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Das
Modul 107 wird zuhause und auf Treffen verwendet. Recht
dicht gedrängt findet man hier fast die gesamte
Weichenstraße des Ostkopfes. Aus verschiedenen Gründen bin
ich beim Gleisplan in einigen Punkten von der
Vorbildsituation abgewichen. Das betrifft einerseits die
DKW, die auf dem folgendem Foto noch zu erahnen ist. Hier
spielten vor allem betriebliche Gründe eine Rolle. Auch wenn
ich "nur" 7,5°-Weichen mit 1930er Radius verwendet habe und
damit die DKW nicht ganz so kritisch ausfallen würde wie bei
den 6,5°-Weichen, schien mir das Risiko, eine potentielle
Stöhrungsquelle im Hauptgleis zu haben, zu groß. Meine
zweite Abweichung betrifft die Doppelweiche im Vordergrund.
Zum Zeitpunkt des Baues gab es von Weller keine zweiseitige
Doppelweiche mit 7,5° Winkel. Die Maste standen 2010, auch wenn sie noch preußischer Herkunft sind, stellenweise an anderen Atandorten als vor 1945. Die PKK hatte bei der Neuelektrifizierung preußische Abspannmaste wild gemischt mit SSW-Flachmasten und sämtlichen polnischen Bauarten. Daher bietet das heute keine Anhaltspunkte mehr. 2015 war das Ladegleis verschwunden, so daß Jannowitz aktuell nur noch über drei Gleise verfügt. So müssen die Dorfbewohner ihre Fahrräder und Kinderwagen nur noch über drei Gleise schleppen, wenn sie den Bahnsteigzugang von der Ladestraße suchen... |
Auf dem
Modul vom ähnlichen Standpunkt, nur aus der Vogelperspektive
fotografiert, offenbaren sich die angesprochenen
Abweichungen. Das Stellwerk steht schon auf Modul 108, die
Baumreihe Linden war 2010 aber noch in Teilen vorhanden. Auf
dem Modul stehen verschiedenste Bausorten, diese dienten mir
als Platzhalter. Insgesamt ist der Bewuchs stärker als noch
in den 20ern. Soviel zu den Themen Bausterben u.ä... |
Ein paar
Meter weiter westlich in die andere Richtung geblickt, sieht
die Lindenreihe armselig aus. Es stehen nur noch wenige
Exemplare, dadurch sind aber die Gebäude gut zu erkennen.
Das heute verputzte Nebengebäude mit den drei Türen links
steht an der Modulgrenze zur 105, die Gleiswaage befand sich
in Höhe des SS-Wagens. |
Auf dem
Modul die gleiche Blickrichtung, aber mit weiter östlichem
Standort. Wo die Baumreihe endet, beginnt das Modul 105, die
Gleiswaage ist rechts zu erahnen. Vergleicht man mit Bild 1, würde der E.T. 508 gerade die DKW in Höhe des weißen Kleinlok-Schuppens verlassen. |
Behelfsmäßig
wurde das Modul 2014 ausstellungsbereit gemacht. Es wurde
die Baumreihe komplett aus Linden gestellt. zudemm habe
ich am linken Bildrand die Freifläche mit Bäumen versehen. |
2016 habe ich endlich Muße und Energie
gefunden, an den Modulen weiter zu bauen. Im Frühjahr hatte
ich das dreitorige Nebengebäude gebaut. Beim Aufstellen
konnte ich dann die Gelegenheit nutzend den Bereich hinter
der Lindereihe neu gestaltet. |
Der
Bahnsteig wurde belebt, die Signale bekamen preußische
Flügel und auch sonst ging es mehr ins Detail.
Platzhalterbäume verschwanden und im Bereich zwischen Straße
und Gleis finden nun Gärten und eine kleine Wiese Platz. Auf
der sollen Ziegen und eine Kuh grasen. Wir vergessen heute gern, daß vor 100 Jahren sehr viel mehr Menschen auf Bahnhöfen gearbeitet und gelebt haben. Allein der Lampenwärter, der sämtliche Signallaternen und auch die Gleisfeldbeleuchtung abends anzündete und morgens löschte. All diese Eisenbahner lebten im Umfeld des Bahnhofes und mußten sich, mangels ausreichenden Einkommens, teilweise selbstversorgen. Dafür erhielten sie nicht nur kleine Gärten und Parzellen, sie hatten auch die Möglichkeit, das von der Eisenbahn nicht genutzte Eisenbahnland z.B. für die Gras- und Heugewinnung zu nutzen. Weiter gab es Vorschriften wie z.B. die Hänge der Bahndämme an Landwirte als Weidefläche zu vermieten sind. Außerdem waren zur dargestellten Zeit die Erträge geringer, so daß die Menschen versuchten, so gut wie jede Brachfläche landwirtschaftlich zu nutzen. Dem versuche ich durch die Anlage der Kleingärten Rechnung zu tragen. |
Dierser
kleine Garten ist ein erster Versuch, mal so ins Detail zu
gehen. Es fehlen noch viele Kleinigkeiten. Ein Misthaufen,
Regentonne, Bank mit Oma, Katze auf dem Zaunpfahl. Farbe am
Zaun, u.ä. Verwendet wurden Teile von Noch, gelaserte Pflanzen, die Beete sind aus Pappstreifen, drauf ein Gemisch aus Kaffeegrund und Sand. Die Blumen sind aus gefärbtem Schaumstoff, Das Viehzeug von Preiser. |
Das
obere Bild zeigt noch einmal die Weichenstraße. Die neuen
Signalflügel machen sich gut. Es sind durchbrochene, geätzte
Flügel der Bauart Jüdel, so wie sie in Jannowitz noch 1919
existierten. Ich habe mich für rote Flügel entschieden. Laut Sekundärliteratur gab es in Preußen weiße, gelbe, rote und weiß-rote Flügel. Auf den mir bekannten Schwarzweiß-Fotos sind die Flügel einfarbig und recht dunkel. Gelb (bzw. Orange) ist nicht ausgeschlossen, im schneereichen Riesengebirge erscheint mir das Rot daher glaubwürdiger. |
Noch
ein Blick auf den rohen Signalflügel. Er besteht aus
Neusilber und muß aus zwei Teilen zusammengelötet werden.
Dann braucht er noch ein Gegengewicht und natürlich die
Hülse, die der Viessmann-Flügel zur Befestigung hat. |
Von
schrägoben fotografiert. Der Bahnsteig hat schon seine
Laternen bekommen. Sie bestehen aus Messingrohr, etwas Draht
und der Lampenkörper entstand aus Teilen der
Viessmann-Parkleuchten für TT bzw. N. Ich bevorzuge
Glühlämpchen und habe alle Restbestände aufgekauft. Und ja,
es gibt ein Foto, auf dem die Originallampe gut zu erkennen
ist. Der Bahnsteig wurde auch mit Reisenden belebt. Kleinere Gruppen warten auf den nächsten Zug nach Osten, darunter auch zwei Ehepaare, die zum berühmten Breslauer Sommerball reisen und sich entsprechend aufgeputzt haben. Die Damen stammen von Merten und sind eigentlich Biedermeierfiguren. |
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