0. Einführung.
Allgemein handelt es sich
beim Sandstrahlen um einen reinigenden oder aufrauenden Vorgang, bei
dem Sand oder andere körnige Materialien mittels Druckluft auf das
Werkstück geschleudert werden. Hauptsächlich dient das
Sandstrahlen dem Entrosten oder Reinigen. Das Strahlgut trifft auf das
Objekt auf, dabei werden je nach Korngröße Teile der
Oberfläche (bzw. des Anstriches oderdes Rostes) herausgeschlagen.
Im Bereich der Modellbahn dürfte das Entrosten mit Ausnahme der
alten Blechfahrzeuge, eher selten die Aufgabe sein. Hauptsächlich
geht es um das Abtragen alter Anstriche oder um die
Untergrundvorbereitung vor dem Lackieren. Im Gegensatz zu Brücken
oder Zäunen bedarf das Abstrahlen einer Modellok aus Messing zum
Beispiel besonderer Geräte und Strahlmittel.
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1. Die Sandstrahlkabine.
Generell
genügt eine Sandstrahlpistole, ein Kompressor und "ein Eimer
Sand". Nachteil ist, daß die gesamte Umgebung vollgesaut wird und
das Strahlgut nach kurzer Zeit verschwunden ist. Zudem ist der
entstehende Staub sowie feines Strahlgut nicht unbedingt
gesundheitsförderlich.
Die elegantere und saubere Lösung ist daher eine Sandstrahlkabine.
Neben den winzigen Teilen speziell für die Modellbahn (Badger
glaube ich) gibt es in unregelmäßigen Abständen beim
Baumarkt "Globus" die von mir genutzte Kabine. Baugleiche Geräte
findet man auch bei eBay.
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Die Kabine hat die
ungefähren Grundmaße von 70 x 50 cm, ist rund 50 cm hoch und
von oben durch einen Klappe zu befüllen. Die Sichtscheibe ist aus
Kunststoff und von innem mit einer zusätzlichen Schutzscheibe
beklebt. Davon liegen drei oder vier Ersatzscheiben bei, falls diese
blind geworden ist. Weiter gibt es eine Beleuchtung, eine Pistole und
ein Ablagegitter. Leider ist die Kabine auf Rechtshänder
zugeschnitten.
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Weiter gibt es zwei ziemlich groß geratene
Gummihandschuhe, durch die in der Kabine gearbeitet wird.
Die Pistole
läßt sich leicht entfernen und gut reinigen. Außerdem
habe ich damit auch ein Garagentor mit Kies abgestrahlt, sie ging
besser als das spezielle Teil aus dem Baumarkt. Aber das ist eine
andere Geschichte...
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2. Das Strahlgut.
Am schwierigsten zu
beschaffen ist modellbahntaugliches Strahlgut. Mit 2 bis 3 bar und
Chinchillasand sind Messingmodell ab 0,4 mm Wandstärke zu
bearbeiten, es besteht aber die Gefahr, daß durch den
aufschlagenden Sand Teile verbogen werden.
Besser geeignet ist spezielles Material, daß Badger z.Bsp. in
Gebindegrößen von 125 ml für nicht unerhebliche Preise
anbietet. Da man etwa 5 bis 7 Liter für die Kabine benötigt,
ist das nicht die Lösung.
Man kann es noch mit Nußschalen oder Salz probieren oder gleich
einen 25 Kg Sack mit Stralmittel bestellen.
Mir gelang es, über einen Bekannten an zwei Proben zu kommen.
Einmal eine Probe Glaskugeln. Diese werden benutzt, um Aluminium zu
reinigen ohne Material abzutragen. Es fäßt sich wie Staub
an, beim Reiben zwischen den Fingern merkt man aber die Körnung.
Zum zweiten an eine Mischung aus Aluminiumoyd, Stahlstaub und
Glasstaub. Die zweite Probe war feinkörniger, ist aber so fein,
daß der Filter der Kabine schnell zusetzt. Hier muß
unbedingt mit Staubmaske gearbeitet werden-
Mit beiden Proben läßt sich 0,3er Messingblech abstrahlen,
mit der feineren bei Vorsicht auch noch 0,2er Blech. Ebenfalls
erfolgreich war das Entfernen von Tampondrucken auf
Polystyrolgehäusen.
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2. Das Strahlen.
Das Abstrahlen selber ist nicht weiter schwierig. Kabine befüllen,
verschließen, Licht an. Durch die Handschuhe das Modell gegriffen
und mit der Pistole draufgehalten. Im Bild ist das Gehäuse der EG
545 von Westmodel zu sehen. Sämtliche Spuren des Ätzvorganges
werden entfernt, überschüssiges Zinn wird ebenso abgetragen
wie Fingerspuren und Dreck.
3. Die Nachbehandlung.
Nach dem Abstrahlen sollte sofort grundiert werden, bevor durch den
Luftsauerstoff das Messingwieder anläuft.
Farben, die auf gestrahlen Modellen angebracht werdne, halten um
ein mehrfaches besser als ohne Grundbehandlung.
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Fortsetzung und
Überarbeiitung folgt.
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