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Das
Modul 105 war lange mein Sorgenkind, da es 2011 bei der
Rückkehr vom Treffen einen Transportschaden erlitt. Dabei
wurde die gesamte Fahrleitung zerstört. Glücklicherweise
waren noch keine Hochbauten aufgestellt, so daß sich der
Schaden tatsächlich "nur" auf die Fahrleitung
beschränkte. Nachdem die Versicherungsgesellschaft bei
der Schadensmeldung um die Kündigung aller meiner
Versicherungen gebettelt hatte, habe ich die Masten bis auf
drei ersetzen oder flicken müssen. Und wie das Schicksal es will, bekam ich von einem Bekannten, welcher Architektur studiert hat, die Kopie aus einer Zeitschrift, welche den Bauzustand zur Eröffnung der Bahn zeigt. Ganz so wurde der Bau aber nicht ausgeführt, so ist das Abortgebäude viel breiter als in der Realität. |
Zum
Empfangsgebäude: Heute verputzt und in schweinchenrosa
gestrichen, ist die alte Substanz aber noch weitgehend
vorhanden. Das EG will ich mir aus Papier lasern lassen, da
es im Original komplett aus Klinkern erbaut worden ist. Bei Michael Liedtke findet man auch zwei Fotos aus ähnlicher Perspektive aufgenommen. Die zeigen sehr schön die Position der Bahnsteigsperre und den Verlauf des Drahtzaunes. So stand die Bahnsteigsperre rechtsbündig vor dem linken Flügel, der Drahtzaun verlief schräg zum Hauptgebäude und endete dort rechts der linken Tür. Dort, wo heute der Fahrdienstleiteranbau steht, waren ursprünglich mittig zwei Türen. Die linke Tür führte zum Station-Bureau, die rechte Tür zum Materialienraum. Zu den Warteräumen 1./2. und 3./4. Klasse.ging es über die Treppe des Seitenflügels. Der Seitenflügel wurde um 1880 aufgestockt und erweitert und bekam dabei ein Obergeschoß. Insgesamt änderte sich das Aussehen des EG mehrfach, auch der Restaurantanbau aus Holz ist aus den 90ern. Heute ist er vollständig geschlossen. |
2010 war glücklicherweise noch viel der alten Struktur zu erkennen. Auf dem folgenden Vergleichsbild, welches ich schon beim vorherigen Modul verwendete, fällt unser Blick vom Nachbarmodul in Richtung Westen. Die Perspektive stimmt nicht ganz, aber das wesentlich ist zu erkennen. Der Ortsgüterschuppen, ursprünglich aus Bruchsteinen errichtet, ist heute verputzt und ziemlich verfallen, um 2000 war aber noch ein Sportgeschäft in seinem Innern. |
Erst
2016 fiel mir auf, daß Güterschuppen und Abort in
Alt-Kemnitz mit denen in Jannowitz identisch sind! So kann
ich dann auf die Fotos des jeweils besser erhaltenen
Gebäudes zurückgreifen. Preußen hat beim Bau der Strecke sehr sparsam geplant und eine Vielzahl gleicher Gebäude errichtet. So fällt beim Vergleich aktueller Fotos auf, wie ähnlich bis die Nebengebäude der Bauhöfe auf der Strecke Görlitz - Hirschberg - Dittersbach sind. Der Güterschuppen in Rabishau gibt dafür ein gutes Beispiel ab! |
Die Maße des Schuppens hatte ich 2011
genommen. Jetzt bei der Feinplanung wurde klar, daß ich
die "straßenseitige" Wand, nicht darstellen kann. Zu wenig
Platz wie beim größeren Schuppen und die Gebäudetiefe um 4
cm zu verringern (bei 14 cm Gesamttiefe) kam nicht in
Frage. Deshalb muß der Schuppen leider angeschnitten
dargestellt werden.
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Gebaut habe ich den Schuppen aus
Polystyrolplatte mit 1 mm Stärke. Die Umrandung von
Fenster und Tor ist von Modulor. Wenn ich mich recht
erinnere, soll das Mauerwerk in 1:100 sein.
