deutschen Ländern
von allen Herstellern benutzt. Die von Roco und Fleischmann entwickelten Kurzkupplungsköpfe sind untereinander und mit den Bügelkupplungen inkompatibel. Ältere Fahrzeuge lassen sich nur unter großem Aufwand umrüsten und somit leidet der freizügige Verkehr auf der Anlage. Aus diesen Gründen entwickelten Märklin und Roco jeweils einen Kurzkupplungskopf, der mit der Bügelkupplung und auch untereinander kompatibel ist. Beim Märklinprodukt ist der Bügel aus Blech und geschlossen, bei Roco aus Metallguß und an einer Seite offen. Durch die stärkere Ausführung des Bügels bei der Rocokupplung wird beim Mischbetrieb mit der M*KK der Schwenkbereich durch die Puffer eingeengt, Loks mit einfachen Haken verlieren den Zug in Rechtsbögen. Tip: Probieren Sie aus, welcher Kopf ihre Ansprücher besser erfüllt. Im Moment tendiere ich zum Roco- Kopf, der leider wegen der Patentstreitigkeiten nicht verfügbar ist. |
||
|
||
Umrüstung älterer Fahrzeuge auf KKK | ||
Für die Umrüstung bieten
verschiedene Hersteller
Nachrüstsätze
an, so etwa Symoba, Fleischmann, in letzter Zeit auch Gützold. Nun
ist nicht jede Kulisse für jedes Fahrzeug geeignet, das muß
im Einzelfall entschieden werden. Für die Benutzung der Fleischmann-KKK ist ausreichend Platz unter dem Wagen nötig, die Kulisse ist sehr groß, aber genau gearbeitet. Der Preis betrug Mitte 2001 etwa DM 15.- pro Paar. Symoba liefert die Kulisse schon ein paar Jahre, dabei hat sich der Preis in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt. Sie benötigt weniger Platz als die der Gebrüder Fleischmann, hat aber mehr Spiel. Angenehm ist, daß die Kulisse bei der Entfernung der oberen Abdeckung genau zwischen Fahrwerk und Wagenkasten alter Fleischmann- Schnellzugwagen paßt. Der Preis lag bei etwa 10.- Mark. Die jüngste Entwicklung kommt von ebenfalss von Symoba, aber die Mechanik ist erheblich kleiner. Dadurch ist es auch möglich, die Kulisse unterhalb des Wagenbodens anzubringen. Preis etwa 8 Euro, Vertrieb auch über Gützold. |
||
Weitere Optionen | ||
Bei vielen Fahrzeugen ist ein Umbau mit
viel Aufwand
verbunden, bei
manchen Fahrzeugen möchte man auch keine so großen
Änderungen
vornehmen. Eine Alternative ist die Umrüstung auf die Normschachtaufnahme unter Beachtung der für KKK gültigen Maße. Der Schacht muß seitlich beweglich sein. Nun ersetzen sie die Puffer durch Federpuffer. Ab einem Radius von 440 ist der störungsfreie Betrieb möglich. Die Firma Liliput hatte eine zeitlang derart ausgestattete Wagen im Angebot. |
||
Digital | ||
Nach den Anfängen der digitalen
Zugsteuerungen, bei den
jeder
Hersteller seine eigne Lösung in den Markt pressen wollte, hat
sich
das Chaos glücklicherweise gelichtet. Bedeutung hat international heute nur noch "DCC", Fleischmanns FMZ wandelte sich, Märklin-Motorola bleibt auf die ehemaligen Wechselstromfahrer beschränkt, Trix Selectrix und Zimo (alt) z.Bsp. sind eher Lösungen für den ambitionierten Modellbahner. Meiner Meinung nach fährt man mit DDC, auch als "System Lenz" bezeichnet, am besten. Eine Reihe Steuerungen stehen zur Auswahl, von denen Rocos Lokmaus 2 zwar nicht optimal (nur zweistellige CV, keine Auslesemöglichkeit) aber weit verbreitet ist, die neue Multimaus kann wegen des Verstärkers immer noch nicht auslesen, aber immerhin vierstellige CV behandeln. Sehr angenehm finde ich von der Bedienung her die Lokmäuse, da sie wie der Gleichstromtrafo eindeutige rechts-links-Steuerung haben. (sofern die Loks nicht gedreht werden). Bessere Zentralen liefern andere Hersteller, die sich glücklicherweise mit den Lokmäusen kombinieren lassen. |
||
Decoder | ||
Bei der DCC-Entscheidung steht der
Modellbahner vor einer
großen
Auswahl: Vom gebrauchten Steinzeitdecoder (z.Bsp. Märklins c82) über die ungeregelten Decoder der 90er bis hin zum aktuellen Modell können alle Produkte verwendet werden. Tip 1: Nutzen sie alte Gebrauchtdecoder für die Fahrzeuge, die Sie nur selten bewegen, dafür reichen diese Decoder aus. Tip 2: Benutzen Sie hochwertige, geregelte Decoder für Rangierloks und alles, was regelmäßig fährt. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Lokpilot von ESU, mit dem MX 63 von Zimo aber auch mit Decodern von Tran gemacht. |
||
|
||||||
Empfehlungen für den Anfänger |