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 Stand: 08.01.2003
Die Spannwerke


0. Allgemeines
Spannwerke sollen die temperaturbedingten Längenänderungen des Kettenwerkes ausgleichen. Zu diesem Zweck wird das Kettenwerk bzw., der Fahrdraht an einem Ende fest abgefangen, am anderen Ende durch ein Spannwerk nachgespannt.
Das Spannwerk arbeitet mit einer Gewichtssäule. Die Höhe der Säule über Erdboden ist ebenfalls temperaturabhängig. Das harmonische Mittel der Jahrestemperatur wird errechnet, dem entsprechend wir die Säule so reguliert, daß sie in beide Richtungen den gleichen Weg zum Wandern hat. Bei extremen Temperaturen muß noch genügend Abstand zum Erdboden bzw. zum Spannwerk sein!





1.1. Hebelspannwerk, 1934 -1942  
Das Hebelspannwerk wurde in den dreißiger Jahren zum Standard.
Durch den langen Hebel konnte die Gewichtssäule klein gehalten werden, nachteilig war der geringe Wanderweg des Hebels.
Die Übersetzung ist je nach Ausführung 1:3 bis 1:4.

 

Hebelspannwerk
Zeichnung: H. Köhler


1.2. Windenspannwerk, 1925 - heute  
Das Windenspannwerk dieser Bauart wird überall dort angewendet, wo außerhalb des Mastes nicht genügend Platz für die Gewichtssäule ist.
Die Übersetzung ist 1:2.

 

Windenspannwerk
Zeichnung: H. Köhler


1.3. Rollenspannwerk, 1935 - 1955
Das Rollenspannwerk ist die alternative Bauform zum Hebelspannwerk. Durch die Ausbildung als Radspanner ist der Wanderweg größer, bei einem Fahrdrahtriß rollt die Säule bis zum Boden ab.
Übersetzung 1:3.
Radspannwerk
Zeichnung: H. Köhler


1.4. Radspanner nach DR-M 25-74.331, 1967 - 1982
Das Radspannwerk ist eine Neuentwicklung der DR.
Durch die Nachspannung von Tragseil und Fahrdraht über ein gemeinsames Spannwerk ist die Konstruktion höheren Belastungen ausgesetzt.
Beim Fahrdrahtriß rastet das Rad an einer Sperre ein und verhindert somit das unkontrollierte Abrollen.
Die Übersetzung ist 1:3.
Radspanner alt
Zeichnung: H. Köhler


1.5. Radspanner nach DR-M 25-74.321, 1983 - 1991
Der Radspanner hat ein Aluminiumrad mit 32 Zähnen. Die Stahlwelle läuft in Stahllaschen ohne Schmiereinrichtung.
Das Rad rastet ebenfalls beim Fahrdrahtriß ein, Fahrdraht und Tragseil werden gemeinsam abgespannt.
Die Gewichte bestehen aus Beton (25 kg) oder aus Stahl (25 bzw. 40 kg). Bei Fahrdraht Ri 80 liegen 24 Gewichte, bei Ri 100 26 Gewichte auf.
Das Übersetzungsverhältnis ist 1:3.
 

 

Radspanner nach DR-M ab 1983
Foto!


1.6. Windenspannwerk nach DR-M 25-40.550
Die Bauart soll bei Baustellen verwendung finden, wenn nur Flachmaste oder Pioniermaste zur Verfügung stehen und der Zustand vorübergehender Natur ist.
Das Übersetzungsverhältnis ist 1:2.
 
 
 
 
 
 

 

Windenspannwerk nach DR-M
Zeichnung aus DR-M


1.6. getrennte Nachspannung von Tragseil und Fahrdraht
Diese Bauart ist ebenfalls schon in den dreißiger Jahren entwickelt worden. Durch die getrennte Nachspannung reagieren die Spannwerke sensibler auf Temperaturschwankungen.
Die hohen Kosten und die Tatsache, daß nur jeweils ein Kettenwerk pro Mastseite abgespannt werden kann, ließ die DR nach dem Krieg zum Radspanner mit gemeinsamer Nachspannung übergehen.
Das Übersetzungsverhältnis ist 1:3.
getrennte Nachspannung
Zeichnung: H. Köhler
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