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Mittelschwere elektrische Güterzuglokomotive der LHW/ SSW, 1923
E 92 79
Im Jahre 1923 erschien für die schlesischen Gebirgsstrecken eine der ersten schweren Güterzuglokomotiven mit Tatzantrieb. Dieser war bislang nur für Straßenbahnen und Grubenlokomotiven zum Einsatz gekommen, Vollbahnlokomotiven waren bis zu diesem Zeitpunkt (bis auf eine Ausnahme) mit verschiedenen Stangenantrieben ausgerüstet.
Die parallel zur E 92.7 gebaute E 90.5 hatte bei prinzipiell gleichem Aufbau ein Triebwerk mit Hall'schen Kurbeln wie auch die E 91.3. Die gute Bewährung des gewählten Antriebes führte schließlich zur Ausstattung der E 95 mit Tatzantrieb. Das Vorbild war mit einer Stundenleistung von 850 KW rein rechnerisch die leistungsschwächste Güterzuglok in Schlesien, selbst die dreiteilige E 91.3 von 1915 leistete mit 1025 KW deutlich mehr. Allerdings hatten diese Triebfahrzeuge durch den Stangenantrieb mehr Verluste.
Die Maschinen blieben bis zur Betriebseinstellung in Schlesien, Mitte der Dreißiger wurden sie in den Personenzugdienst und auf die Nebenstrecken verdrängt, da mit den E 91 und E 95 genügend schwere und den Einheitsmaschinen E 44 und später E 94 genügend moderne Elloks vorhanden waren.


Das Modell 
ist ein Kleinserienmodell von Scholz, das für Wechselstrom gebaut wurde. Hersteller war die Firma Westmodel/Bachmann, die heute unter eigenem Namen eine Neuauflage der Lok mit Faulhaberantrieb im Angebot hat.
Mechanisch basiert das Fahrwerk auf der Märklin E 94, leider mit dem alten Dreipoler von Märklin. Für den Umbau auf NEM-Gleichstrom müssen die Räder isoliert und die Spurkränze abgedreht werden oder es werden die (1,4 mm zu kleinen) Räder gegen solche der Hamo-E 94 getauscht werden.

Das Gehäuse und der Rahmen sind aus Messingblech gebaut, die Ätzungen sehen sauber aus und stehen denen moderner Modelle nicht nach, ein wirklich schönes Stück.
Negatives gibt es auch anzumerken: Neben der Ausführung als Wechselstromlok (Noch schlimmer wäre Trix Express!) war die Beschilderung sehr mager und bestand nur aus Schiebebildern, die Lampen waren nicht verglast, der Faltenbalg fehlte, der Verschluß an der Gepäckraumtür sieht auf den Vorbildfotos anders aus und das Modell ist viel zu leicht.
Kleinigkeiten, die schnell zu beseitigen sind.

Das scheußlichste war aber dieses tuntige Hellgrün der Lackierung, deshalb lackierte ich die EG 579 in braungrün und ließ mir eine passende Beschilderung bei Ostmodell anfertigen.
Eingestaubt mit Trockenfarbe sieht die Lok dann wie folgt aus:

2. Umbau
Im Zusammenhang mit dem Umbau der Gleisanlage wurde die Lok "RP25-ertüchtigt." Die Räder wurden schmaler gedreht, die Spurkränze angedreht, das Fahrwerk im nichtangetriebenen Teil auf Dreipunktlagerung umgebaut und die Stromabnahme verbessert. Durch die Arbeiten ist die Trockenfarbe weitgehend abgegriffen, aktuell sieht das Modell wie folgt aus:

EG 579 mit RP25-Rädern
Quellen:
Bäzold/Fiebig, Archiv Elektrischer Lokomotiven, Transpress, 1. Auflage 1966,
Bäzold/Fiebig, Ellok-Archiv, Transpress, 3. Auflage,
Rampp, Preußen-Report No. 10, Merker, 1997

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