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37 107

1/4 gekuppelte Personenzuglok der Normalbauart, Gattung P 6, spätere BR 37.


Die P 6 als 37 107 schon mit kurzem Tender.


Das Vorbild.
Lokomotiven der Achsfolge 2'B dominierten um 1900 den Reisezugverkehr, mit der P 4 und der S 3 waren ausgereifte Konstruktionen vorhanden. Als nach den Ideen des Wilhelm Schmidt aus Kassel die S 4 als erste Heißdampf-Serienlok ab 1904 gebaut wurde, versuchte Robert Garbe mit der möglichen Leistungssteigerung durch das Heißdampfverfahren das Verbundtriebwerk durch das einfachere Zwillingstriebwerk zu ersetzen. Gleichzeitig strebte er an, eine Universallokomotive zu schaffen. Sie sollte Schnellzüge, wie auch Personen- und Güterzüge befördern können, einfach in der Unterhaltung, leistungsstark und zuverlässig sein.
Dieser Versuch manifestierte sich sich in der preußischen P 6, wobei das Ergebnis bescheiden war. Die Leistung der Lokomotive war überzeugend, allerdings waren ihre Treibräder mit 1600 mm (wie bei der BR 41!) zu klein für Schnellzüge, zu groß für Güterzüge und die Laufruhe war durch das seltsame Fahrwerk auch unzureichend. Das grundsätzlich geeignete Krauss-Hemholtz-Gestell wurde nach diesen Erfahrungen erst durch die DRG wieder aufgegriffen.

Die Lokomotiven wurden vor allem im Osten eingesetzt, die Rbd Königsberg (Pr.) hatte sie in den Betriebswerken Marienburg, Graudenz, Deutsch Eylau, Königsberg, Korschen, Insterburg, Tilsit, Prostken, Osterode, Angerburg und Allenstein stationiert. Einige wenige Maschinen waren auch in Münster, Köln und Elberfeld im Dienst.

Von 1902 bis 1910 wurden vom "Häßlichen Entlein" 257 Exemplare gebaut, 163 Maschinen erhielten eine Reichsbahnnummer. Nach 1945 wurden die Loks dann ausgemustert.



Das Modell.
Viele Jahre gab es nur von Merker &  Fischer eine P 6, später landete das Modell bei Model Loco. Es gab auch eine Variante von Kayser aus England (Im Maßstab 1:76), erst mit der P 6 von Fleischmann erschien ein Großserienmodell. Leider ist die letztgenannte Variante auch verflucht. Zuerst brachte GFN eine Maschine der KME, welche sich vor allem im Umlauf von der Regelversion unterschieden. Danach gab es die französische Version mit korrektem Umlauf, aber franz. Rauchkammertür. Leider erlosch Fleischmann als H0-Anbieter vor dem Erscheinen der Regelversion. Und um das Elend voll zu machen, zerbröseln die roten Kunstoffteile der Preußin!

Das gezeigte Modell ist mir als Fertigmodell in die Hände geraten. Die ML-Lok wurde durch einen professionellen Anbieter sehr genau gebaut, die Qualität der ganzen Arbeit ist beeindruckend!



Von mir wird die Maschine umgebaut. Der viel zu mächtig bekohlte 2'2'T16 nach Musterblatt III5f wird durch einen Dreiachser nach Musterblatt IIIfd ersetzt, wie es bei den Allensteiner Maschinen 1929 passierte, um sie im Winter in den kleinen Schuppen dreier Endbahnhöfe unterstellen zu können.


2024 gelang es mir endlich, den Tender umzubauen. Mich störte vor allem der hohe und damit vorbildwidrige Kohlenkasten. Daher wurde die Wasserkastendecke abgesenkt.



So entspricht die Maschine mehr dem Vorbild, als Nummer wählte ich die 37 094. Nach meinen Recherchen war das eine der Loks, die den Tendertausch erlebten.




Ein Blick von hinten auf die nun verbesserte Optik. Die perfekt geätzten Schilder sind von Ostmodell.







Das Video zum Bau:



Quellen:
Weisbrod/Müller/Petznick, Dampflokarchiv 1, Transpress 1987, 1. bis 5. Auflage
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