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Kesselwagen der Gattung ZZ


Bau eines vierachsigen Kesselwagens, eingestellt bei der Deutschen Reichsbahn

Das Vorbild
Kesselwagen gehörten wie verschiedene andere Behälterwagen auch zu den Privatwagen. Zwar mußten auch sie den aktuellen Normen und Vorschriften entsprechen, allerdings hatten die Hersteller mehr Gestaltungsfreiheit nach den Wünschen der Auftraggeber. Kesselwagen gehörten nicht zu den Fahrzeugen, die im Rahmen der Verbands- oder Austauschbauarten genormt wurden.

Recht zögerlich begann nach einigen Versuchen in den 80ern des 19. Jh. am Anfang des 20.Jh der Bau vierachsiger Güterwagen überhaupt. Mit dem Diamonddrehgestell war ein recht brauchbares Güterwagendrehgestell gefunden (Bei den französischen Castortransportwagen findet man sie noch heute!), auch gab es bereits Preßblechdrehgestelle.

Mit den amerikanischen Truppen kamen im 1. Weltkrieg auch Güterwagen nach Europa, die in vielen Teilen vom gewohnten Bild abwichen.
Während die OO- und GG-Wagen weitgehend unverändert in Frankreich und in Polen weiterverwendet wurden, gelangte ein Teil der Kesselwagen über private Einsteller auch ins Reichsgebiet. Dort wurden sie zum Teil umgebaut und den Normen des Verbandes deutscher Eisenbahnverwaltungen angepaßt.

Das Ausgangsmodell
Das Ausgangsmodell

Das Ausgangsmodell
Ausgang des Umbaus ist ein vierachsiger Kesselwagen von Kleinbahn/ Wien. Der Wagen fiel mir vor etwa 12 Jahren beim Wühlen in einer Kramkiste in die Hände, damit ist also nicht gesagt, daß es den Wagen noch zu  kaufen gibt.
Der Wagen hat ein Zinkdruckgußfahrwerk, Kunstoffaufbauten und auch die Drehgestelle sind aus Plastik. Inklusive der Räder, was kein überzeugendes Fahrverhalten zur Folge hat.
Weiter benötigt man ein Bremserhaus mit Bühnengeländer, Speichenradsätze, Spachtelmasse, Klebstoff, etwas feinen Sand, Polystyrol und Farbe.

Der Umbau
Der Wagen wird komplett zerlegt, die Drehgestelle lassen sich einfach abziehen, der Kessel muß mit Gewalt entfernt werden, da die Kunststoffnasen der Befestigung verschmolzen sind.

Das Bühnengeländer wird abgeschnitten und der Rahmen bei Bedarf gerichtet. Eventuell sollten die "Zinkpickel" abgeschliffen werden. Der Tausch der Puffer gegen Drehteile von Weinert scheint mir empfehlenswert, ich benutzte Stangenpuffer von Piko.

Der Kessel wird durch die untere Öffnung mit feinem Sand gefüllt, da der Wagen im Originalzustand zu leicht ist. Dabei sollte man an sich an anderen Güterwagen orientieren, ich füllte den Kessel zu etwa 30%. Das Loch wird mit etwas PS verschlossen und verputzt. Die vier Vertiefungen seitlich im Kessel sollten in jedem Fall mit Spachtel verschlossen werden, bis sich eine glatte Oberfläche ergibt. Auch haben Modelle in der Regel zahllose Gußnähte, die man besser entfernt. Speziell an der Unterseite muß für eine glatte Auflage gesorgt werden.

Die Farbgebung ist nicht weiter aufwendig. Schwarz für Fahrwerk und Drehgestelle, braun (RAL 8012) für das Bremserhaus und eine dunkle Farbe für den Kessel. Ich wählte 7021, aber auch andere Farben sind möglich, es hängt vom Einsteller und Verwendungszweck ab.

Nach dem Lackieren wird das Fahrzeug montiert, als erstes das Bremserhaus mit der Bühne auf den Rahmen geklebt, dann folgt der Kessel.
Einsetzen der Räder und Montage der Drehgestelle, Zurüstung der Kleinteile wie Tritte usw. - fertig.

Bild 2

Beschriftung
Am besten orientiert man sich an anderen Modellen hinsichtlich der Beschriftung und Aufteilung. Wichtig ist das eingerahmte P hinter der Wagennummer. Bei meinem Modell ist die Beschriftung noch unvollständig.
Bild 3

Fazit
Mit wenig Aufwand entsteht aus einem Spielzeug ein vorzeigbares Modell mit guten Laufeigenschaften, das wegen seiner Größe im Zugverband auffällt.
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