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Klappdeckelwagen
- Viehwagen -
 
5.6 Güterwagen für den Transport lebender Tiere.

Grundsätzlich sind offene und bedeckte Güterwagen für den Transport fast aller Güter (außer Leichen) zugelassen. Groß- wie auch Kleinvieh wurden in vielen Fällen auch in normalen Güterwagen transportiert. Waren für Geflügel und Schweine Transportkäfige notwendig, konnten Pferde wie auch Kühe auf eigenen Beinen befördert werden. Probleme bereitete der Eisenbahngesellschaft die schlechte Auslastung des Wagen, schwerwiegender waren aber die Seuchenschutz- und Desinfektionsvorschriften.
So begannen die Länderbahnen schon recht früh, spezielle Wagen einzustellen. Gatterwagen wie auch hochbordige offene Güterwagen sind die ersten Vertreter dieser Spezialwagen.

Beispiel für einen bedeckten Viehwagen nach 1875, Quelle:
Heusingers Organ für die Fortschritte im Eisenbahnwesen.
Offener hochbordiger Wagen für Großvieh nach Musterblatt IIc3.



Um 1880 wurde dieser preußische Vo entwickelt. Zwei Meter hohe Bordwände boten genug Schutz vor Fahrtwinden, außerdem sorgten die Spriegel dafür, daß bei schlechter Witterung die Tiere mit einer Wagendecke geschützt werden konnten.
Fleischmann hat einen im Grunde sehr schönen Wagen entwickelt, feine Gravuren, saubere Bedruckung. Nicht so begeistern kann der Handlauf beim Bremserhausaufstieg. Macht aber viel Arbeit, den angespritzten Griff ohne Spuren zu entfernen.

Offener hochbordiger Wagen für Großvieh nach bayerischer Zeichnung 301.



Ab 1895 bis etwa 1905 ließ Bayern noch einmal rund 200 gebremste offene Viehwagen bauen, welche zum Teil bis in die 50er bei der DR überlebten.

Trix hat, sieht man von der Holzmaserung abgesehen, einen ganz brauchbaren Wagen entwickelt. Der Austausch der Radsätze und das Entfernen der unmöglichen Kupplungen bringen optischen Gewinn.

Offener hochbordiger Wagen für Großvieh nach bayerischer Zeichnung 303.



Parallel zu den Wagen nach Zeichnung 301 wurden noch knapp 200 verlängerte VOmlz[u] gebaut, die das zulässige Ladegewicht besser ausnutzen konnten. Auch diese Wagen schafften es bis in die 50er bei der DR zu überleben.

Basis ist das Trixmodell, wovon zwei Exemplare zersägt wurden. Ein recht schäbiger Wagen, welcher aber Dank feiner Radsätze und anderer Kupplung nicht mehr so spielzeughaft aussieht.

Bedeckter Kleinviewagen nach Musterblatt A8.



Sachsenmodelle lieferte einen etwas unpropotionierten Verbandswagen, welcher beim Vorbild die Preußen nach Musterblatt IIc1 und IId10 (Modelle von GFN) ablöste. Das Vorbild hatte zwei Ebenen und geteilte Schiebetüren. Man sollte tunlichst die Tritte an den Wagenrahmen verlegen...

Bedeckter privater Kleinviewagen, angelehnt an Musterblatt A2.




Nach 1910 nutzten auch private Einsteller die neuen Möglichkeiten der Verbandswagen und ließen Spezialwagen nach ihren Wünschen auf vereinheitlichten Fahrwerken bauen.

Ein glaubwürdes Modell ist der Kleinviehwagen auf Basis des A2, welchen Fleischmann im Angebot hatte. Nur sollte man mit dem Einsatz dieser Wagen Zurückhaltung zeigen.

Bedeckter Kleinviewagen der Austauschbauart.



1927 ging die Deutsche Reichsbahn dazu über, auch den Verschlagwagen mit den Abmessungen des normalen G-Wagen zu bauen. Allerdings ging im selben Jahr der Bedarf an dieser Bauart zurück. Nachdem in der Vergangenheit mehrfach durch Viehtransporte die Maul- und Klauenseuche in Europa verbreitet worden war, verbot die Reichsregierung unter Reichskanzler Wilhelm Marx die Einfuhr von Schlachtvieh und auch den Transit von Vieh durch das Reich.
Als Folge wuchs der Bedarf an Kühlwagen, da nun die Versorgungslücke mit Tiefkühlfleisch aus Argentinien (um ein Beispiel zu nennen) gedeckt werden mußte. Aber das ist eine andere Geschichte...

Stellvertretend für all die mängelbehafteten Modelle soll hier dier Pikowagen stehen, welcher mit seiner erhabenen Beschriftung noch aus frühen DDR-Jahren stammt.