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Offene Güterwagen
- O Schwerin -
5.1.1.7 Eiserner Kohlewagen preußischer Bauart mit 15 t Ladegewicht nach Musterblatt IId1, etwa 1905

Der offene Kohlewagen hat eine ähnliche Entwicklung (Längenzuwachs, Ladegewichtssteigerung) wie der Kokswagen genommen, beide haben einen gemeinsamen Vorfahren um 1880. Da Koks im Vergleich zur Steinkohle eine geringere Dichte hat, benötigt Koks bei gleichem Ladegewicht mehr Laderaum. Der Kohlewagen war deshalb immer deutlich kürzer und kleiner (bzw. hatte niedrigere Bordwände wie der O Halle). Damit waren Kohlenzüge bei gleicher Zugmasse kürzer als Kokszüge. In Zeiten, in denen bei schwerer und länger werdenden Zügen die Bahnhöfe oft zu kurze Gleise hatten, ein ernstzunehmender Vorteil.
Vorläufer des Omk[u] (O Schwerin) war der preußische Ork nach Musterblatt IIc4 und IIc5 mit 10 und 12,5 t Ladegewicht und hölzernen oder eisernen Wagenkasten. Erwähnenswert ist, daß der hölzerne "Ork IIc4, ungebremst" mit 2575 Reichsmark erkennbar teurer war als der eiserne "Omk IId1, ungebremst" mit 2342 Reichsmark.

Von den Vorgängern gibt es leider kein H0-Modell (aber ich bin am Thema dran), schafften es die Ork doch nicht bis in die DB-Zeit. Vom IId1 sind mir zwei Modelle bekannt, der uralte, sehr grobe O Schwerin von Trix aus den 60ern und das recht ordentliche Modell von Fleischmann, welches um 1988 erschien. Auch wenn die Entwicklung des Wagens schon 25 Jahre zurück liegt, gibt es trotz einiger kleiner Mängel keine Alternative. Wirklich schlecht ist er auch nicht, zu bemängeln sind in erster Linie die Hülsenpuffer auch am Länderbahnmodell, der fehlende Zettelkasten und der durchgehende Obergurt über der Tür, ein Erbe des Klappdeckelwagens.
Wie alle Fahrzeuge läßt sich der IId1 noch supern, im HP1 gibt es entsprechende Anregungen, ein neues Fahrwerk aus Messing bietes sich im Kleinserienbereich auch.

O Schwerin von Fleischmann  

Das Modell des gebremsten Wagens verfügt über Speichenräder mit NEM-Spurkränzen und Hülsenpuffer.
Bei solch kleinen Wagen wirken die hohen Spurkränze sehr irritierend, auch der Normschacht und die Kupplungsköpfe verderben den an sich netten Anblick. Die Spurkränze sind aber für den naturbelassenen Wagen von großer Wichtigkeit. Der Winzling wiegt 23 g, in schweren Zügen neigt er aufgrund ausscherender Kulissen zu Entgleisungen.


O Schwerin im Lieferzustand mit Kohlenladung.

O Schwerin von Fleischmann, verschiedene Überarbeitungen

Versuchsweise habe ich bei einem O Schwerin den bemängelten Obergurt entfernt. Das ist nicht empfehlenswert, da die Niete auf der Tür dann fehlen und sehr exaktes Arbeiten notwendig ist. Auch die Alterung kann das nicht völlig überdecken.


Die ungebremste Ausführung mit Spurkränzen nach NEM.


Zur optischen Aufwertung habe ich die Spurkränze abgedreht, wodurch der Wagen gleich gefälliger aussieht. Weiter wurden die Kurzkupplungen samt Kulissen entfernt und die skandinavische Drahtbügelkupplung (TBK) angebaut.


O Schwerin mit abgedrehten Rädern.


Da der Wagen nun dank TBK zwar nicht mehr in Diagonalstellung gezerrt wird, aber trotzdem noch zu leicht ist und der Wagenboden zu hoch liegt, habe ich (wie bei allen O-Wagen!) die Kunststoffwagenböden herausgeschnitten, das Blechgewicht enfernt und drei Lagen Blei eingebaut. Damit kommt der IId1 auf 50 bis 65 g und läuft deutlich sicherer, außerdem liegt der Wagenboden fast in der richtigen Höhe. In diesem Zusammenhang habe ich die Innenwände auch ein wenig verschönert. Die Öffnungen für die Rastnasen, die beim Kalkwagen das Oberteil halten, wurden verspachtelt, eine Tür angedeutet und der Wagenkasten innen grau gestrichen.


Wagen mit Bleiboden.


Für den Einsatz beim DRG-Treffen des Fremo bekammen alle Schwerin ihre eigene Wagennummer und einen herausnehmbaren Kohleneinsatz sowie eine dezente Alterung.


Die Fremo-taugliche Variante mit individueller Wagennummer.




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