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Schwere elektrische Güterzuglokomotive der WASSEG, 1924
EG 581 - 594

Das Vorbild
1922 wurden im Rahmen des Planes nach W. Wechmann für ein Typenprogramm auch C'C'-Lokomotiven für den schweren Güterzugdienst im Hügel- und Bergland bestellt.
Die EG 581 bis EG 594, geliefert von September 1924 bis Mai 1926, gehören zum 1. Teillos einer der für mehrere Netze weitgehend gleich beschafften Elektrolokomotiven. Das bayrische Teillos, die Lieferung begann 18 Monate später im Februar 1926, hatte abweichend von der Normalausführung einem Übergang an den Stirnseiten.
 Eine gute Kurvenläufigkeit prädestiniert diese Lok für den Gebirgsdienst, durch die gekuppelten Achsen konnte auch unter ungünstigen Bedingungen die gesamte Zugkraft auf die Schienen gebracht werden. Die niedrige Geschwindigkeit von 55 km/h beschränkte aber den Einsatz auf den Güterzugdienst.
Alle Maschinen waren in Hirschberg stationiert und standen zusammen mit der E 95 im schweren Güterzugdienst.
Bis 1945 waren die Loks in Schlesien im Einsatz, die dort verbliebenen Lokomotiven wurden erst zum mitteldeutschen Netz umgesetzt und dann als Reparationsgut beschlagnahmt. Während die nach Bayern gebrachten Loks noch von der DB rekonstruiert (und damit optisch verstümmelt) wurden, sind die an die DR zurückgegebenen Loks (nachdem kurzeitig an einen Einsatz auf der zu elektrifizierenden Rübelandbahn gedacht wurde) ausgemustert worden.

Das Modell
In den siebziger Jahren produzierte Röwa das erste Modell der E 91, auf den westdeutschen Markt ausgerichtet war dies folglich die rekonstruierte DB-Version mit in Gummi gefaßten Fenstern und eine bayerische Ausführung in braun. Etwas später, 1973, erschienen noch eine bayerische Reichsbahnausführung in grün mit Stirnübergängen und eine DB-Epoche-IV-Version.
Kennzeichen dieser Ausführung sind die Kuppelstangen aus Kunststoff, der dreipolige Motor und, was für den Bastler wichtig ist, der Antrieb über Zahnräder auf alle Achsen. Motor und Getriebe sind durch die bekannte Feder gekuppelt.
Als Röwa 1975 die Produktion aufgab, übernahm Roco zunächst die E 91 weitgehend unverändert, bot aber nur die 191 an.
Anfang der Achtziger gab es dann wieder eine E 91 der DB, die die 191 ersetzte. 1982 erschien wieder die bayerische "Länderbahn"-Ausführung, gleichzeitig wurde die Lok mit Metallkuppelstangen geliefert. Hier erfolgte der Antrieb nun jeweils über Blindwelle und die übrigen Achsen wurden durch die Kuppelstangen angetrieben.
Letztere enfiel um 1987, die Epoche-II-Lok ein Jahr später und die 191 kam erneut in den Handel.
In den Neunziger (90 - 92) erschien dann die hellgraue DRG-Ausführung: Die E 91 20. Diese Lok hatte Metallkuppelstangen, einen Silikonschlauch als Kraftübertragung zwischen Motor und Getriebe und den Standard-Fünfpoler.
1995 erschien als limitierte Auflage die E 91 88, sie entsprach technisch der E 91 20, nur daß der Silikonschlauch durch ein Kardangelenk ersetzt wurde.

2001 kam eine dunkelgraue E 91 07 mit Adler, angeboten wurde sie bis 2003. Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß die bayerische Hakenkreuzlok im Katalog 01/02 unter Art.-Nr. 43775 mit der Nummer E 91 06 abgebildet ist, die darunter dargestellte Zugkombination aber eine Preußin ( E 91 88?) zeigt, in blaugrau!
Diese Version ist mir nicht bekannt.

In meinem Bestand befinden sich vier Maschinen unterschiedlicher Ausführungen, neben der E 91 88 auch zwei weitgehend umgebaute und modifizierte Lokomotiven.


