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Offene Güterwagen
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5.1.1.1 Offener 20 t Kokswagen preußischer Bauart nach Musterblatt IId2

Das Vorbild ist ein offener Güterwagen mit hölzernem Wagenkasten nach Musterblatt IId2. Er wurde gebaut für die Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen, die Reichseisenbahnen und einer Reihe anderer Bahnverwaltungen.

Dieser hochbordige Kokswagen wurde als Nachfolger des Ock[u] ab etwa 1895 in Dienst gestellt. Fast 12 Jahre wurde er gebaut, von 1895 bis etwa 1904 für 15 t und mit Fachwerkachshaltern, von 1904 bis 1907 für 15 t und mit Preßblechachshaltern, ab 1907 dann in der verstärkten Ausführung für 20 t und Preßblechachshaltern.

Bis zur Einführung der Verbandsbauarten nach Blatt A10 wurden davon zahlreiche Exemplare beschafft, im Laufe der Jahre wurden zahlreiche 15-Tonner umgebaut und für 20 t ertüchtigt. Nach dem Umbau sind diese Wagen von den 20-Tonnern nur noch vom Fachmann zu unterscheiden.


Das Modell von Piko ist entwicklungsgeschichtlich ein Hybride: Auf das Fahrwerk der 1958 erstmals erschienenen (letzten Version des) Om der Verbandsbauart auf einem Austauschbaufahrwerk setzte der VEB Piko in den 80ern einen neuentwickelten Wagenkasten. Als Omck(u) für 15 t Ladegewicht fand er sich dann in der Geschenkpackung mit der G 8.1 wieder. Leider wurden hier die gröberen Bretterfugen graviert, was gegenüber den Güterwagen der frühem 60er ein Rückschritt war.
 Nach dem Untergang des alten Werkes wurden die Formen und der Name verkauft, unter neuer Regie wurden die Fahrwerke dann "verschlimmbessert". Die damals wie heute unvermeidlichen Kurzkupplungskulissen kamen hinzu, die zierlichen, falschen Austauschachshalter wurden durch klobigere, aber ebenso falsche Achshalter ersetzt.

Unabhängig davon ist der Wagen weitgehend gelungen und für den Massenverkehr auf einem Fremotreffen oder einer größeren Heimanlage überaus brauchbar und zudem wichtig.

Die Gebrüder Fleischmann haben ebenfalls einen derartigen Wagen im Angebot. Ein recht filigraner Wagenkasten auf korrektem Fahrwerk, leider gab bzw. gibt es den Wagen nur in der gebremsten Ausführung. Der Wagenkasten hat die diagonalen Versteifungen, wie sie für den Verbandswagen A10 typisch sind. Auch die Kastenstreben entsprechen der Ausführung des A10.

 
Modellnachbildungen des Kokswagens nach Musterblatt IId2
Ocmlk[u] von Piko, hergestellt 1980 bis 1990


Der preußische Kokswagen, wie ihn Piko 10 Jahre im Angebot hatte.

Omn Ludwigshafen von Piko, hergestellt 1990 - 1991


Omn Ludwigshafen, Beschriftung um 1926.
Letzte DDR-Ausführung, ursprünglich mit Blechkupplung.
Von mir mit Braunkohlenkoks beladen und TBK ausgerüstet.

Omn Ludwigshafen von Piko, hergestellt 1995 - heute


Om Ludwigshafen, 1996, neue Achshalter aus Kunststoff.
"Sparbeschriftung" etwa 1932. Es fehlen Revisionsdaten, Bremsecken und Bremsbeschriftung.

Omn Ludwigshafen von Piko, überarbeitet


Omn Ludwigshafen 10 567 , VEB-Achshalter, Wagenboden aus Blei,
nachgerüstete Tritte und TBK.

Oc Münster, Basis war der Ocmlk[u], überarbeitet


Ocn Münster 82 741, Wagenboden aus Blei,
nachgerüstete Tritte, Griffstangen und TBK.

Om Ludwigshafen von Fleischmann, 2000 - 2010


Die Interpretation der Gebrüder Fleischmann, Nürnberg.
Vermutlich die letzte Ausführung nach IId2, der Tritt unter der Tür fehlt noch.


Om Ludwigshafen von Dietzel

Ein Klick auf das Bild für die letzte Version des Om von Dietzel.
Um 1957 erschien vom Feinmechaniker Dietzel der abgebildete O-Wagen. Wegen der Detailierung begeisterte er die Modellbahner, so waren selbst die Innenseiten des Wagenskastens graviert!
Nur leider war der Wagen insgesamt mit Fehlern versehen. Das Fahrwerk hat die größte Ähnlichkeit mit einem französischen Baumuster, die übrigen Abmessungen entsprechen am ehesten einem IId2. Nur wurde der Wagen als Ommr (O-Wagen mit 26 t Ladegwicht [mm], Übergang auf russische Breitspur [r]) und 43 (Omm Villach) bezeichnet.
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