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pr. S 10
Einführung
Als auch bei Schnellzuglokomotiven der 3. Kuppelradsatz nicht mehr zu vermeiden war, lieferte Schwartzkopff 1910 zwei Vorrausmaschinen der Gattung S 8. Vulcan überarbeitete mit den Erfahrungen der Probeloks die Konstruktion und ab 1911 wurden 200 Vierlingsloks geliefert.
Im Betriebsdienst enttäuschten sie und wurden bis 1935 ausgemustert.

Das Model
1995 brauchte Märklin in Zusammenarbeit mit Trix die S 10 als Hofzuglok heraus. Optisch durchaus ansprechend, gab es doch eine Reihe Probleme mit dem Antrieb und der Zugkraft.
Obwohl mit Glockenankermotor ausgestattet, hatte die Lok in der ersten Ausführung wohl Mühe, vier Wagen zu befördern.
Auch waren zwei der Zahnräder aus ungeeignetem Matrial und verschlissen sehr schnell. Vor dem Konkurs tauschte Märklin auf Kulanz, inzwischen ist das ein Totalschaden.

Mir lief die S 10 eher ungeplant zu. Auf einer Börse lag sie, mit Sturzschaden an der Front und einigen Farbabplatzern, für 80 Euro auf einem Tisch. Da ich ohnehin eine preußische Schnellzuglok in der Ursprungslackierung haben wollte, bot die Maschine sich an.
Für den Preis könnte sie als Ersatzteilspender dienen, so ist das Risiko gering und das Fahrwerk muß in jedem Fall umgebaut werden...



Bild 1
Die Schadlok bei der ersten Bestandsaufnahme.

Erste Bestandsaufnahme
Die Lok ist auf die vordere Pufferbohle gefallen, Schieneräumer brauchen ab und die Puffer wurden verbogen. Der Vorbesitzer hat die Puffer mit viel Mühe und noch mehr Kleber wieder eingesetzt, das Vorlaufgestell war ebenfalls auseinandergefallen.
Der Antriebsblock ist ebenfalls losgerissen, die Zahnräder sind in Ordnung, ein paar Leitungen sind gebrochen, die Kolbenschutzrohre fehlen und außerdem hat die Lok viel Öl bekommen und grauenvoll hohe Spurkränze!
Aber die Speichen der Treibräder sind wirklich zierlich...


Bild 2
Die beschädigte Front.

Beim Zerlegen der Lok gab esweiter keine Überraschungen. Dieses Mal habe ich auch die Demontage schrittweise dokumentiert, da einige Schritte länger dauern werden.


Bild 3
Der Tender mit recht zierlichen Drehgestellblenden.

Der Tender macht sich auch nicht schlecht, im Notfall kann er immer noch zum Triebtender werden. Platz genug ist allemal.


Bild 4
Blick in den Antrieb.

Der Antrieb ist typisch Trix und, nun ja, ungewöhnlich. Mit erschließt sich noch nicht, warum die Kraftübertragung vom Motor auf die Schneckenwelle mit drei Zahnrädern erfolgt. Daß die schwarzen Kunstoffzahnräder auch noch lose auf der Achse sitzen, erleichtert das Verständnis keineswegs!



Bild 5
Die Treibräder - zierliche Speichen mit unzumutbarem Radreifen.

Hier ein Blick auf die schwierigste Baustelle. Die Radsätze sind wegen der Achsen mit 3 mm ohnehin schon sehr speziell, wegen der Wechselstromausführung muß eine Seite isoliert werden. Tauschräder kosten lt. Märklin 60 Euro. Das Stück, nicht der 3er Satz Treibräder! Vielleicht sollte ich die Lok doch zerlegen und in der Bucht teileweise versenken?

Der Plan: Räder auf einer Seite isolieren, neu bereifen, dabei gleich Code88 und RP25 anwenden. Die Laufradsätze (6 Stk) gehen in den Müll, da gibt es bei Weinert weit Besseres!
Die neuen Radreifen kriege ich allein nicht hin, da die Räder "nur" 1,5 mm starke Radreifen haben. Also Arbeit auslagern, und das dauert...



















Baubericht
pr. S 10