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53 312, ex. preußische G 4.3.


Das Vorbild.
Die 3/3 gekuppelte Naßdampflokomotive war eine zu spät geborene Tochter aus der Familie der Dreikuppler. Preußen hatte seit 1895 bereits vierfach gekuppelte Güterzuglokomotiven im Einsatz, so ist die Entwicklung einer weiteren dreifach gekuppelten nicht ganz nachvollziehbar. Verständlicher wird es, wenn man bedenkt, daß Preußen bis 1918 die weltweit größte Eisenbahngesellschaft betrieb!
Das wird deutlich an schlichten Zahlen:
G 3 - über 2000 Maschinen gebaut.
G 8.1 - über 5000 Maschinen geliefert.
P 8 - fast 1900 Maschinen hergestellt.
Bei solchen Stückzahlen ist es nachvollziehbar, daß jede Achse, jeder zusätzliche Dampfdom, jedes zusätzliche Bauteil enorme Kosten verursacht und Preußen schon immer sparsam bis geizig agierte.

Vor der Jahundertwende, zum "Fin de Siècle" reichte die Geschwindigkeit der alten Maschinen noch aus, Güterzüge waren selten schneller als 15 bis 20 km/h unterwegs. In den ländlichen Gebieten Ostelbiens, speziell Pommerns, West- und Ostpreußens mit seinem schwachen Verkehr reichte die Zugkraft der alten Dreikuppler noch aus. Zur Beförderung von Personenzügen wie auch PmG dagegen waren die G 3, G 4 und G 5 ungeeignet. Daher entwickelte die Union Eisengießerei in Königsberg bis 1901 eine durchaus moderne Maschine, die den übrigen C-Kupplern in allen Bereichen überlegen war. Langer Achsstand und damit ruhiger Lauf, hochliegender Kessel, 12 atü Kesseldruck, Heusingersteuerung, Luftdruckbremse. Damit war die G 4.3 auch für den Personenverkehr geeignet. Auf Garbes Bestreben hin (So war die Fertigung der dringend benötigten P 6 vorgezogen worden) wurde 1901 die Fertigung auf 1903 verschoben. Steigender Verkehrsumfang veränderte inzwischen die Anforderungen und so wurden bis 1907 nur noch 63 Exemplare der dreifach gekuppelten Lokomotive gebaut. Nach nicht einmal 25 Jahren Dienstzeit in Ostpreußen wurden die Maschinen ausgemustert.




Das Modell.
Das Modell der G 4.3 ist von Fleischmann und ursprünglich als Einfachmodell für die Startpackungen entwickelt worden. Warum der alte Horst Fleischmann sich für ein schon 1930 ausgemustertes Vorbild entschieden hat, kann nur erahnt werden. Das doch recht große Füherhaus konnte den riesigen Rundmotor aufnehmen, eine Schlepptenderlok wirkt größer und "wertiger", seine Vorliebe für preußische Maschinen? Wie gesagt, Spekulationen.

Das Modell wird heute immer noch, inzwischen mit brünierter Steuerung und dunklen Radreifen, angeboten. Meine Maschine stammt aus der Geschenkpackung 4883 "Die alten Preußen", G 4.3 mit 5 Länderbahn-Güterwagen. Eigentlich brauchte ich nur ein Tendergehäuse für meine P 4.1, Ersatzteil nicht lieferbar, bei eBay kostet der Tender fast soviel wie die ganze Lok, die ganze Lok ist nur unwesentlich billiger als die besagte Geschenkpackung, 80 Euro für 5 GFN-Güterwagen ist in Ordnung, die Lok dazu geschenkt. Gedanken, um Ausgaben zu rechtfertigen - wir kennen das.
Nach gründlicher Überlegung nahm ich Abstand davon, die G 4.3 in Teilen in der Bucht zu versenken und arbeitete sie für die ländlichen Module meiner Tocher auf. Im am Ende verlinkten Video erkläre ich das vorgehen genauer, hier nur die wesentlichen Schritte:
Ausbau von Antrieb und Getriebe aus der Lok,
Rahmen rekonstruieren,
Räder abdrehen,
Kessel abräumen und neu mit Leitungen ausstatten,
Pikotender anpassen,
Lackierung,
neue Beleuchtung,
Alterung.










Quellen:
Weisbrod/Müller/Petznick, Dampflokarchiv 2, Transpress 1987, 1. bis 5. Auflage


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