Das Vorbild.
Die 3/4 gekuppelte
Naßdampflokomotive war als leistungsstärkere
Nachfolgemaschine der G 3 gedacht. Insgesamt 5
Varianten der 1 C-Maschine wurden gebaut, da man
sich zu dieser Zeit noch nicht über ein
geeignetes Vorlaufgestell einig werden konnte.
Ebenfalls gab es die G 5 als Zwilling wie als
Verbundmaschine, von 1901 bis 1910 wurden 750
Exemplare gebaut. Die G 5.4 hatte das
Krauss-Lenkgestell, welches hier noch nicht
ausgereift war und zu Problemen im Fahrzeuglauf
führte. bei den zuletztgebauten Verbundmaschinen
der G 5.4 wurde eine verbesserte Adamsachse
erprobt, diese Loks wurden als G 5.5 bezeichnet.
Sie unterschieden sich bis auf das Laufwerk
nicht von der G 5.4.
Gewisse Ähnlichkeiten zur abgeleiteten G 7 sind
vorhanden, Kessel, Führerstand, Tender sind nur
einige Attribute.
Die G 5 war ab 1892 im mittleren und schweren
Güterzugdienst eingesetzt, ab 1893 übernahm die G
7 in allen Spielarten den schweren Zugdienst.
Teilweise diente die G 5 auch im
Personenzugverkehr im Hügelland und löste dort die
G 3/G 4 ab. |
Das Modell.
Das Modell der G 5.4 ist von
Model Loco, von der Modellentwicklung dürfte der
Bausatz aus den späten 80ern bis Ende der 90er
stammen. Der gesamte Tender etwa entspricht in
allen Details dem der G 7.2 des gleichen
Herstellers. Sonst ist der Bausatz gewöhnlich:
Materialmix aus Messing und Weißmetall, aus
letzterem sind Lokaufbau, Zylinder, Teile des
Tenders.
In die Hände bekam ich einen geschlachteten
Teilesatz, einer der Vorbesitzer hatte schon mit
der Montage begonnen. So war der Aufbau der Lok
recht sauber montiert, das Fahrwerk stand auch
schon auf eigenen Beinen. Es fehlt aber die
gesamte Steuerung, der Motor, ein Teil des
Antriebes, der Laufradsatz, eine Reihe von
Kleinteilen. Dafür waren Teile des Tenders
mehrfach vorhanden, so z.B. 4 Werkzeugkästen.
Erste Überlegungen gingen dahin, die Lok durch
einen Pikotender anzutreiben und sie als G 5.5
zu bauen. Dann fiel das Fehlen der Steuerung
einschließlich der Gleitbahnen auf und damit war
der Bau einer G 5.5 hinfällig. Mit dem
geringsten Aufwand läßt sich die Baumusterlok
fertigen, auch wenn mir kein Foto der späteren
54 801 bekannt ist.
bei einer der unzähligen Besuche in Bibliotheken
und Archiven fiel mir vor Jahren die folgende
Passage in die Hände, die ich dann kopieren
konnte:
|
Ich interpretiere
das so, daß die erste G 5.4 noch mit
innenliegender Steuerung gebaut wurde. Das kommt
mir entgegen, denn die G 5.4 von Brawa ist sehr
gelungen und es besteht keine Notwendigkeit des
Versuches, mit einem so alten Bausatz die
Brawa-Lok zu übertreffen. So werde ich als meine
G 5 als 54 801 bauen. Mit Innensteuerung und
äußerlich verändert.
Über den Tender bin ich mir noch nicht im
Klaren, eventuell wird es tatsächlich ein
Pikotender, vielleicht baue ich aber auch den
Vierachser der P 6 zum Triebtender um. Das wird
sich zeigen... |
54 801, Zustand 2022.
|