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- Westmodel - |
Klaus Bachmann, der Mann hinter
dem Namen "Westmodel" ist schon verhältnismäßg lange
mit der Fertigung von Kleinserienmodellem beschäftigt. Von ihm kam
das "BA" bei "ZUBA", aus deren Produktion stammt u.a. ein ET 25,
später war er an "Intermodel" beteiligt. Dort wurden
Messingmodelle in H0 und N gefertigt, für die Fahrzeuge wurden in
der Regel Industriefahrwerke mit all ihren Vorteilen und Mängeln
benutzt. Nach der Trennung von seinem Partner wurde das
Produktionsprofil geteilt, N blieb bei "Intermodel", H0 wurde in die
neue Firma "Westmodel" übernommen. Soweit (und hoffentlich
fehlerfrei) die Übersicht zur Firmengeschichte.
Schon recht früh gehörten für Klaus Bachmann auch die eher seltenen oder vergessenen Vorbilder dazu und wurden im Modell umgesetzt. Viele Dampfloks der Länderbahnen, die S 3 sei erwähnt wie auch die G 8, von denen es heute noch keine Großserienmodelle gibt. Ebenso bei den elektrischen Fahrzeugen: Hier ist der Verdienst Bachmanns nicht hoch genug einzuschätzen, ohne ihn gäbe es die meisten preußischen Elloks in H0 nicht! Das sollte auch der Leser meiner Bauberichte und Kritiken nicht vergessen, wenn ich mich über Details, konstruktive Lösungen oder die Fahreigenschaften der Modelle ärgere. Die Alternative, Märklinfahrwerke, grob und undetailiert unter den Elloks zu finden würde mir im übrigen ebensowenig gefallen wie der vollständige Verzicht auf preußische Elloks. Viele, aber nicht alle bemängelten Eigenschaften haben ihre Ursache in der Kleinserienfertigung. An zwei Beispielen will ich das erläutern: 1. Die Rahmen entstehen bei vielen Kleinserienherstellern aus Messingblech und werden geätzt. Hier können die CAD-Zeichnungen fehlerhaft sein, das Anfertigen der Belichtungstaschen kann zu Abweichungen führen und dann gibt es beim Ätzen auch noch minimale Unterschiede. Wird dann der Rahmen gefaltet, was auch zu Ungenauigkeiten führen kann, ist in vielen Fällen, meist durch den Ätzvorgang bedingt, jeder Lagerausschnitt anders. 2. Für ein Achslager aus Messingguß wird ein Urmodell gebaut. Dieses wird abgeformt, dann werden zahlreiche Abgüsse in Wachs angefertigt. Diese werden dann zu einem "Baum" zusammengebaut. Anschließend wird der Wachsbaum in Gießmasse getaucht, wenn diese ausgehärtet ist, wird die Form erhitzt, das Wachs fließt aus und anschließend kann das flüssige Messing eingebracht werden. Ist der Guß erkaltet, wird mit einem Hochdruckstrahl aus Wasser die Gußform abgetragen. Wenn man sich diesen Vorgang vorstellt, ist es keine Überraschung mehr, daß solche Teile recht individuell aussehen. (Durch die höheren Schmelztemperaturen kann man hier, im Gegensatz zum zinnhaltigen Weißmetall nicht mit Silikonformen arbeiten, so daß der Zwischenschritt mit dem Wachs notwendig ist). Werden nun diese unterschiedlich ausfallenden Achslager in den Rahmen ohne Nacharbeit eingesetzt, stehen die Achsen der Radsätze und Blindwellen naturgemäß nicht 100%ig so, wie man es sich wünscht. Die Kunst ist es nun, das Ganze trotzdem hinzubekommen, Leider sind Bauanleitungen da oft nicht sehr hilfreich, egal ob Westmodel, Model Loco o.ä. |