Mein erstes Modell, Auf Basis der 03 von Märklin mit dem
Umbausatz von Günther.
Das Vorbild
Als in den dreißiger Jahren die Konkurrenz des
Kraftverkehrs spürbare Einbußen brachte und auch
erste Schnelltriebwagen einsatzbereit waren, machte
sich auch die Lokomotivindustrie Gedanken über
Verbesserungen.
Über 100 km/h wird der Luftwiderstand zu einem
bedeutenden Faktor. Diese nicht neue Erkenntnis
berücksichtigten schon die Länderbahnen die ihre
Schnellzuglokomotiven mit spitzen Rauchkammertüren
und Windschneideführerhäusern ausrüsteten und auch
einige Maschinen mit Vollverkleidungen versah.
Nun waren diese Konstruktionen in ihrer Form eher
nach Gefühl gestaltet und hatten auch noch nie einen
Windkanal gesehen.
Bevor nun die Deutsche Reichsbahn eine
Vollverkleidung als Serienausrüstung in Betracht
zog, gab es eine Reihe Fragen zu klären. Speziell
die Erwärmung der Lager und der Zylinder hinter der
Verkleidung war nicht bekannt.
Um an verlässliche Daten zu kommen, wurde eine
besonders gelungene Serienlok, die 03 154 mit einer
Teilverkleidung ausgerüstet. Bei den Versuchsfahrten
zeigte sich nicht nur ein signifikanter Gewinn am
Zughaken, auch verringerten sich die
Abkühlungsverluste der Zylinder. Die Erwärmung der
Lager war zu vernachlässigen.
Die Erfahrungen führten zum Bau der Baureihe 05 und
zur Verkleidung der 03 193.
Nach Abschluß der Versuchsfahrten wurde die
Triebwerksverkleidung bis über Achsmitte
zurückgeschnitten, um den Zugang zum Triebwerk zu
vereinfachen.
Links die Interpretation von
Günther/Märklin, rechts das Modell von Adler/Weinert/Roco.
Das Modell von
Günther auf Basis Märklin.
Die 03 154 entstand 1990 aus dem Güntherbausatz mit
Märklinbasis. Das ~Modell wurde auf Gleichstrom
umgebaut, sonst gibt es keine Besonderheiten.
Um die Kurvenläufigkeit zu gewährleisten, schlägt
der Hersteller vor, die Verkleidung für Vor- und
Nachläufer auszuarbeiten.
Der Vorschlag fand nicht meine Zustimmung. Ich
wollte nicht ein wunderbares Modell besitzen, an
dessen Außenverkleidung "rumgeschnitten"
wurde.
Ich arbeitete die seitlichen Schürzen nur soweit
aus, wie der untere Bogen es unbeschädigt zuließ. Da
der Schwenkbereich noch immer nicht ausreichte,
mußten gröbere Maßnahmen ergriffen werden. Die
Räder
der Laufachsen schliff ich auf die Hälfte der
Dicke ab. Es blieb nur soviel Material stehen,
daß die Lok sicher über meine (zugegeben schlecht
verlegten) Weichen kommt. Natürlich sehen die Räder
nun nicht mehr "schön" aus, hinter der Schürze ist
das aber nicht zu sehen. Die Lok befährt Radien bis
500 mm, kurze Stücken auch bis 440 mm.
Zur Verbesserung der Fahreigenschaften tauschte ich
später Erregerspule und Rotor aus. Der fünfpolige
Anker läuft viel weicher nur ist die
Höchstgeschwindigkeit um 66% gestiegen. Ohne
geregelten Decoder hat die Lok bei vmax einen
Auslauf von 2000 mm!
Das Modell der
Adler Modellbahnmanufaktur
Die zweite 03 154 entstand 2023 mit dem Umbausatz
der Kölner Edelschmiede, als Basis wählte ich wegen
der schöneren Räder eine Roco-Weinert-Umbaulok der
03 statt der 03 von GFN.
Mein (unter großer
Mühe) angestrebtes Ziel war es, eine sehr gepflegte,
aber mit Betriebsspuren gekennzeichnete Lok zu
bauen. Es gibt eine Reihe diskreter Laufspuren,
Verschmutzungen am Fahrwerk und einen Rußauftrag an
der Oberseite.
Auf jeder Seite ist
jeweils eine Wartungsklappe halb offen, diese
verklemmten sich immer mehr und führten dann dazu,
daß die Verkleidung zurückgeschnitten wurde.
Das Video zum Bau, es sind über 18 Teile, für die
der geneigte Zuschauer einige Geduld aufbringen muß!