5.1.1.1 Offener Kokswagen preußischer Bauart für 15 t
& 20 t nach Musterblatt IId2, etwa 1904
Das Vorbild ist ein
offener Kokswagen, gebaut für die
Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen von
1891 bis 1913. Dieser hochbordige O-Wagen
entsprach den preußischen Normalien und es
wurden bis zur Einführung der
Verbandsbauarten etwa 40 000 Exemplare für
preußische Direktionen beschafft.
In
den 22 Jahren Bauzeit gab es eine Reihe
von Änderungen. Die Versuchswagen hatten
noch hölzerne Türen, die Serie dann
Pressblechtüren. Ab 1904 kamen
Preßblechachshalter unter die Wagen, ab
1908 konnte die überarbeitete Konstruktion
20 t laden und wurde ab 1925 als Om
Ludwigshafen geführt.
Hatten
die ersten Baujahre noch innenliegende
Zugbänder, so erhielten die Ommk[u]-Wagen
spätestens ab 1909 außenliegende
Zugbänder, die umgebauten und verstärkten
Ocmk[u] wurden nachgerüstet.
Die letzten Wagen nach Musterbaltt IId2
unterschieden sich äußerlich nicht mehr
vom Nachfolger A2.
Für den Laien sind die Modell-Wagen auf
den ersten Blick nur schwer zu
unterscheiden, im Anlageneinsatz kann man
einige Vielfalt schaffen:
- Stangen- oder Hülsenpuffer,
- Speichen- oder Scheibenradsätze,
- Beschriftet als Oc oder Om,
- gebremst oder ungebremst,
- ohne und mit Zugbändern.
Der
Vorläufer war ein optisch ähnlicher
Güterwagen, allerdings nur mit 10 bis 12 t
Ladegewicht (Ocw Münster).
Als Modell gibt/gab es
den IId2 von Piko und Fleischmann. Von Piko
gab es ihn erstmals 1980 Jahren in der
Geschenkpackung mit der G 8.1. Das
Modell ist entwicklungsgeschichtlich ein
Hybride: Auf das Fahrwerk (1960) des Om der
Austauschbauart setzte der VEB Piko ein
neuentwickeltes Oberteil. Nach dem Untergang
des alten Werkes wurden die Formen und der
Name verkauft, unter neuer Regie wurden die
Fahrwerke "verschlimmbessert".
Kurzkupplungskulissen kamen hinzu, die
zierlichen, falschen Achshalter wurden durch
klobige, aber ebenso falsche Achshalter
ersetzt. Leider gab es nie eine
handgebremste Variante, aber in zahlreichen
Bedruckungsvarianten. 2020 gibt
es ihn immer noch als Om Ludwigshafen 13
045.
Fleischmann produziert den Om-Wagen nicht
mehr, es gibt aber zahlreiche gebrauchte
Fahrzeuge. GFN war so nett, den Wagen
ungebremst und gebremst zu produzieren,
allerdings nur die späte Variante mit
außenliegenden Zugbändern der Baujahre ab
1908. Für eine abwechselungsreichen Betrieb
sind somit Wagen beider Hersteller zu
verwenden.
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Quelle: Amtsblätter der KED Berlin.
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Oc/Om von Piko |
Der Ocmk[u], wie er in der Geschenkpackung zu
finden war.
Der Ocmk[u], Vorbereitet für den Einsatz im Fremo1906.
Wagenboden aus Blei, Achslager befräst, Echtkupplungen.
Omn Ludwigshafen, 1990 letzte DDR-Ausführung
Beschriftung um 1926.
Von mir schon mit der TBK ausgerüstet.
Der Om als Wiederauflage mit Kurzkupplungskulissen.
Beschriftung entspricht dem Stand um 1932.
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Ocn Münster mit TBK, Bleiboden,
RP25-Radsätzen.
Neue Griffstangen, Tritte unter den Türen.
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Ocn mit Handbremse. Wagenfahrwerk vom Säuretopfwagen,
Piko (DDR).
Wagenkasten vom IId2, Piko. Bremserhaus von GFN.
TBK, Bleiboden, RP25, Tritt unter der Tür, Feinkupplung.
IId2 aus DDR-Produktion,
Bleiboden, Feinkupplungen,
RP25, neue Beschriftung, Alterung.
Der IId2 als Om Ludwigshafen,
Nach-Wende-Fahrwerk, Hülsenpuffer,
Bleiboden, Tbk, RP25. Neue Wagennummer.
Der IId2 in der frühen Version beim Wagenkasten. In der
Vorserie
sollten die Seitenwände noch abbordbar sein.
Das Fahrwerk hat hier schon Preßblechachshalter.
Die Holztüren entstanden aus Polystyrolstreifen.
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Om Ludwigshafen von Fleischmann |
Die Variante von Fleischmann. TBK, Bleiboden, neue
Wagennummer,
eventuell müssen die 2. Bremsecken noch ab.
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