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Der Güterzuggepäckwagen
hatte im Betrachtungszeitraum vielfältige
Aufgaben und große Bedeutung für den
Wagendienst und die Eisenbahner. Er war
Arbeitsplatz für den Zugführer und die
Ladeschaffner, er bot Heimfahrmöglichkeiten
für Eisenbahner nach Dienstschluß,
transportierte Rotten zum Arbeitsort, war
günstige Transportmöglichkeit für Dienstgut
aber auch Materialien für Unterwegsstationen.
Fast alle Güterzüge führten einen Pwg, nur Ng
mit kurzen Läufen verzichteten mitunter auf
den Pwg, der Zugführer fuhr dann auf der
Lokomotive mit. Für den Pwg gab es zahlreiche
Vorschriften, die zu beachten waren:
Er hatte unmittelbar hinter der Lok
eingestellt zu werden, mit der Zugführerkanzel
zur Lokomotive hin. Ein Seil wurde vom
Packwagen zur Dampfpfeife der Lok gezogen, so
daß der Zugführer mit der Pfeife Signale für
das Personal geben konnte. Von seinem erhöhten
Platze aus hatte der Zugführer die Strecke wie
auch den Zug und seine Bremser zu beobachten,
bei Unregelmäßigkeiten (wie Entgleisungen,
Zugtrennungen, verrutschter Ladung) oblag es
ihm, durch die entsprechenden Signale (Signal
25 bis 30 der ESO) die Befehle für das
Zugpersonal zu geben.
Zum Zuge gehörten zur Zeit handgebremster Züge
weit mehr Eisenbahner, als wir uns heute
vorstellen können. Lokführer und
Heizer/Beimann auf Elloks sind klar, Zugführer
als Vorgesetzter der ganzen Mannschaft,
Schlußschaffner, ein bis zwei Ladeschaffner,
dazu zahlreiche Bremser, die je nach
notwendiger Anzahl der Bremshundertstel die
Wagen bemannten und in den Pausen natürlich am
Packwagen zu finden waren.
Daneben war der Pwg auch Vorratslager,
Werkstatt, Diensstube und "Feldlazarett".Es
gab Schmierstoffe, Werkzeuge und Ersatzteile
für kleinere Reparaturen, Ausrüstung zum
Aufgleisen einzelner Wagen, Sicherungsmittel,
Rettungsgerät, Sanitätskasten,
Verbandsmaterialien. Eine Kochmöglichkeit gab
es ebenso wie ein WC.
Der Inhalt eines Werkzeugkastens im Jahre 1918
sah so aus:
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