Einführung
Mit dem Empfangsgebäude "Krakow am See" begann Auhagen eine
vielversprechende Serie typisch preußischer Eisenbahnbauten.
Diese Gebäude begeistern durch ihre maßstäbliche
Größe, ihren Detailreichtum und die korrekte und
maßgenaue Umsetzung des Mauerwerks. Vorbildgetreu werden hier
Läufer und Binder dargestellt, alle Ziegel haben scharfe und
genaue Kanten, Zahnfries und Fensterbögen runden das Bild ab.
Vergleicht man diese Serie mit anderen Produkten, möchte man kein
anderes Mauerwerk mehr haben.
So schön die Modelle sind, leiden sie doch an dem bekannten
Problem, daß Kunststoff eben immer wie Plastwerkstoff aussieht.
Mit
wenig Aufwand läßt sich das aber abstellen, man sollte sich
aber darüber klar sein, daß ein überarbeitetes
Gebäude die Nacharbeiten an allen Hochbauten nach sich ziehen kann.
Grundsätzliches und
Vorbereitungen
Prinzipiell stehen zwei Möglichkeiten offen, einmal die Alterung
mit Trockenfarbe und das Lackieren der Teile. Farbpulver bringt schon
eine Verbesserung, allerdings ist die Alterung aller Teile nicht
möglich und der Plastikglanz wird nicht vollständig
verschwinden.
Günstiger ist die Lackierung sämtlicher Gebäudeteile,
dabei ist die Art der Farbe erst einmal zweitrangig. Bei einer
Lackierung ist man unabhängig von den vom Hersteller vorgegebenen
Farben, das Gebäude wird individueller und ist u.U. kaum noch als
das Produkt von Firma X zu erkennen. Selbst wenn man die gleichen
Farben wie der Hersteller für die Wandflächen wählt,
lassen sich doch Türen und Fenster individuelle gestalten.
Ein Nachteil darf nicht vergessen werden, lackierte Teile lassen sich
schlechter mit Polystyrolkleber verarbeiten. Deshalb muß bei der
Überarbeitung überlegt vorgegangen werden,
zusammengehörende Teile werden vor der Lackierung montiert, wie
z.B. der Gebäudekörper, bei Fenstern muß eventuell die
Farbe von der Klebfläche wieder entfernt werden.
Exemplarisch soll das Vorgehen hier an Auhagens Beamtenwohnhaus gezeigt
werden.
Der erste Schritt
Zuerst werden die Seitenmauern geklebt und mit der Grundplatte
verbunden. Übertretender Klebstoff ist hier nicht der GAU, die
Farbe überdeckt solche Fehler problemlos. Lackiert werden die
Wände bei mir mit RAL 8012, das ist das gewöhnliche
Güterwagenbraun. Ob matt oder in seidenmattem Glanz, ist eine
Geschmacksfrage. Ich bevorzuge matt für sehr alte oder verkommene
Gebäude. Um einen nicht allzu gleichmäßigen Anblick zu
bekommen, gehe ich nach dem Lackieren mit RAL 8012 noch mit zwei oder
drei abweichenden Brauntönen drüber. Anschließend sieht
das Gebäude dann so aus:
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Für die
Darstellung der Fugen gibt es eine Reihe Verfahren, die hier nur
erwähnt werden sollen. Man kann das Mauerwerk in Fugenfarbe
lackieren, anschließend werden die Steine abgeschliffen oder
einzeln angemalt. Beim Abschleifen hat man wieder Plastmauerwerk, das
Anmalen geht eigentlich nur bei größeren Steinen.
Sinnvoller ist es, mit grauer Wasserfarbe das Mauerwerk einzuschmieren
und nach dem Antrocken abzuwischen. Allerdings verbleibt dann ein
Farbschleier. Anspruchsvoller ist es, mit einer Kanüle die Farbe
in die Fugen laufen zu lassen. Alle die Methoden gelingen mir nicht so,
wie ich er erwarte, deshalb wähle ich das Aufbringen von
Trockenfarben, die sich bei Mißerfolgen wieder entfernen lassen
Darauf beziehen sich die folgenden Ausführungen.
Sind helle Fugen gewünscht, sollte man nach dem "Verfugen" die
Fenster und Türen einkleben, bei dunklen Fugen kann man es gleich
erledigen.
Das folgende Bild zeigt einmal drei Möglichkeiten:
Die linke Hälfte der Giebelwand ist mit "dunklem Schmutz
grünbraun" eingepinselt, die rechte Seite unten mit "Schmutz,
hell" und oben rechts mit "Kalk", hier habe ich noch nicht wieder
abgewischt.
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Auf dem folgenden Bild habe ich dann mit einem
angehauchten Finger das Farbpulver abgewischt. Je weniger Farbpulver
hängen bleibt, umso natürlicher sieht es aus. Es gilt zu
bedenken, daß das Gebäude von weitem noch nach Klinker
aussehen soll und nicht strahlend weiß oder quittegelb, je nach
gewählter Fugenfarbe. Ich persönlich bevorzuge dunklere
Töne. Die Türen habe ich in mattem Grün gespritzt.
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Das ganze mit Weiß mal
auf eine vollständige Wand angewandt...
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...und nach dem abwischen:
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Kräftiger abgewischt und mit Dach wirkt die
Hütte dann schon ganz anständig. Bei Mißerfolgen
läßt sich die ganze Geschichte mit Wasser und einer
Sprühflasche wieder entfernen.
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Weil mir aber
weiß, wie ich schon erwähnte, nicht so zusagt, ahbe ich die
Hütte abgewaschen nun mit grauem Farbpulver "eingedreckt". die
folgenden drei Bilder zeigen den Zustand:
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Das Mauerwerk mit eher
unauffälligen Fugen, erhöhter Ansammlung von Schmutz in den
Ecken und schäbigen Türen. Hier ist besonders darauf zu
achten, daß die Klinken noch nachbearbeitet werden und der Raum
um die Türklinken besonders dreckig ist.
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Fensterscheiben fehlen
noch, aber die Fensterkreuze sind schon gealtert. Türen, die nur
angelehtn sind, bringen Leben in die Szene. Zur Befestigung nahm ich
Sekundenkleber.
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Die Rückseite
des Gebäudes, später nur beim Fotografieren von den Gleisen
aus zu sehen. Hier ist das Mauerwerk am Quergebäude stärker
verschmutzt.
Das Wohnhaus wird ähnlich bearbeitet: Zuerst die Lackierung in
drei Brauntönen, lackierte Fenster und Türen einkleben. Das
sieht das Gebäude so aus:
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