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71. Zusatzgewichte

Zusatzgewichte

Gerade bei schwierigen Streckenführungen erreichen manche Lokomotiven sehr schnell ihre Grenzen.
Auf meiner Anlage war es konkret eine Steigung, die als Unterlage eine Schaumstofframpe von Mössmer hat. Einige Lokomotiven, so die E 04 von Märklin und die Günther E 95 hatten Mühe, einen zwei Meter langen Zug die Steigung hinauf zu befördern. 

Die einfachste Methode zur Beseitigung dieser Probleme ist (sofern im Gehäuse Platz ist) zusätzliche Gewichte einzubauen.
Da gibt es zum ersten die früher schon beschriebene Möglichkeit, Bleikugeln aus dem Anglerbedarf bzw. Luftgewehrmunition in freie Gehäuseecken zu kleben. So richtig optimal ist diese Lösung allerdings nicht. Zum ersten verdirbt man das Gehäuse bzw. Fahrwerk und hat bei späterem Epochenwechsel Schwierigkeiten, das Modell angemessen zu verkaufen. Auch wird eine Reihe Platz verschenkt, da zwischen besagten Kugeln Luft bleibt.
Allerdings lassen sich auch kleinste Hohlräume füllen.

Eine weitere Möglichkeit ist, formgenaue Balaststücke zu gießen. Nur eignet sich das Gehäuse nur in Ausnahmefällen als Gußform.

Alternativ dazu kann man aus 1 mm starker Pappe ein an einer Seite offenes Werkstück anfertigen, das genau in das Gehäuse paßt.
Wenn keine mechanischen Teile der Lok behindert werden und auch das Gehäuse noch richtig sitzt, spannen Sie die Gußform vorsichtig in einen Schraubstock ein.

Blei hat unbestritten die besseren Eigenschaften (höhere Dichte), bringt aber gesundheitliche Gefahren mit sich. Ungefährlicher, (Trotzdem auf gute Lüftung achten!) gerade in geschlossenen Räumen, ist der Einsatz von Stangenzinn. Zum Schmelzen des Zinns brauchen Sie nur einen Lötkolben von etwa 60 Watt.

Das Zinn wird an der Lötspitze geschmolzen und tropft in die Form. Hat sich genug Material in der Form gesammelt, steckt man die Lötspitze direkt in die Form. Durch die Pappe ist das Zinn ausreichend isoliert und bleibt lange genug flüssig. Nach und nach kleine Stücken Zinn in die Masse gegeben, erhitzt man die Schmelzmasse so lange, bis die Form gefüllt ist. Ist die Form sehr groß, ist es günstiger, hin und wieder mit einem nassen Pinsel die Pappform zu kühlen.
Ist der Schmelzprozeß beendet, sollten Sie Vorsicht beim Abkühlen walten lassen. Die Pappe läßt das Material nur sehr langsam erkalten!
Ist das Gewicht abgekühlt, reißt man die Pappe ab und setzt das Gußstück ein. Durch die Wandung der "Gußform" sitzt das neue Gewicht mit etwas Spiel.
Es muß nur noch befestigt werden.



 


Die Abbildungen zeigen die eingesetzten Gewichte bei den verschiedenen Lokomotiven



Für die E Märklin 04 war das Anfertigen zweier Balaststücke notwendig. Nur das auf dem Bild sichtbare vordere Gewicht 2 hätte die Masseverteilung ungünstig beeinflußt. Das hintere Gewicht 1 liegt mittig über den beiden Achsen A und B. Für die Antriebszahnräder war eine Aussparung notwendig. Noch vor der A-Achse ist der Digitaldecoder zu sehen.
Mit den Gewichten ist die E 04 nun in der Lage einen Acht-Wagen-Zug die Rampe hinauf zu befördern.



Die E 95 ist eigentlich schon eine recht schwere Maschine. Trotzdem füllte ich den Raum zwischen Schwungmasse und Rückwand mit einem Gewicht. Dieses ist nur lose eingesetzt, um es zu befestigen erhielt es den sichtbaren Schlitz, dort greift ein Teil des Daches ein, so daß die Schwungmasse nicht behindert wird.




Variante 2 zeigt dieses Bild: Der Vorbau wurde bereits beim Bau der Lok mit einem Pappfußbodern ausgestattet, dann das Gehäuse in Folie gelegt und in Wasser gestellt. Dann nahm ich einen 60Watt-Lötkolben und tropfte Stangenzinn in den Vorbau, bis er gefüllt war.

Och, kiek mal an
Die Ep 248 von Westmodell ist optisch sehr ansprechend, durch das gewählte Material (Messing) aber sehr leicht und alles andere als geeignet, schweren Personenzugdienst im Gebirge abzuleisten. 
Im Gehäuse ist sehr viel Platz, deshalb erhielt die Lok drei vorläufige Gewichte, weitere können bei Bedarf nachgerüstet werden. 

Gewicht 1 liegt über der Laufachse und ist so flach gehalten, damit der Decoder nicht durch die Fenster des Kompressorraums sichtbar wird. Gewicht 2 liegt über der ersten Treibachse und entstammt einem anderen Balastgewicht, es wurde direkt auf den Rahmen geklebt. 
Gewicht 3 füllt den Transformatorenraum sauber aus. 

Mit diesen drei Gewichten ist die E 50.4 nun in der Lage, einen 10- Wagen- Schnellzug in der Ebene zu befördern. Auf der besagten Rampe zieht sie nun immerhin noch 4 Wagen, mit mehr Last bricht die Motordrehzahl ein und die Maschine kommt fast zum stehen.
Folgerung: Schwachbrüstiger Motor, der völlig unterdimensioniert ist.



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