54 801
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54 801, ex. preußische G 5.4. Das Baumuster von 1901.


Das Vorbild.
Die 3/4 gekuppelte Naßdampflokomotive war als leistungsstärkere Nachfolgemaschine der G 3 gedacht. Insgesamt 5 Varianten der 1 C-Maschine wurden gebaut, da man sich zu dieser Zeit noch nicht über ein geeignetes Vorlaufgestell einig werden konnte. Ebenfalls gab es die G 5 als Zwilling wie als Verbundmaschine, von 1901 bis 1910 wurden 750 Exemplare gebaut. Die G 5.4 hatte das Krauss-Lenkgestell, welches hier noch nicht ausgereift war und zu Problemen im Fahrzeuglauf führte. bei den zuletztgebauten Verbundmaschinen der G 5.4 wurde eine verbesserte Adamsachse erprobt, diese Loks wurden als G 5.5 bezeichnet. Sie unterschieden sich bis auf das Laufwerk nicht von der G 5.4.
Gewisse Ähnlichkeiten zur abgeleiteten G 7 sind vorhanden, Kessel, Führerstand, Tender sind nur einige Attribute.
Die G 5 war ab 1892 im mittleren und schweren Güterzugdienst eingesetzt, ab 1893 übernahm die G 7 in allen Spielarten den schweren Zugdienst. Teilweise diente die G 5 auch im Personenzugverkehr im Hügelland und löste dort die G 3/G 4 ab.



Das Modell.
Das Modell der G 5.4 ist von Model Loco, von der Modellentwicklung dürfte der Bausatz aus den späten 80ern bis Ende der 90er stammen. Der gesamte Tender etwa entspricht in allen Details dem der G 7.2 des gleichen Herstellers. Sonst ist der Bausatz gewöhnlich: Materialmix aus Messing und Weißmetall, aus letzterem sind Lokaufbau, Zylinder, Teile des Tenders.

In die Hände bekam ich einen geschlachteten Teilesatz, einer der Vorbesitzer hatte schon mit der Montage begonnen. So war der Aufbau der Lok recht sauber montiert, das Fahrwerk stand auch schon auf eigenen Beinen. Es fehlt aber die gesamte Steuerung, der Motor, ein Teil des Antriebes, der Laufradsatz, eine Reihe von Kleinteilen. Dafür waren Teile des Tenders mehrfach vorhanden, so z.B. 4 Werkzeugkästen.
Erste Überlegungen gingen dahin, die Lok durch einen Pikotender anzutreiben und sie als G 5.5 zu bauen. Dann fiel das Fehlen der Steuerung einschließlich der Gleitbahnen auf und damit war der Bau einer G 5.5 hinfällig. Mit dem geringsten Aufwand läßt sich die Baumusterlok fertigen, auch wenn mir kein Foto der späteren 54 801 bekannt ist.

bei einer der unzähligen Besuche in Bibliotheken und Archiven fiel mir vor Jahren die folgende Passage in die Hände, die ich dann kopieren konnte:




Ich interpretiere das so, daß die erste G 5.4 noch mit innenliegender Steuerung gebaut wurde. Das kommt mir entgegen, denn die G 5.4 von Brawa ist sehr gelungen und es besteht keine Notwendigkeit des Versuches, mit einem so alten Bausatz die Brawa-Lok zu übertreffen. So werde ich als meine G 5 als 54 801 bauen. Mit Innensteuerung und äußerlich verändert.
Über den Tender bin ich mir noch nicht im Klaren, eventuell wird es tatsächlich ein Pikotender, vielleicht baue ich aber auch den Vierachser der P 6 zum Triebtender um. Das wird sich zeigen...


54 801, Zustand 2022.
Quellen:
Weisbrod/Müller/Petznick, Dampflokarchiv 2, Transpress 1987, 1. bis 5. Auflage