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Modellfahrleitung

Wie auch die anderen großen Elektrofirmen im Reich gehörten die Siemens-Schuckert-Werke zu den Ausrüstern elektrischer Strecken. Für die Frühzeit war für die Bauart SSW das Hilfstragseil kennzeichnend. Jeden der drei großen Elektrofirmen wurde ein Bahnhof zur probeweisen Überspannung mit Querseilen überlassen, um die günstigste Bauart zu ermitteln.
Von den SSW wurde der Bahnhof Jannowitz mit seinen vier Gleisen überspannt. Charakteristisch ist das doppelte Quertragseil und die Aufhängung der Richtseile, wie auch die doppelte Isolation am Mast und an den Kettenwerken.
Die Aufhängung des Tragseiles erfolgt hier wie am Joch. Die Kettenwerke kreuzen nicht sondern überspannen Weichen und Kreuzungen als Näherungen.
Alle Seile werden mit 0,5er Kupferdraht dargestellt, einzig die Hänger für die doppelten Kelchisolatoren bestehen aus 0,34er Messingdraht.

Bauart SSW mit Hilfstragseil, Tragseil und Hilfstragseil fest abgespannt, 1914 - 1922


Bauteilerklärung
Die beiden Bilder geben die Bezeichnung eines Teiles der Bauteile wieder.

Links ein Blick über den künftigen Bahnhof Jannowitz. Zwei fertige Kettenwerke, das auf dem links abgehenden Gleis liegende Kettenwerk ist im Bau. auf den Fahrdraht werden die Hänger gelötet, dann folgt das Hilfstragseil. Der eigentliche Fahrdraht wird eingezogen, an den Stützpunkten und in Feldmitte verlötet, erst dann folgen die Hänger zwischen Tragseil und Hilfstragseil.
Über der DKW eine Näherung.

Rechts die Teilansicht einer Weichenüberspannung mit Näherungen.

Links die erste Ausführung eines Abspannjoches. Ähnlich der Bauart AEG werden die Fahrdrähte abgefangen, zusätzlich zeigt dieses Abspannjoch noch einen außen abgefangenen Fahrdraht eines Nebengleises. Die Rollen sind von Sommerfeldt (italienisches Programm), der Rest angepaßt.

Rechts der Versuch eines Windenspannwerkes. Die Rollen sind aus 3,5er Rundmessing gedreht, da die FS-Teile von Sommerfeldt ein wenig überdimensioniert sind. Versuchsweise habe ich Kupferlitze statt Zwirn genommen. Optimal ist das noch nicht.




Eines der kürzeren Querfelder im Bau. gut erkennbar die Ausführung des doppelten Quertragseilen und der Isolatorenaufhängung.
Links noch einmal in seiner Gesamtheit.

Rechts eines der kürzeren Querfelder noch ohne Kettenwerke. Das obere Richtseil zieht ohne Last etwas nach oben. Das Hebelspannwerk verschwindet noch, ist zu modern.



Querseilaufhängung Bauart SSW für die frei Strecke. Beim Vorbild fand man diese Ausführung beim Bahnhof Reibnitz zwischen Hirschberg und Görlitz. Wegen der benötigten Höhe ebenfalls verlängerte Maste, bewegliche Ausleger.
Links das Bild einer noch nicht ganz fertigen Weichenstraße. Das Prinzip wird aber deutlich: Kettenwerksnäherung über der Weichenverbindung.

Rechts
gleiche Blickrichtung, nur von weiter hinten fotografiert. Unter dem Abspannjoch der freien Strecke hindurch geblickt, kann man gut den Verlauf der Kettenwerke erkennen.
Links die selbe Geschichte von der anderen Seite aus betrachtet.



Links ein Foto der ersten Versuchsausführung des SSW-Kettenwerkes. 0,7er Fahrdraht, der Rest ist aus 0,5er Kupferdraht gefertigt. Heute wird 0,5er Draht für Fahrdraht und die beiden Tragseile benutzt, 0,35er Messingsdraht für die Hänger.

Einheitstrenner im SSW-Kettenwerk.
Wegen der nötigen Einbauhöhe wurde das Hilfstragseil extrem hochgezogen. Der Trenner ist nur eine Attrappe.



Nahaufnahme des Streckentrenners im SSW-Kettenwerk.
Doppelte Isolation, Kelchisolatoren, neutrales Gleitstück. Der Trenner wurde übrigens vor Ort in das Kettenwerk eingebaut.

Links: Detailaufnahme eines Jannowitzer Querfeldes. Doppelter Stützpunkt, rechtes Kettenwerk ohne Hilfstragseil für Rangiergleise.
Rechts: Stützpunkt im Querfeld. Gut erkennbar die beweglichen Seitenhalter, die doppelte, echte Isolation und die Beiklemmung des Hilfstragseiles am unteren Richtseil. Diese verhindert das übermäßige Anheben des Fahrdrahtes durch den Ellokbügel.



Ein schon bekannter Blick über den Westkopf von Jannowitz. Oben in Bildmitte ist die Konstruktion einer Näherung zu sehen, kreuzende Kettenwerke gab es in der Frühzeit der Elektrifizierung nicht. Im nächsten Querfeld am linken Seitenhalter wurde ein Stückchen Draht vergessen abzuschneiden.
Blick vom Ostkopf über den Bahnhof. Noch trägt auch das Stellwerk die falsche Beschriftung. Links am Mast die "Zugstange" zum Nachspannen des Richtseiles.




Abgeber-Diorama mit Testaufbau:
Vorbild: Bauart SSW, festes Tragseil etwa 1914 bis 1921.
Modell: Maste von Menge, mit 0,35er Messingdraht.


Versuchsweise auf einem Ausstellungsstück eingesetzte feinere Materialien als auf der stationären (Spiel-)Anlage.
Die Maste sind aus Messingblech, die Streben geätzt. Querjoche und "eiserne Schlangen" bestehen ebenfalls aus Messing, entweder geätzt von Menge oder als fertige Profile bei Modulor besorgt.
Die Glocken-Isolatoren sind ebenfalls im Programm von Mario Menge, die Hewlett-Isolatoren sind geschnittene Isolatoren der RhB von Sommerfeldt. Das Spannwerk ist von Sommerfeldt, die Umlenkrollen sind auf der Drehbank entstanden und gut 1/3 so groß wie die Teile von Sommerfeldt.
Das Gleismaterial ist von Tillig, auf 40 mm (3500 mm) preußischen Gleisabstand verlegt, die Weiche mit 6,2° ist von Günter Weller.

Die andere Seite des Abspannjochs. Die Fahrdrähte wirken auf dem Bild immer noch sehr wuchtig, m.E. ist das aber die unterste Grenze bei normalen Drähten. auf vorbildgerechtere 0,1 bis 0,2 mm kommt man wohl nur mit Federstahl, um auch ohne größere Umbauten mit normalen Stromabnehmern fahren zu können.







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