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gekuppelte Schnellzuglok der Verbundbauart, Gattung S 4,
spätere 13 501.
Das Vorbild
Rund 10 Jahre war die S 3 die Schnellzuglok
Preußens. Ab 1893 gebaut, war die Maschine um die
Jahrhundertwende ausgereift und weitere
Leistungssteigerungen waren nicht zu erwarten. Wilhelm
Schmidt aus Kassel hatte 1898 eine S 3 mit seinem
Überhitzer ausrüsten lassen. Die trotz Kinderkrankheiten
beachtliche Leistungssteigerung mündete in eine ab 1902
gebaute Serie von 104 Heißdampfmaschinen der Gattung S 4.
Dabei ist die S 4 durchaus eine eigenständige Entwicklung,
während die zeitgleich gelieferte S 5 als verstärkte S 3
gilt. Der Vergleich der S 4 mit der S 5 fiel zugunsten der
Heißdampflok aus, welche schon 1909 durch die noch
kräftigere S 6 ersetzt wurde.
Bedenkt man die Entwicklung der Schnellzugloks, 1903
wurden die letzte S 6 geliefert, 1922 erschienen die
ersten P 10, so wird deutlich, wie überfordert die
B-Kuppler seit 1914 mit dem Betrieb waren. 1927 wurde die
letzte S 4 ausgemustert, welche zuletzt nur noch Personen-
und Postzüge beförderte.
Das Modell
Eine S 3 stand auf dem Wunschzettel,
durch Zufall wurde aber eine S 4 aus der Bucht gefischt.
Mit üblen Bauschmerzen mitgesteigert, nicht die
finanzielle Schmerzgrenze erreicht und das vierwöchige
Rückgaberecht im Auge gehabt. Die S 4 war ein Fertigmodell
von Westmodel und ich habe nicht die besten Erfahrungen
vorzuweisen.
Die ganze Lok war großzügig mit
Märklins Getriebekleber behandelt worden und lief nicht.
Die Lok wurde ausgewaschen, der Aufbau abgebeizt, neu
lackiert, beim Tender habe ich die Kohlenkastenerhöhung
entfernt, auch bekam er neue Räder. Der GFN-Tenderaufbau
der P 8 mit gefrästem Westmodel-Antrieb läuft ruhig, aber
er haßt unebene Gleise.
Sonst habe ich ich mich bei der Rekonstruktion zurück
gehalten.
Ein S 4 hatte im übrigen auch Model Loco im Angebot.
Das Video zum Bau:
Quellen: Weisbrod/Müller/Petznick,
Dampflokarchiv
1, Transpress 1987, 1. bis 5. Auflage