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Für den
schweren Personenzugdienst
auf den
schlesischen Gebirgsstrecken
bestellte die KPEV bereits 1912 dreizehn
Doppellokomotiven der
Achsfolge 1'B + B 1'. Mit
dieser zweiteiligen Fahrwerksanordnung wollte
man den Anforderungen
enger Bögen auf den Gebirgsstrecken
entsprechen. Erstmals sollten
bei einer Personenzuglokomotive Zahnräder
zum Einsatz kommen, mit
denen die gefürchteten
Schüttelschwingungen vermieden werden
und der Schmierölverbrauch geringer
ausfallen sollte.
Wegen
der besseren Gewichtsverteilung wurde die
Laufachse unter dem
Haupttransformator
während der Konstruktionsarbeiten durch
ein Drehgestell
ersetzt.
Weil
aber die nur
zum Vergleich beschaffte EP 235 alle
Erwartungen übertraf und die
1921 endlich fertig gewordenen EP 209/210 und
EP 211/212 hinsichtlich
der
Laufeigenschaften katastrophale Ergebnisse
lieferten, wurde die
Bestellung
weiterer Maschinen storniert. Ursache waren
einmal die fehlenden
Erfahrungen mit solchen Konstruktionen,
andererseits die geringe
Länge der Lokhälften. Vor allen die
EP 212 mit der
Bisselachse, die nur Seitenspiel hatte,
verursachte unzumutbare
Schlingerbewegungen. Die größte
historische Leistung dieser
Baureihe war die Abnahmefahrt nach
Görlitz.
Die EP 209/210 wurde bereits 1925
ausgemustert,
die EP 211/212 erhielt in der RBD Halle noch
die Bezeichnung E 49 00,
lief
mit dieser Nummer nur wenige Wochen und wurde
noch 1928 ausgemustert.
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Zustand 2006
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Zustand 2006
mit feineren Laufradsätzen
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Quellen:
Bäzold/Fiebig, Archiv Elektrischer Lokomotiven,
Transpress, 1.
Auflage 1966,
Bäzold/Fiebig, Ellok-Archiv, Transpress, 3. Auflage,
Rampp, Preußen-Report No. 10, Merker, 1997 |