Da der Schuppen aus den Bruchsteinen des östlichen Bergdurchstichs entstand, mußte ich entsprechende Steine gravieren. Was für eine furchbare Arbeit. |
Auf dem Bahnsteig stehen noch die Reste der Toilettengebäude. Auch wenn schon Jahrzehnte des Verfalls an ihnen genagt haben, riecht es immer noch ein wenig nach Cafe Achteck. Das Gebäude in Alt-Kemnitz ist deutlich besser erhalten. Bei genauer Recherche fällt auf, daß auf einer Reihe von Bahnhöfen die Abortgebäude fast gleich sind. Nur im Detail, wie der Ausführung der Holzteile über den Türen z.B. unterscheiden die Bauwerke sich schon. |
Fünft
Minuten vor der Angst (resp. der Ausstellung Ende Oktober
2017) hatte ich nun endlich angefangen das Abortgebäude zu
bauen. Allerdings dauerte das wieder ewig, da die
Ausführung vieler Details mir noch nicht endgültig klar
waren. Letztlich war das ganze Bauwerk aber überaus
gelungen und ich war zufrieden. |
Weiter
westlich steht ein weiteres Nebengebäude, auch
nachträglich verputzt. Den fotos nach zu urteilen, wurde
das Nebengebäude in den 30ern aufgestockt. Das ist gut an
den Fensterformen erkennbau, auch auf der Rückseite gibt
es eine Reihe Hinweise zu dieser Theorie. Ich stellte es
daher ohne die Erweiterung dar. Gut zu sehen sind die Lücken in der Lindenreihe. Hier wird auch klar, warum die fehlen. Inzwischen sind die Bäume über 100 Jahre und einfach zu groß geworden. Beim Vergleichsfoto fällt noch die fehlende Linde vor dem Abort auf, sonst aber springen die Ähnlichkeiten ins Auge. Das folgende Bild zeigt noch einmal das Nebengebäude aus nordwestlicher Perspektive. |
Dreht
man sich nach links und blickt über die Gleise nordwärts,
liegt dort der Rest der Betonrampe. Heute ist sie sehr
schmal, nicht viel breiter als Fuhrwerk. War ich mir lange
Zeit nicht sicher, ob sie früher breiter war oder dort
rückseitig Feldbahngleise lagen und ob hier Güter für die
Papierfabrik umgeschlagen wurden, weiß ich im Sommer 2012
mehr. Die Rampe ging links in den hölzernen Güterschuppen über, nach hinten gab es eine erhöhte Sandfläche, welche mit Altschwellen und Schienenprofilen eingefaßt war. So konnten auf der Rampe Fuhrwerke wenden. Ein Teil des angeschütteten Sandes liegt heute noch da. |
Auch den
Blick auf die Rampe konnte ich im Modell halbwegs
nachempfinden. |
Von der
anderen Seite des Bahnhofes, kurz vor der Rampe, läßt sich
auch noch einmal ein Vergleichsbild zeigen. Der große Güterschuppen der Papierfabrik fehlt, aber die Rampe ist teilweise noch vorhanden. Gegenüber der holzzaun wurde durch Betonteil ersetzt, die Linden stehen hier noch dichter. |
Sämtliche
Hochbauten in Jannowitz sind eine Herausforderung, der
Fachwerkgüterschuppen der Papierfabrik ist noch eines der
leichteren Gebäuse. Die Seitenwände bestehen aus Polystyrol,
auf einer Platte von 1 mm Stärke habe ich Streifen von 1x2
mm augeklebt, die Fächer mit Moltofil aufgefüllt.
DerSchuppen steht direkt an der Modulkante, aus eingangs
genannter Erfahrung haben ich ihm keine gestaltete Rückwand
gegeben sondern ein massives Brett aufgeleimt. Wie genau der kleine Anbau in die Lücke zwischen Schuppen und Rampe paßte, läßt sich anhand der mir zugänglichen Materialien nicht mehr genau ermitteln. Zu sehen ist der Anbau nur auf dem bekannten Winterbild, danach habe ich ihn gestaltet. |
Leider war der Schuppen schon zu meinem ersten Besuch 2010 in Jannowitz abgerissen. Glücklicherweise hat Michael Liedtke den Schuppen 2004 noch einmal fotografiert. Dummerweise bin ich all die Jahre nicht mitgefahren, mein Interesse an diesem Bahnhof kam erst 2008 auf. |
Nun habe
ich das Foto ewig angestarrt, es ewig nicht geschafft, den
Fotografen anzurufen und dann letztlich den Schuppen
hauptsächlich nach diesem Foto zu bauen. Nun mag der
Betrachter urteilen, ob mir das so einigermaßen gelungen
ist! ;-) Ich bitte um Beachtung, daß die Standorte der Maste einerseits nicht nachempfunden werden können, andererseits die PKP bei der Neuelektrifizierung die preußischen Maste gepflückt und wild neu gestellt hat. |
Es
gibt das berühmte BBC-Foto, das die EG 551/552 in Jannowitz
zeigt. Zu finden ist es bei den Zackenbahnern und
bei Thomas
Scherrans. Brennender Wusch ist es, dieses Bild irgendwann einmal kompromissarm nachzustellen. Nachfolgend zeige ich mit Bedenken einen ersten Versuch, welcher um Mitternacht auf einem Fremo-Treffen durchgeführt wurde. Die Wagenreihung stimmte, der Standort ging so, aber wir hatten nicht die richtige Lok dabei, so daß eine Cousine aushelfen mußte. |
Sosnt
ist noch viel zu tun. Das EG bauen lassen, den gesamten
Bereich der Bahnsteigsperre gestalten, Reisende fehlen noch,
auch müssen nochzahlreiche Eisenbahner und Arbeitsmänner das
Gelände bevölkern. |
Auch hier ein Blick längs über das Modul
105. Rechts am Bahnsteig ist der Zaun gestellt worden und
die Lindenreihe hat ihre endgültige Postion eingenommen.
Auch habe ich schon einige Figuren plaziert und finde das
gleich viel ansehnlicher. Weil ich, wie bekannt, mit den
Modulen durchs Land reise, habe ich bei allen Figuren in ein
Bein ein 0,5er Loch gebohrt, einen Draht eingeklebt und die
Figuren damit in ein Loch im Bahnsteig eingeklebt. In die Lücke der Baumreihe kommt das Empfangsgebäude, der Abort und ein Vorratsgebäude. Diese muß ich nochbauen, werde aber in diesem Jahr höchstens noch den Abort schaffen. Allerdings habe ich mit Pappstreifen schon einmal die Postionen der drei Gebäude festgelegt. |
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