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03 154

BR 03 154

Bausatz Günther


Das Vorbild
Als in den dreißiger Jahren die Konkurrenz des Kraftverkehrs spürbare Einbußen brachte und auch erste Schnelltriebwagen einsatzbereit waren, machte sich auch die Lokomotivindustrie Gedanken über Verbesserungen.
Über 100 km/h wird der Luftwiderstand zu einem bedeutenden Faktor. Diese nicht neue Erkenntnis berücksichtigten schon die Länderbahnen die ihre Schnellzuglokomotiven mit spitzen Rauchkammertüren und Windschneideführerhäusern ausrüsteten und auch einige Maschinen mit Vollverkleidungen versah.
Nun waren diese Konstruktionen in ihrer Form eher nach Gefühl gestaltet und hatten auch noch nie einen Windkanal gesehen.
Bevor nun die Deutsche Reichsbahn eine Vollverkleidung als Serienausrüstung in Betracht zog, gab es eine Reihe Fragen zu klären. Speziell die Erwärmung der Lager und der Zylinder hinter der Verkleidung war nicht bekannt.
Um an verlässliche Daten zu kommen, wurde eine besonders gelungene Serienlok, die 03 154 mit einer Teilverkleidung ausgerüstet. Bei den Versuchsfahrten zeigte sich nicht nur ein signifikanter Gewinn am Zughaken, auch verringerten sich die Abkühlungsverluste der Zylinder. Die Erwärmung der Lager war zu vernachlässigen.
Die Erfahrungen führten zum Bau der Baureihe 05 und zur Verkleidung der 03 193.
Nach Abschluß der Versuchsfahrten wurde die Triebwerksverkleidung bis über Achsmitte zurückgeschnitten, um den Zugang zum Triebwerk zu vereinfachen.

Das Modell
Die 03 154 entstand aus dem Güntherbausatz mit Märklinbasis. Das ~Modell wurde auf Gleichstrom umgebaut, sonst gibt es keine Besonderheiten.
Um die Kurvenläufigkeit zu gewährleisten, schlägt der Hersteller vor, die Verkleidung für Vor- und Nachläufer auszuarbeiten.
Der Vorschlag fand nicht meine Zustimmung. Ich wollte nicht ein wunderbares Modell besitzen, an dessen Außenverkleidung "rumgeschnitten" wurde. 
Ich arbeitete die seitlichen Schürzen nur soweit aus, wie der untere Bogen es unbeschädigt zuließ. Da der Schwenkbereich noch immer nicht ausreichte, mußten gröbere Maßnahmen ergriffen werden. Die Räder der Laufachsen schliff ich auf die Hälfte der Dicke ab. Es blieb nur soviel Material stehen, daß die Lok sicher über meine (zugegeben schlecht verlegten) Weichen kommt. Natürlich sehen die Räder nun nicht mehr "schön" aus, hinter der Schürze ist das aber nicht zu sehen. Die Lok befährt Radien bis 500 mm, kurze Stücken auch bis 440 mm.
Zur Verbesserung der Fahreigenschaften tauschte ich später Erregerspule und Rotor aus. Der fünfpolige Anker läuft viel weicher nur ist die Höchstgeschwindigkeit um 66% gestiegen. Ohne geregelten Decoder hat die Lok bei vmax einen Auslauf von 2000 mm!
Quellen:
Weisbrod/Müller/Petznick, Dampflokarchiv 1, Transpress 1987, 1. bis 5. Auflage
Gottwaldt, Stromlinienalbum, Transpress, 1993, 1. Auflage
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