E 91 84

Bis auf die Nummer und die Kupplung unverändertes Modell der E 91 84.
E 91 88

Unverändertes Modell der E 91 88 mit  rotbraunen Rädern. Der Vergleich der 86 und 88 hinsichtlich derRäder gewinnt m.E. die 88 mit rotbraunem Fahrwerk.

E 91 81

Eine der Maschinen mit umfangreichen Umbauten. Ich erhielt sie fast fertig umgebaut, mit diesen RP 25-Radsätzen  und dem Getriebeblock einer Röwa-Maschine. Mit Teilen von Reitz hatte der Vorbesitzer angefangen, eine E 91 20 umzubauen. Stirnwände ersetzen, Dachaufbauten ändern, Dachhaken und solche Kleinigkeiten wie neue Griffstangen, Beschriftungen und eine Alterung anbringen. Leider hatte der Vorbesitzer nicht mehr die Möglichkeit, sein Werk zu vollenden, vorher wurde er ins ewige Bw abberufen. Die MP Radsätze liefen auf meiner damaligen Anlage zu gut wie garnicht, daher ersetzte ich die Radsätze durch Originalteile, ebenso den Getriebeblock und Antrieb durch einen der E 91 20 mit Silikonschlauch.
Inzwischen habe ich ordentliche Gleise (Pilz Elite), so daß die Lok erneut umgebaut wurde. Abdrehen der Roco-Räder auf RP25, farbliche Überarbeitung des Fahrwerkes, Ersatz der kaputten Fenster, Abbau des Kuppelkastens, Anbau der TB-Kupplung, Zurüsten der Pufferbohle mit Schraubenkupplung, Bremsschläuchen und Rangiergriffen, Alterung des Fahrwerks.

EG 590 alias E 91 90
Diese Ausführung der E 91 ist eine Lokomotive, die schon einiges an Umbauten ertragen mußte. Kurz nach der Maueröffnung kaufte ich sie gebraucht als 191 011-6 in der DB-Ausführung. In der ersten Zeit lief sie dann umlackiert auf der Anlage, bis Roco die bayrische DRG-Ausführung anbot:

Zweiter Zustand

Also kaufte ich hektisch die Gehäuse der bayerischen DRG-Lok, Laternen und Übergangsbrücken sind von Günther. Eigenartigerweise waren bei diesem Modell die Lampen nicht auf der Pufferbohle vorgesehen. Nicht lange nachdem der Umbau abgeschlossen war, erschien die preußische Ausführung... :-(

Dritter Zustand


2002 bekam ich neben der schon erwähnten E 91 81 noch eine E 91 20 in die Hand, bei der der Vorbesitzer ähnliche Arbeiten wie an der E 91 81 begonnen hatte. Nach dem Gehäusetausch wurde der Umbau weiter geführt, so entfernte ich alle bayerischen Teile und verschloß die Stirntüren. In diesem Zustand wird die Lok nun als EG 590 eingesetzt werden, eine entsprechende Beschriftung wurde von Ostmodell angefertigt werden.
Wichtig erschien mir, das ursprüngliche Röwa-Fahrwerk zu erhalten, falls ein Umbau auf RP25-Radsätze von MP wünschenswert erscheint.
Auch hier müssen noch die Räder abgedreht werden, es fehlen noch einige Zurüstteile, die Dachausrüstung muß noch komplettiert werden und d
ie rote Farbe der Dachstromabnehmer muß noch runter.

Zum Abschluß noch einmal der ein Blick auf die Stirnseiten aller E 91 einschließlich der (überarbeiteten) E 91.9 von Märklin/ Hamo.
Quellen:
Bäzold/Fiebig, Archiv Elektrischer Lokomotiven, Transpress, 1. Auflage 1966,
Bäzold/Fiebig, Ellok-Archiv, Transpress, 3. Auflage,
Rampp, Preußen-Report No. 10, Merker, 1997
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Schwere elektrische Güterzuglokomotive der WASSEG, 1924