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Eektrische Personenzuglokomotive der BMAG/MSW, 1914
EP 207

Für den Personenzugdienst auf den schlesischen Gebirgsstrecken bestellte die KPEV 1912 sieben Lokomotiven für den leichten Personenzugdienst.
Ursprünglich - entsprechend preußischer Tradition mit
jeder Laufachse geizend - als 1'C geplant, wurde nach Änderung der Anforderungen (Einbau einer Koksfeuerung zur Zugheizung) das Projekt um eine Adamsachse erweitert. Diese stützte den nachträglich hinzugefügten Heizkessel. Die Personenzuglokomotive wies wie die zeitgleich für das mitteldeutsche Netz entworfene Schellzuglokomotive ES 9ff eine Reihe baugleicher Teile auf. Das sollte die Ersatzteilhaltung vereinfachen. Die Leistung der Maschine entsprach den damaligen Vorstellungen für den Einsatz auf den Strecken nach Halbstadt und Liebau zur Ergänzung der Triebwagen. Durch den Krieg bedingt und die Verzögerung der Auslieferung der schweren 2'D1'-Maschinen gelangten die EP 202 und ihre Schwestern in den schweren Personenzugdienst auf der Hauptstrecke zwischen Lauban und Königszelt. Dort waren sie oft an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit eingesetzt, verkehrten teilweise mit Vorspann und zeigte bis 1924 erhebliche Verschleißerscheinungen.
Nach der Indienststellung der EP 213ff wurden die Maschinen nach Mitteldeutschland umgesetzt. Mit Teilen aus den ausgemusterten E 01 wurden die nun als E 30 bezeichneten Maschinen noch einige Jahre im leichten Zugdienst eingesetzt. Bis 1930 waren die schlesischen Damen dann ausgemustert. Erhalten blieb der Nachwelt kein Exemplar.


Die Beimannseite der Lok.

Das Modell entstand aus einem Teilesatz von Westmodel.
2010 bekniete ich Klaus Bachmann wegen einer Neuauflage der E 30, einige Zeit später konnte ich den Bausatz erwerben. Leider verschob sich der Bau immer wieder, so daß ich erst im Spätherbst 2022 mit der E 30 begann. Zum Glück, denn für ein hervorragendes Ergebnis bracht der Erbauer viel Erfahrung!

Ich habe ein neues Getriebe gebaut, den Fahrzeugrahmen verändert. Die Blindwelle wurde ersetzt, verschiedene Rahmenteil neu angefertigt. Das schwenkbare Gestell der Nachlaufachse habe ich in eine Adamsachse umgebaut.
Die Lok bekam eine Inneneinrichtung, Zwischenwände und Fensterrahmen an den Türen. Dazu Personal, Griffstangenhalter von Weinert, Lampen aus dem 3D-Drucker, ebenso wurde die Dachausrüstung auf SBS 9 umgebaut. Die Laufbretter sind aus Echtholz.
Die Stromabnahme erfolgt nun von allen Rädern, es gibt eine Loksound 5 mit Pufferkondensator 1000 µF und außerdem kann die Lok die wichtigsten Signalbilder zeigen. Die Beschriftung ist von Ostmodell.

Insgesamt war das ein sehr aufwendiger Bau, die Arbeiten zogen sich über drei Monate hin. Gemessen an der Grundlage ist es ein sehr schönes Modell geworden. Zwar sind viele der geätzten Details auf dem Stand der 70er Jahre, aber trotzdem kann sich das Modell noch heute sehen lassen.



Die rechte Seite der EP 207, in Jannowitz abgelichtet.










Quellen:
Bäzold/Fiebig, Archiv Elektrischer Lokomotiven, Transpress, 1. Auflage 1966,
Bäzold/Fiebig, Ellok-Archiv, Transpress, 3. Auflage,
Rampp, Preußen-Report No. 10, Merker, 1997

Elektrische Personenzuglokomotive der BMAG/MSW
 
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