Umbau:
Das Vorbild
Auf der sehr informativen Seite von Joost
Wilbrink sind
in schöner Genauigkeit die Serien der Reichsbahn-Schnellzugwagen
aufgelistet. Mit Fabriknummern, Herstellern und Wagennummern ist da
eine Fülle Information vorhanden. Die nicht zuletzt durch
Roco unter den Modellbahnern sehr bekannten "Urhechte" wurden in
verschiedenen Serien bis 1925 gebaut. Mit der Bauart
1926, die ab 1927 geliefert wurde, kam eine Reihe Änderungen,
wichtigste äußerliche Unterscheidungsmerkmale sind die
größere Wagenlänge und die abweichende Dachform. Der
Wagenkasten behielt die Hechtform, das Dach aber wurde nun auf der
ganzen Länge als Tonnendach ausgeführt, ebenfalls
unverändert wurden die Schwanenhalsdrehgestelle verwendet. Nur bei
der Unterbauart C4ü26a kamen die neuentwickelten Drehgestelle
Görlitzer Bauart II schwer zum Einsatz. Diese 10 bei der Wumag
gebauten Wagen führten nach 1930 die Nummern 16
127-134.
Als einzig mir bekannter
Hersteller hatte Lima diese Wagen im Angebot. Besonders verbreitet sind
die Modelle nicht, das könnte man schlechten Ruf des Herstellers
liegen, obwohl die Wagen m.E. recht ordentlich ausgeführt sind und
mit den 28ern von Liliput mithalten können.
Etwas amüsantes sei noch anzumerken: Da die Modellbahnhersteller
immer bemüht sind, gattungsreine Zugkompositionen herzustellen um
diese ev. in Geschenkpackungen zu pressen, bekamen die 26er auch einen
Packwagen. Die Wahl fiel Mangels 26er Pw4ü auf einen Pw4ü28a.
Die neun 1929 bei der sächsischen Maschinenfabrik gebauten
Packwagen hatten ebenfalls amerikanische Drehgestelle, da der
versuchsweise Einsatz von Schnellzugwagen mit Görlitzer
Drehgestellen auf den Fähren zu schweren Entgleisungen
geführt hatte. So bekamen die Modellbahner unabsichtlich beide
Ausführungen der 28 Packwagen.
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Die Idee
ist eigentlich unglaublich trivial und mit Sicherheit bin ich nicht der
erste, der das entdeckt hat. Zur Auflockerung des Zugbildes sollte ein
Limawagen umgebaut werden. |
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Bild 1
Gesamtansicht des Wagens
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Die Ausführung
geht zügiger als das Schreiben des Textes: Die amerikanischen
Drehgestelle werden abgezogen, die Kulissen halten auch so.
Dann habe aus meinem schier unergründlichen Fundus vorhandener
Teile zwei Görlitzer Drehgestelle von Liliput genommen. Die
"Bohrung" zur Befestigung der Drehgestelle wird geweitet, bis sie auf
den Zapfen des Limawagens passen. Um die richtige Höhe zu
bekommen, genügt es, in das Drehgestell von unten eine
Polystyrolplatte einzukleben, die die "Bohrung" abdeckt. Damit
läuft der Wagen sicher und ohne zu wanken, verliert natürlich
beim Hochheben seine Drehgestelle. Das kann man verhindern indem man in
den Limazapfen eine Art Dübel einsetzt, die neu Abdeckplatte
anbohrt und damit das Drehgestell verschraubt.
Nun muß nur noch die Wagennummer geändert werden und der
"Umbau" ist fertig.
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